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Die Festung der Perle

Die Festung der Perle

Titel: Die Festung der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Herr Söldner, und ich werde einen Käufer finden. Dann besorge ich auch die Kräuter, die du brauchst.«
    »Und dann bin ich wieder kräftig genug, daß du mich verkaufen kannst, was?« Elric amüsierte sich nun köstlich.
    Anigh machte ein völlig unschuldiges Gesicht. »Aber nein, Herr! Dann bist du viel stärker als ich. Nein, ich werde lediglich eine kleine Kommission für deinen ersten Dienst nehmen.«
    Elric mochte den Jungen leiden. Er sammelte seine Kraft, ehe er weitersprach. »Du meinst also, daß jemand hier in Quarzhasaat interessiert wäre, mich in seine Dienste zu nehmen?«
    »Na klar!« Anigh grinste. »Du könntest Leibwächter bei einem der Sechs werden oder wenigstens bei einem ihrer Anhänger. Mit deinem ungewöhnlichen Aussehen bist du sofort vermittelbar! Ich habe dir doch schon erzählt, welch große Rivalen und Ränkeschmiede unsere Herren sind.«
    »Es macht mir Mut, zu wissen«, - Elric rang nach Luft -»daß mich hier in Quarzhasaat ein tatenreiches und erfülltes Leben erwartet.« Er wollte dem Jungen in die strahlenden Augen schauen, doch hatte dieser den Kopf beiseite gedreht, so daß nur ein Teil seines Körpers im Sonnenlicht war. »Wenn ich dich aber recht verstanden habe, hast du doch erklärt, daß die Kräuter, die ich dir beschrieb, nur im einige Tage entfernten Kwan wachsen - im Vorgebirge der Zackigen Säulen. Ich bin tot, ehe jemand auch nur halb in Kwan ist. Willst du mich trösten, Junge? Oder sind deine Motive weniger nobel?«
    »Ich habe dir gesagt, wo die Kräuter wachsen, Herr. Aber was wäre, wenn man sie bereits in Kwan gepflückt und hierher gebracht hätte?«
    »Kennst du eine Apotheke, wo es sie gibt? Aber welchen Preis würde man wohl für solch eine kostbare Medizin verlangen? Überhaupt, warum hast du mir das nicht schon längst erzählt?«
    »Weil ich es nicht wußte.« Anigh setzte sich auf die kühle Türschwelle. »Ich habe seit unserer letzten Unterhaltung Erkundigungen eingeholt. Ich bin nur ein ungebildeter Junge, Durchlaucht, kein Gelehrter, auch kein Orakel. Jedoch bin ich bemüht, meine Unwissenheit durch Kenntnisse zu mindern. Ich bin nicht gebildet, aber auch kein Tor, lieber Herr.«
    »Ich teile deine Meinung über dich, junger Herr.«
    »Gut, dann nehme ich jetzt das Schwert und suche einen Käufer.« Er trat ins Licht und streckte die Hand nach dem Bündel aus.
    Kopfschüttelnd ließ Elric sich zurücksinken und lächelte. »Auch ich bin nicht sehr gescheit, mein Junge; aber im Gegensatz zu dir bin ich auch ein Tor.«
    »Wissen bringt Macht«, erklärte Anigh. »Macht bringt mich ins Gefolge der Baronin Narfis, wenn ich Glück habe. Ich könnte Hauptmann in ihrer Leibgarde werden, vielleicht sogar einen Adelstitel erringen.«
    »Oh, eines schönen Tages wirst du noch viel mehr als das erreichen.« Elric sog die abgestandene Luft ein. Er zitterte, seine Lungen brannten. »Mach, was du willst. Doch bezweifle ich, daß das Schwert freiwillig mitgeht.«
    »Darf ich es ansehen?«
    »Aye.« Unter Qualen rollte Elric sich an die Bettkante und wickelte die Hülle von dem großen Schwert. Auf der schwarzen Klinge waren Runen eingeritzt, die sich zu bewegen schienen, ebenso wie die anderen mystischen Bilder; Drachen und Dämonen schienen sich, im Kampf verstrickt, auf dem glänzenden Metall zu winden. Sturmbringer war wahrlich keine gewöhnliche Waffe.
    Dem Jungen stockte bei diesem Anblick der Atem. Er wich zurück, als bedauere er den vorgeschlagenen Handel. »Lebt es?«
    Elric betrachtete sein Schwert mit einer Mischung aus Verachtung und sinnlichem Vergnügen. »Manche sagen, es besitzt Verstand und Willen. Andere behaupten dagegen, es sei ein verkappter Dämon. Etliche glauben, es bestehe aus den flüchtigen Seelen aller verdammten Sterblichen, die einst darin gefangen wurden. So wie einer alten Legende nach ein großer Drache in einem anderen Knauf dieses Schwertes gehaust haben soll, nicht im jetzigen.« Gegen seinen Willen mußte Elric feststellen, daß ihm das wachsende Entsetzen des Jungen doch Freude bereitete. »Hast du denn noch nie ein Artefakt des Chaos gesehen, Anigh? Oder jemand, der daran gekettet ist? Vielleicht seinen Sklaven?« Er ließ die weiße Hand mit den langen Fingern in das Becken mit dem schmutzigen Wasser sinken. Dann hob er sie mühsam, um sich die Lippen zu befeuchten. Seine roten Augen glommen wie erlöschende Glut. »Während meiner Reisen hörte ich, wie man diese Klinge als Ariochs eigenes Schlachtschwert beschrieb, das

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