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Die Festung der Perle

Die Festung der Perle

Titel: Die Festung der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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die seiner Lebenserhaltung dienten. Dankbar atmete er tief durch und schaute neugierig den Mann an, der ihn - wenn auch nur für kurze Zeit - wieder zum Leben erweckt hatte. Sein Retter bewegte sich mit steifer Eleganz in den für diese Jahreszeit zu schweren Gewändern.
    »Guten Morgen, Herr Dieb. Ich nehme an, daß ich dich mit dieser Anrede nicht beleidige. Du bist doch wohl ein Bürger Nadsokors, wo alle Arten von Räuberei mit großem Stolz ausgeführt werden?«
    Elric war sich seiner schwierigen Lage bewußt und widersprach keineswegs. Der Albinoprinz nickte nur. Noch immer taten ihm alle Knochen weh.
    Der hochgewachsene, glattrasierte Mann verschloß die Phiole mit einem Stöpsel. »Der Junge Anigh sagte mir, daß du ein Schwert zu verkaufen hast.«
    »Schon möglich.« Da Elric überzeugt war, daß seine Gesundung nur vorübergehend war, hielt er Vorsicht für angebracht. »Doch glaube ich, daß die meisten diesen Kauf sehr bedauern würden …«
    »Aber dein Schwert ist nicht das Markenzeichen deiner Hauptbeschäftigung, oder doch? Zweifellos hast du deinen Krummstab verloren. Vielleicht um dafür Wasser zu kaufen?« Die Bemerkung verriet eine gewisse Sachkenntnis.
    Elric beschloß, den Mann bei Laune zu halten. Vielleicht bestand doch noch Hoffnung. Die Flüssigkeit hatte ihn soweit belebt, daß er wieder klar zu denken vermochte und wieder über etwas Kraft verfügte. »Aye«, sagte er und musterte seinen Besucher. »Vielleicht.«
    »Na sowas! Preist du etwa deine eigene Unfähigkeit an? Ist das eine neue Masche der Vereinigung der Diebe Nadsokors?« Der Mann bediente sich derselben Gaunersprache wie Anigh.
    Da wurde Elric klar, daß dieser Reiche sich ein festes Bild von seinem Stand und seinen Möglichkeiten gemacht hatte. Das bot ihm vielleicht die Gelegenheit, aus seiner jetzigen Zwangslage herauszukommen. Jetzt war Elric hellwach. »Ihr wollt also meine Dienste kaufen, stimmt’s? Meine besondere Tapferkeit? Mich und mein Schwert?«
    Der Mann gab sich gleichgültig. »Wenn du möchtest.« Aber es war klar, daß er ein dringendes Anliegen verbarg. »Man hat mich aufgefordert, dir mitzuteilen, daß der Blutmond bald über dem Bronzezelt brennen muß.«
    »Verstehe.« Elric tat beeindruckt, obwohl ihm das Kauderwelsch überhaupt nichts sagte. »Dann müssen wir schnell etwas unternehmen.«
    »Das ist auch die Meinung meines Herren. Mir sagen die Worte nichts, aber für dich sind sie bedeutsam. Ich soll dir noch einen Schluck geben, falls ich den Eindruck habe, daß du die Botschaft verstehst. Hier.« Er hielt Elric die Silberphiole hin und lächelte jetzt noch freundlicher. Elric trank und spürte, wie allmählich seine Kräfte wiederkehrten und auch die Schmerzen langsam nachließen.
    »Dann möchte dein Herr einen Dieb in seine Dienste nehmen? Was will er denn gestohlen haben, das die Diebe Quarzhasaats nicht stehlen können?«
    »Aha, mein Herr! Du neigst dazu, alles wörtlich zu nehmen. Doch darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen.« Er nahm die Phiole wieder an sich. »Nur soviel: Ich bin Raafi as-Keeme und diene einem großen Mann dieses Reiches. Er hat - glaube ich zumindest - einen Auftrag für dich. Wir haben viel von der nadsokorischen Geschicklichkeit gehört und haben schon lange darauf gewartet, daß es einmal jemanden aus dieser Stadt zu uns verschlägt. Hattest du vor, uns zu bestehlen? Nun, man kann nicht immer Glück haben. Da ist es doch besser, stattdessen für uns zu stehlen, oder?«
    »Ein durchaus weiser Vorschlag.« Elric richtete sich auf und stellte die Füße auf den Steinfußboden. Die stärkende Wirkung des Trankes ließ schon wieder nach. »Vielleicht könntest du mir mehr über diese Aufgabe erzählen, Herr.« Er griff nach der Phiole, doch Raafi as-Keeme steckte sie in den Ärmel.
    »Aber sehr gern, mein Lieber«, sagte der Besucher. »Nachdem wir etwas über deinen Hintergrund gesprochen haben. Du stiehlst nicht nur Juwelen, hat der Junge behauptet, sondern auch Seelen.«
    Elric erschrak und musterte den Mann mißtrauisch. Doch dessen Gesicht war völlig ausdruckslos. »Nun, das kommt darauf an, wie …«
    »Gut! Mein Herr wünscht, deine Dienste in Anspruch zu nehmen. Bist du erfolgreich, bekommst du ein Faß dieses Elixiers, mit dem du in die Jungen Königreiche zurückkehren kannst, oder wohin auch immer dich dein Herz fuhren mag.«
    »Du bietest mir mein Leben an, Herr«, sagte Elric langsam. »Und ich bin bereit, dafür einiges zu zahlen.«
    »Mein Herr, wie

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