Die Farben der Sehnsucht
Einsamkeit.
„Das macht dir Angst, nicht wahr?“
„Das tut es – mehr, als ich gedacht hätte“, erwiderte ich, ohne jedoch in der Lage zu sein, meine Gefühle in Worte zu fassen. Ein Leben ohne Mom – ich konnte es mir nicht vorstellen. Sie war nicht mehr der Mensch, der sie einmal gewesen war, und doch würde sie immer meine Mutter bleiben.
„Dann koste die Zeit aus, die dir noch mit ihr bleibt“, sagte Brad sanft.
Ich nickte.
„Margaret hat angerufen“, erzählte er mir. „Sie will, dass ich dir die Neuigkeiten mitteile.“
„Welche Neuigkeiten?“
„Danny Chesterfield ist verurteilt worden.“
Margaret verfolgte den Prozess genau. Offenbar hatte Danny seine Taten gestanden. Er würde eine zehnjährige Haftstrafe verbüßen. Meiner Meinung nach hatte er seine wahre Strafe bereits erhalten – und die hatte nichts mit der Zeit hinter Gittern zu tun.
„Mom, Dad!“,schrie Cody aufgeregt. Chase jagte auf uns zu und zog seine Leine hinter sich her. „Fangt ihn für mich!“
Brad gelang es, die Leine zu fassen.
Lachend kam Cody zu uns und umarmte seinen Vater.
„Danke, Dad“, sagte er, atemlos vor Lebenslust und Freude.
Freude.
Die spürte ich auch – in jeder krebsfreien Zelle meines Körpers. Ich hatte meinen Frieden gemacht mit meinem Leben und meiner Zukunft, was auch immer sie für mich bereithielt.
– ENDE –
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