Die Feuer von Murano: Ein Venedig-Roman (German Edition)
Dank geht an das gesamte Personal der venezianischen Bibliotheken, Archive, Museen und Palazzi: Archivio di Stato, Museo Correr, Gallerie dell’Accademia, Museo Storico Navale, Palazzo Ducale, Biblioteca Marciana, das Museo del Vetro in Murano, Palazzo Mocenigo und die Universität Ca’ Foscari. Ihre Leiter, Beamten und Mitarbeiter waren stets geduldig und hilfsbereit. Mein Dank geht auch an die Biblioteca Nazionale, die Biblioteca Casanatense und die Biblioteca dell’Angelica in Rom.
Dank an Barbara Griffini und Erica Berla, die sofort an diesen Roman geglaubt haben.
Ich danke auch Anna Malerba, ohne die ich Barbara und Erica nicht kennengelernt hätte.
Ich danke dem Aufbau Verlag, dass er dem Manuskript die Türen nach Deutschland geöffnet hat. Ein besonderer Dank geht an Amelie Thoma, der Wegbereiterin dieses Wunders, weil sie mich gelesen und wertgeschätzt hat. Und Dank an Annette Kopetzki, die das »venezianische Glas« gleich einer Glasmeisterin in geduldiger Arbeit in die wunderbare Sprache Goethes umgeschmolzen hat.
Dank an alle Venezianer von einst und heute, die ein einzigartiges, unvergleichliches Meisterwerk erbaut und erhalten haben, so dass Fremde wie ich es besuchen, daran teilhaben und davon erzählen dürfen.
Schließlich Dank an euch alle, Freundinnen und Freunde, die ihr das Buch gelesen oder es zumindest versucht habt. Ich danke euch von Herzen.
Zum Andenken an meine Mutter, meinen Vater und meinen lieben Freund Bruno Garbuglia.
g. f.
Anhang
V ENEDIG UM DAS JAHR 1569
VON A NNETTE K OPETZKI
Kolonial-, Handels- und Seemacht
In den Jahren 1569–71, in denen dieser Roman spielt, hatte für die Serenissima , die durchlauchtigste Republik des heiligen Markus, der Niedergang als Kolonial- und Handelsmacht bereits begonnen. Viele einst von Venezianern regierte Städte in der Terraferma , Venedigs eroberten Gebieten in Norditalien, waren bei Kämpfen mit den Stadtrepubliken und dem Kirchenstaat zurückerobert worden, und im östlichen Mittelmeerraum hatte das osmanische Reich seinen Einflussbereich ausgedehnt. Dennoch war die Finanz- und Handelsmetropole Venedig in dieser Zeit eine der größten und reichsten Städte Europas. Auf dem Territorium der Republik lebten zeitweilig 2 Millionen Menschen, davon 150 000 in der Stadt und der Lagune. Venedigs Reichtum verdankte sich vor allem der Glasindustrie, dem Schiffbau und dem Handel mit Salz, Getreide, Gewürzen und Luxuswaren aus dem Orient. Glas wurde schon vor dem Jahr 1000 in Venedig hergestellt. Wegen der Brandgefahr und um das Geheimnis der Glasherstellung zu bewahren, wurden 1295 alle Glasöfen auf die Insel Murano verlagert. Den Glasbläsern war es bei Todesstrafe verboten, Murano zu verlassen und ihrWissen weiterzugeben. Im 15. Jh. waren die kunstvollen Gegenstände aus dem transparenten, farblosen Cristalìn eine der ertragreichsten Industrien Venedigs. Schon damals gab es 41 Geschäfte nur für deren Verkauf.
Zur Sicherung der Handelswege im östlichen Mittelmeer, wo die Uskoken-Piraten , christliche Flüchtlinge aus türkisch besetzten Gebieten, osmanische wie venezianische Schiffe überfielen, dienten die Mude : Konvois aus 30–50 Handelsschiffen, die von bewaffneten Galeeren begleitet wurden. An der Dogana da Mar , der Zollbehörde am östlichen Ende des Stadtviertels Dorsoduro, wurden teure Waren verzollt und eingelagert. Sein Handelsimperium hat Venedig vor allem dem Schiffbau zu verdanken. Die Staatswerft, das Arsenale , war im 16. Jh. der größte Produktionsbetrieb Europas mit industriellen Fertigungsweisen, eine mit hohen Mauern befestigte Stadt in der Stadt, wo sämtliche Schiffsteile vom Rumpf über die Ruder und Masten, die Seile und Segel bis zu den Kanonen der Kriegsgaleeren gefertigt wurden. Über 3000 der sehr gut bezahlten und mit verschiedenen Privilegien ausgestatteten Arsenalotti bauten hier im Jahr 1570 in weniger als zwei Monaten 100 Kriegsschiffe, darunter sechs riesige Galeassen, die entscheidend zum Sieg in der Seeschlacht von Lepanto 1571 beitrugen. Beim Sieg der Heiligen Liga zwischen Papst Pius V., Spanien, Venedig und Genua über die Osmanen spielte Venedig zum letzten Mal eine weltpolitische Rolle. Von diesen Ereignissen erzählt der Roman.
Inquisition und »Geheimdienst«
Im inneritalienischen Kräfteverhältnis kostete das Bündnis mit dem Papst Venedig Zugeständnisse an die Inquisition , die sich vor allem als Einschränkung der Meinungsfreiheit durch die Zensur der Buchproduktion
Weitere Kostenlose Bücher