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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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jegliche emotionalen Aspekte außer Acht ließ, hatte Victors Vorschlag immer noch einige äußerst reizvolle Aspekte. Wenn sie Honor Harrington tatsächlich dazu bringen könnten, sich mit ihnen zu treffen - und dieses ›wenn‹ war natürlich ein äußerst ungewisses ›falls‹! -, dann hätten sie endlich Kontakt zu einer der wichtigsten Führungspersönlichkeiten von Manticore geknüpft. Einem Anführer, der, zumindest was Haven betraf - soweit Anton das beurteilen konnte - die allgemeine im Sternenkönigreich herrschende Einstellung und Meinung mit einer gewissen Skepsis betrachtete.
    Aber selbst wenn Anton Recht hatte, war es natürlich immer noch verwegen davon auszugehen, sie werde jemanden in ihre Nähe lassen, von dem bekannt war, dass er als Agent im Dienste von Haven stand - als Agent, der zwar kein richtiger ›Attentäter‹ war, diesem aber doch schon erschreckend nahekam, gerade angesichts der Tatsache, dass vor noch nicht einmal sechs T-Monaten ein Anschlag auf Herzogin Harrington selbst verübt worden war.
    Andererseits ...
    Mittlerweile hatten Anton und Victor den Punkt erreicht, an dem sie, zumindest wenn es um berufliche Dinge ging, praktisch die Gedanken des jeweils anderen lesen konnten. Deswegen war Zilwicki nicht im Mindesten überrascht, als Victor sagte: »Anton, es wird gerade die Offenheit sein, mit der wir uns ihr nähern, die Harrington am ehesten dazu bewegen wird, zuzustimmen. Was auch immer ich im Schilde führen mag, sie wird wissen, dass ich nicht herumschleiche - und ganz anders als bei diesem Attentat, das auf sie verübt wurde, werde ich geradewegs und offen an sie herantreten. Und angesichts des Schutzes, unter dem sie steht - ganz zu schweigen von ihrem Ruf als versierte Nahkämpferin - wird das wohl kaum eine echte Gefahr darstellen.«
    Er spreizte die Hände und blickte an sich herab; dabei lächelte er so engelsgleich, wie Victor Cachat es eben nur zustande brachte. Was zugegebenermaßen jeden Heiligen dann doch immens bestürzt hätte. »Ich meine, sieh mich doch mal an: Ist das etwa der Körperbau eines tödlichen Attentäters? Und auch noch eines unbewaffneten Attentäters, schließlich wird sie in der Lage sein, jegliche Waffen, die ich bei mir trage, sofort zu erkennen und darauf bestehen, dass ich sie ablege.«
    Zilwicki verzog das Gesicht. »Kennt hier irgendjemand einen guten Zahntechniker? Und er muss sofort zur Verfügung stehen - und sich mit archaischen Techniken wie dem Ziehen von Zähnen auskennen.«
    Berry legte die Stirn in Falten. »Warum brauchst du einen Zahntechniker?«
    »Er schlägt nur gerade vor, was ich tun sollte, Berry. Mir einen Zahn mit Giftfüllung einsetzen lassen. Und das ist einfach albern.« Abschätzig schnalzte Victor mit der Zunge. »Ich muss dir sagen, Anton, dass auf diesem Gebiet der Technik Haven Manticore weit voraus ist. Und Manpower anscheinend auch.«
    Thandi Palane blickte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Victor, willst du mir etwa erzählen, dass du standardmäßig Selbstmordgerätschaften bei dir hast?« Ihr Tonfall hatte zwar noch nicht ganz den absoluten Nullpunkt erreicht, aber Eiswürfel hätte sie damit augenblicklich erzeugen können. »Wenn das wirklich so ist, wäre ich darüber nicht sonderlich erbaut. Und ich wäre es nicht einmal dann, wenn wir nicht jede Nacht das Bett teilen würden.«
    Kurz warf Cachat ihr ein beruhigendes Lächeln zu. »Nein, nein, natürlich nicht! Ich werde noch etwas bei unserer Station auf Erewhon abholen müssen. Aber auf dem Weg zu Trevors Stern müssen wir ohnehin bei Erewhon vorbei.«
    Während sie den Palast verließen, um sich an die Vorbereitungen zu machen, murmelte Anton: »Nett abgelenkt, Victor.«
    Vielleicht blickte Cachat wirklich ein wenig peinlich berührt drein. Aber wenn dem so war, dann nur eine Winzigkeit - eine klitzekleine Winzigkeit.
    »Hör mal, ich bin doch nicht verrückt! Natürlich habe ich das Ding nicht dabei, wenn ich ins Bett gehe. Ich bewahre es nicht einmal im Schlafzimmer auf. Aber ... was hätte es denn für einen Sinn, so ein Selbstmordgerät in einem anderen Sonnensystem aufzubewahren? Selbstverständlich habe ich das Ding sonst immer bei mir. Schon seit Jahren!«
    Zilwicki schüttelte zwar nicht den Kopf, aber er war doch ernstlich versucht, genau das zu tun. Es gab Momente, in denen Victor ihm wie ein Alien aus einer gänzlich fremden Galaxie vorkam, mit einer emotionalen Struktur, die der von Menschen nicht einmal ansatzweise ähnelte. Es war

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