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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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für Alix. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass Jordans Großmutter bereit gewesen war zu sterben, bereit für ihren himmlischen Lohn. Womit sie nicht gerechnet hatte, waren die Empfindungen, die sie überkamen, als sie sich Hand in Hand mit ihrem Ehemann dem Sarg näherte. Riesige Blumengestecke standen um den Sarg herum, und als Alix die Frau, die sie so sehr geliebt hatte, anblickte, musste sie die Tränen, die ihr plötzlich in die Augen schossen, mühsam zurückdrängen. Jordans Familie hatte entschieden, ihre Mutter in einem bezaubernden blauen Kleid beizusetzen. Und sie hatten ihr Alix’ Gebetsschal um die Schultern gelegt.
    Alix war tief bewegt.
    Susan Turner trat an ihre Seite.
    „Danke“, flüsterte Alix, die kaum in der Lage war zu sprechen.
    Jordans Mutter wusste sofort, warum Alix ihr dankte.„Sarah liebte diesen Schal“, sagte ihre Schwiegermutter leise, „aber mehr noch liebte sie dich. Genau wie ich.“
    Bei der Versammlung im Gemeindehaus nach der Beerdigung kümmerte sich Alix um die Bewirtung und das anschließende Aufräumen, um der Familie die Möglichkeit zu geben, bei den Gästen zu sein.
    Susan fand sie in der Küche des Gemeindehauses. Alix wusch gerade ab. „Danke für deine Hilfe, Alix“, sagte sie.
    Alix säuberte die letzten Teller und Tassen und ließ dann das Spülwasser ablaufen. „Ich habe gern geholfen.“
    Susan lehnte sich seufzend gegen die Küchenanrichte. „Mom hat es immer gewusst.“
    Alix drehte sich um und warf ihrer Schwiegermutter einen fragenden Blick zu, während sie sich die Hände abtrocknete. „ Was wusste sie?“
    „Mom wusste, dass du die Richtige für Jordan bist. Ich hatte Zweifel, hatte Fragen … Also, Alix, du weißt es bereits – ich lag falsch.“
    „Susan, bitte, es ist schon in Ordnung.“ Sie wünschte, Jordans Mutter würde die ganze Sache einfach vergessen. Alix hatte das schon.
    „Ich weiß, dass du mir verziehen hast – und auch das beeindruckt mich an dir.“ Susan schien sie zu bewundern und ihr das auch sagen zu wollen, und das war Alix unangenehm.
    „Hör zu“, sagte sie. „Ich bin keine Heilige.“
    „Ja, aber …“
    „Du musst immer daran denken“, erklärte Alix ihr, „dass ich eingesehen habe, mit dir klarkommen zu müssen, wenn ich eine glückliche Ehe führen will. Ich möchte meinen Ehemann nicht in die Mitte drängen und ihn dazu zwingen, sich für eine Seite zu entscheiden. Außerdem habe ich selbst keine richtige Mutter.“ Alix zögerte. „Natürlich habe ich eine biologische Mutter – ich bin mir sicher, dass du dich an sie erinnerst – aber sie ist kein Vorbild für mich.“
    Susan nickte und senkte den Blick. „Die Familie möchte dir danken.“
    „Für das Abwaschen der schmutzigen Teller? Nein, wirklich …“
    „Nicht dafür“, unterbrach Susan sie. „Sondern für die Art, wie du an eurem Hochzeitstag alles in die Hand genommen hast. Du warst zum Beispiel die Einzige, die daran gedacht hat, den Sheriff zu informieren.“
    Alix zuckte angesichts dieser Worte nur die Schultern. „Wenn du so oft mit der Polizei zu tun hattest wie ich, würde es dir auch irgendwann in Fleisch und Blut übergehen, in jeder Situation automatisch an sie zu denken.“
    Susan lachte, und Jordan kam in die Küche. „Die Leute wollen allmählich aufbrechen, Mom.“
    „Oh, danke“, sagte sie, umarmte Alix und ging.
    Jordan grinste von einem Ohr zum anderen.
    „Was ist so komisch?“, wollte Alix wissen.
    Jordan schlang seine Arme um ihre Taille. „Du bist ziemlich unglaublich, Alix Turner.“ Wieder grinste er. „Hübsch und unglaublich.“
    „Ja, genau.“
    „Denkst du, dass ich spaße?“
    Sie musste zugeben, dass sie seine Lobeshymnen auf sie genoss – ob sie nun berechtigt waren oder nicht.
    „Ich weiß nicht, wie du meine Mutter für dich eingenommen hast, Alix, aber sie hat eine Wendung um hundertachtzig Grad gemacht.“ Jordan hob die Augenbrauen. „Wirst du mir erklären, wie du das geschafft hast?“
    Lächelnd schloss Alix ihn in ihre Arme. „Das war ganz einfach. Ich musste nur ihren Sohn lieben.“
    Jordan küsste sie. Und es war keiner der kurzen, liebevollen Küsse, die sie in der Öffentlichkeit oder wenn Familienmitglieder anwesend waren austauschten. Ihr Ehemann küsste sie wie an ihrem Hochzeitstag, und es war der Kuss eines Mannes, der der Frau, die er geheiratet hatte, mit Haut und Haaren verfallen war.
    Alix legte ihren Kopf an Jordans Schulter und sah aus der Küchentür auf die Familie, die

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