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Die Finsternis

Die Finsternis

Titel: Die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Falls
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Pretty. »Sie dürfen nicht ohne Genehmigung in die Ruinen. Diese Stadt wurde den Surfs urkundlich übertragen. Es ist ihr Privatgrund, genau wie ihr Gemeinschaftsgarten.«
    »Wir verstecken uns dort.« Shade zeigte auf eine Ansammlung aus Plankton.
    Kale manövrierte die Specter mitten in die dicke, grüne Wolke. Jetzt war das U-Boot nicht nur außer Sicht, das Plankton war auch so dicht, dass es als eine Masse auf dem Radarbildschirm erscheinen würde, ohne preiszugeben, was darin versteckt war.
    »Wir warten ab, bis die Skimmer auf der anderen Seite sind, dann verschwinden wir«, sagte Shade zu Kale.
    »Und wie lange?«, fragte ich.
    »Heute kommen wir auf keinen Fall wieder«, sagte er bestimmt. »Wir werden es morgen versuchen.«
    »Aber Gabion hat von heute Abend gesprochen«, protestierte ich. »Dann gehe ich allein.«
    »Das willst du nicht wirklich.«
    »Ich habe keine Angst vor Gabion.«
    »Er ist nicht der Einzige, der dich in den Ruinen töten könnte«, sagte Shade.
    »Dieses Risiko werde ich eingehen müssen.«
    Ich wandte mich dem Ausrüstungsraum zu, doch Pretty versperrte mir mit gezogenem Messer den Weg. »Diese Skimmer sind deinetwegen hier. Shade entflieht. Du bist nirgendwo zu finden, aber dein U-Boot ist noch immer an den Klippen festgemacht …«
    »Also geht die Meereswache davon aus, dass ich ausgerechnet hierherkomme?«, spottete ich.
    »Die gehen nicht nur davon aus. Du hast irgendwem auf Rip Tide erzählt, dass du unbedingt zu den Hardluck Ruinen willst. Vielleicht hast du sogar nach einer Mitfahrgelegenheit gefragt. Die Specter war auf keinen Fall deine erste Wahl.«
    Ich erstarrte bei dem Gedanken daran, wie ich Bürgermeister Fife um die Koordinaten gebeten hatte. Hatte er diese Information an Kommandantin Revas weitergegeben? Schon möglich, wenn sie ihn für Shades Verschwinden verantwortlich machte und er seine eigene Haut retten wollte.
    »Wir werden bis morgen warten«, sagte Gemma und schob Prettys Messer zur Seite. »Ich will da nicht ohne euch Jungs rein. Und Ty ebenfalls nicht, auch wenn er das im Moment noch nicht so sieht.«
    Pretty sah aus, als würde er ihr das nicht ganz abkaufen.
    Gemma wandte sich an Shade. »Kannst du uns heute Abend wenigstens zum Gemeinschaftsgarten der Surfs bringen? Dann können wir vielleicht herausfinden, was sie über die Drift wissen, denn Kommandantin Revas wollte Ty nichts darüber sagen.«
    Im Gegensatz zu Gemma war ich nicht bereit, mich einfach damit abzufinden. Ich sah, wie Shades Blick zu Pretty wanderte.
    »Der Garten liegt zwischen den Ruinen und der Küste«, sagte Pretty. »In westlicher Richtung.«
    Shade nickte als Antwort auf Gemmas Frage. »Solange keine Skimmer auftauchen.«
    »In Ordnung«, sagte sie. »Wir haben einen Plan. Einverstanden, Ty?«
    Wortlos drängte ich mich an ihnen vorbei und verließ die Brücke. Ich hörte Gemma noch leise sagen: »Gebt mir eine Minute. Ich rede mit ihm.«
    In der Kombüse blieb ich stehen, um zu lauschen.
    »Du rufst mich, wenn er versucht, zu den Ruinen zu tauchen«, befahl Shade.
    »Das wird er nicht«, hörte ich sie antworten. »Er wird auf mich hören.«
    Voller Wut stapfte ich weiter. Ich würde sehr wohl zu den Ruinen tauchen. Sollte sie doch versuchen, mir das auszureden. Die einzige Frage war nur, ob sie nach Shade rufen würde.
    Als sie mich eingeholt hatte, würdigte ich sie keines Blickes. Sie schob ihre Hand unter meinen Arm und ich wollte sie schon abschütteln, doch anstatt mich zurückzuziehen, trieb sie mich vorwärts.
    »Schnell«, zischte sie mir ins Ohr. »Pretty wird in nicht mal einer Minute nach uns sehen … Hey!«, rief sie Eel zu, als wir den Gemeinschaftsraum durchquerten, wo er und Hatchet Dolche auf eine Dartscheibe warfen.
    Als Eel zu uns herübersah, lächelte sie ihn an. »Sind gleich zurück«, sagte sie und schubste mich in Richtung Ausrüstungsraum weiter. »Wir wollen nur mal kurz unter vier Augen miteinander reden.«
    Erst als sie die Luke des Ausrüstungsraums geschlossen und einen Speer durch das Drehrad geschoben hatte, waren alle meine Zweifel endgültig verflogen. Ich wusste nicht einmal, wie ich mich angemessen bei ihr entschuldigen sollte.
    »Steh da nicht so rum«, befahl sie. »Setz den Helm auf und lass uns abhauen.«
    »Shade wird echt wütend auf dich sein«, warnte ich sie.
    »Er wird darüber hinwegkommen. Schließlich haben wir ihn aus dem Gefängnis geholt.« Sie verriegelte ihren Helm und schob sich durch die Einstiegsluke im

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