Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Bodenluken dieser Voller wurden geöffnet, und das Erdreich strömte heraus und türmte sich zu streng bewachten Haufen. Ich hatte solche Frachtvoller auch bei den Himmlischen Bergwerken gesehen. Man hatte sie mit dem zerkleinerten Felsgestein beladen, das die armen Sklaven aus dem Berg geholt hatten. Während ich den Dreck durch die Finger gleiten ließ, ging mir auf, daß diese Masse mit dem gereinigten Gestein aus den Himmlischen Bergwerken vermengt worden war; ich begriff diesen Tatbestand, ohne ihn wirklich zu verstehen.
    Nur um mich zu vergewissern, zog ich den Meißel aus dem Ärmel und öffnete den Deckel eines frisch verlöteten Kastens. Wie erwartet: bis zum Rand gefüllt mit Sand aus den Haufen ringsum. Doch inmitten der feinen Masse schimmerten winzige Brocken eines Gesteins, von dem ich sicher war, daß es aus den Himmlischen Bergwerken stammte.
    Die Schatten schienen sich zu bewegen, als ich den schwarzen Raum verließ und durch den Ausstattungsschuppen zur roten Seite hinüberging. Hier war die Szene ähnlich – nur fehlten die Haufen mit dem Erdreich. Als ich einen Kasten öffnete, fand ich ihn leer. Delias Vater hatte also recht. Ich erbrach einen zweiten und schließlich einen dritten Kasten. Ebenfalls leer. Eine kleine Tür führte aus dem roten Raum. Ich öffnete sie und betrat den dahinterliegenden Lagerraum. Die gesamte Bodenfläche war mit irdenen Amphoren gefüllt, großen Krügen, deren spitze Hälse im Boden vergraben waren. Die Gefäße waren mit Wachs verschlossen und mit Drähten und Siegelwachs gesichert.
    Ich hieb mit dem Thraxter gegen einen rundbäuchigen Krug. Die Amphore zerbrach, die Scherben polterten zu Boden. Das Gefäß war leer. Aber – weshalb dann der dichte Verschluß?
    Ein unangenehmer Geruch stieg mir in die Nase, als hätte jemand eine Malsidge-Scheibe liegenlassen, die jetzt verfaulte. Ich sah mich um, doch ich konnte nichts unternehmen. Silberkästen voller Dreck und Silberkästen mit Luft.
    Dreck und Luft!
    Mir lag schon ein übler Makki-Grodno-Fluch auf der Zunge, als ich plötzlich erstarrte. Meine Hand fuhr zum Griff des Thraxters.
    Ein Geräusch, ein kratzendes, gleitendes Geräusch von der anderen Seite der geschlossenen Schuppentür lockte mich in die Schatten zwischen den Werkbänken. Zuerst nahm ich an, der Wächter käme langsam wieder zu sich, obgleich ich angenommen hatte, daß er länger bewußtlos sein würde. Doch dann war das Kratzen erneut zu hören, und der linke Teil der Doppeltür bewegte sich – da wußte ich Bescheid.
    Die Werstings! Sie vermögen beim Jagen einen gewaltigen Lärm zu machen, sie jaulen und hecheln und geben keine Ruhe. Doch sie können sich auch leise und verstohlen bewegen und lautlos ihr Opfer überraschen. Die verdammten Cramphs hätten mich fast hereingelegt.
    Die Tür pendelte ein Stück zurück, und die untersetzte Gestalt eines Wersting wurde sichtbar. Der Kopf war gesenkt, die Ohren standen steil empor, der Schwanz war starr wie ein Schwert ausgestreckt. Das Tier erblickte mich im Licht der Monde und erstarrte; im nächsten Augenblick zwängte sich sein Begleiter durch die halb geöffnete Tür.
    Trotz der Spannung des Augenblicks fiel mir auf, wie sich zwei entgegengesetzte instinktive Regungen in den Tieren bemerkbar machten. Die Werstings hatten ihr Opfer gefunden und hätten nun am liebsten den Kopf in den Nacken gelegt und die anderen Tiere und ihre Herren herbeigerufen. Der andere Instinkt, der in diesem Falle die Oberhand behielt, brachte sie dazu, die Köpfe noch mehr zu senken, die Fänge zu entblößen und das Fell zu sträuben. Gelblich-weiß und unglaublich scharf waren ihre spitzen Zähne. Rot schimmerte das Maul, purpurrot die Zunge. Grünlichgelb leuchteten die Augen mit runden schwarzen Pupillen, die starr auf mich gerichtet waren.
    Diese beiden Werstings sahen vielleicht mehr in mir, als es ein hamalischer Soldat je vermocht hätte. Ich ließ ihnen keine Chance. Werstings sind bösartig, gefährlich und heimtückisch. Ein Mann wäre schlecht beraten, vor diesen Ungeheuern zu fliehen. Lautlos und mit erhobener Waffe sprang ich auf sie zu.
    Sie reagierten mit zischendem Schnauben, richteten sich auf, um mit ihren Klauen nach mir zu schlagen und mich dann an der Kehle zu packen. Der Thraxter biß sich gezielt in den Hals des rechten Tiers. Ich blieb nicht stehen, sondern bewegte mich weiter, zog den Kopf ein und wich damit dem Angriff des zweiten Wersting aus. Das getroffene Wesen begann zu heulen, ein

Weitere Kostenlose Bücher