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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ganz offensichtlich, dass Cachat der Ansicht war, es sei völlig vernünftig - und ein gänzlich gewöhnliches Verhalten für einen jeden kompetenten Geheimagenten - immer und überall ein Selbstmordwerkzeug bei sich zu haben. Er käme genauso wenig auf den Gedanken, ohne dieses Spielzeug aus dem Haus zu gehen, wie ein anderer Mann einfach vergessen könnte, sich Schuhe anzuziehen.
    Tatsächlich jedoch hing einzig und alleine der Geheimdienst von Haven dieser Vorgehensweise an - und auch wenn Anton es natürlich nicht genau wissen konnte, so war er sich doch recht sicher, dass dies nicht einmal bei den Haveniten der Alltagsroutine entsprach. Nicht einmal zu der Zeit, da Saint-Just noch den Laden am Laufen gehalten hatte. Selbstmordgerätschaften wurden Agenten nur in Ausnahmefällen zur Verfügung gestellt, bei Aufträgen, die ganz besonders heikel waren. Natürlich wurden sie nicht verteilt wie Lutschbonbons!
    Andererseits stellte, als hätte Anton diesbezüglich einer Erinnerung bedurft, Victor damit eben noch einmal deutlich heraus, dass er eben Victor Cachat war.
    »Einzigartig«, murmelte er.
    »Wie bitte?«
    »Ach, egal, Victor.«
    Hugh fuhr sich durch die Haare. Das war eine Geste, die er normalerweise nur dann vollführte, wenn er zornig war. Und das ...
    Traf hier zu, und gleichzeitig wieder auch nicht. Das alles war ziemlich verwirrend - und Hugh Arai verabscheute es, verwirrt zu sein.
    »Ich begreife immer noch nicht, warum du so darauf beharrst ...«
    »Jetzt hör schon auf, Hugh!«, fauchte Jeremy X. »Du weißt ganz genau, warum ich dich hier gerade nach Kräften unter Druck setze. Erstens weil du nun einmal der Beste bist.«
    »Ach, das ist doch Unfug! Es gibt in der Galaxis reichlich Leute im Sicherheitsdienst, die besser sind als ich.«
    Den stechenden Blick, den Jeremy ihm zuwarf, musste man gesehen haben, sonst hätte man ihn für unmöglich gehalten.
    »Na ja ... also gut, meinetwegen. Allzu viele sind es wahrscheinlich dann doch nicht, und auch wenn ich es für schlichtweg lächerlich halte, wenn ich behaupte, ›ich bin der Beste‹, trifft es vermutlich zu ...«
    Er ließ die Stimme verebben. Web Du Havel beendete den Satz: »Dass niemand besser ist als du.«
    Hugh warf dem Premierminister von Torch einen recht unfreundlichen Blick zu. »Das ist nicht beleidigend gemeint, Web, aber wann genau sind Sie eigentlich zu einem Experten auf dem Gebiet der Sicherheit geworden?«
    Du Havel grinste nur. »Das bin ich nicht, und ich habe auch niemals Gegenteiliges behauptet. Aber das brauche ich auch nicht zu sein, schließlich ...« - mit dem Daumen wies er auf Jeremy - »... habe ich meinen Kriegsminister, der Jahr um Jahr bewiesen hat, dass er praktisch jedes nur erdenkliche Sicherheitssystem zu überwinden vermag. Also kann ich auf sein Wort bauen, wenn es um derartige Dinge geht.«
    Dem konnte man schwerlich etwas entgegensetzen.
    Jeremy wartete gerade lange genug ab, um sich sicher sein zu können, dass Hugh sich genau das zumindest innerlich auch selbst eingestanden hatte. Vielleicht war es ja ein ›Eingeständnis durch störrisches Schweigen‹ - aber es war ein Eingeständnis, und das wussten sie beide.
    »Der zweite Grund ist genau so wichtig«, fuhr er dann fort. »Normalerweise würden wir uns für etwas Derartiges an den Ballroom wenden. Aber angesichts dessen, was wir jetzt wissen, vor allem durch diesen Ronald-Allen-Zwischenfall, können wir das nicht tun. Ich bezweifle, dass Manpower ernstlich viele Agenten in den Ballroom oder die Regierungskreise von Torch hat einschleusen können. Aber es scheint fast sicher, dass für sämtliche Agenten, die es dort geben mag, ein Attentat auf die Königin ganz oben auf der Liste stehen dürfte.«
    Er hielt inne und wartete darauf, dass Hugh ihm entweder zustimmte oder widersprach. Nein, mit seinem Schweigen zwang er Hugh praktisch dazu, das eine oder andere zu tun.
    Da die Antwort eindeutig war, nickte Hugh. »In dieser Hinsicht will ich mich ja gar nicht mit dir anlegen. Und deine Schlussfolgerung ist jetzt ...?«
    »Ganz offensichtlich müssen wir ein Sicherheitsteam auf die Beine stellen, das nicht das Geringste mit dem Ballroom zu tun hat und auch nicht auf die Mitarbeit ehemaliger Gensklaven angewiesen ist.«
    Hugh sah einen leichten Hoffnungsschimmer aufblitzen.
    »Na ja, wenn das so ist, sollte ich vielleicht noch einmal darauf hinweisen, dass ich ebenfalls ein ehemaliger Gensklave bin, deswegen scheint mir ...«
    »Jetzt hör schon auf!«

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