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Die Flüchtlinge des roten Mondes

Die Flüchtlinge des roten Mondes

Titel: Die Flüchtlinge des roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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des riesigen Protosauriers.
    „Du willst also gern wieder Feldstudien betreiben, Rianna. Sag, wo möchtest du anfangen? Oder hat Dane einen besonderen Wunsch?“
    Rianna sagte: „Ich hatte gehofft, eine Expedition zu dem Nachbarplaneten der Jägerwelt zusammenzubringen, jenen, den wir den „Roten Mond“ genannt haben – und dort die Ruinen und diese … Wesen, was immer sie auch sein mögen, zu untersuchen.“ Wähnend der Jagd war Rianna eine Nacht und einen Tag fortgewesen, und sie hatten sie für tot gehalten. Doch sie war mit einer Geschichte wiederaufgetaucht, der zufolge sie unterirdisch verborgen gewesen war. Wesen hatten ihr geholfen, Wesen, die in der Dunkelheit lebten und die sie nicht zu Gesicht bekommen hatte, Überreste einer uralten, unbekannten Zivilisation. „Ich sterbe vor Neugier – aber ich glaube, dieses Mal wird jemand anders die Berichte darüber schreiben müssen.“
    Dane kicherte. Aratak fragte: „Habt ihr alles schon so weit vorbereitet, daß es nicht mehr geändert oder aufgeschoben werden kann?“
    „Wir haben nicht einmal richtig angefangen“, gab Dane zu. „Ich habe herausgefunden, wo ich ein Raumschiff mieten kann und wo ich einen erfahrenen Piloten finde, aber alles andere hat zu warten, bis Rianna ihre Arbeit beendet hat. Sag mir nicht, du würdest mitkommen!“
    „Wärest du sehr wütend, wenn ich das sagen würde?“ fragte Aratak, und Dane lachte – er hatte vergessen, wie wörtlich die Translatorscheiben sein konnten. Ironie, Sarkasmus oder Übertreibungen wurden nicht wahrgenommen.
    Er sagte: „Wenn du das sagen würdest, Aratak glaube mir, wir beide gerieten außer uns vor Freude, nicht wahr, Liebling?“ fügte er hinzu und sah Rianna liebevoll an.
    „Aber sicher“, bestätigte sie. „Und es wäre gut möglich, ein Raumschiff zu besorgen mit genug Platz für dich und einer Ausstattung für Protosaurier. Aratak, denkst du wirklich daran, mit uns zu kommen?“
    Auch durch die Neutralität der Translatorscheibe klang Arataks Bedauern durch. „Ich fürchte, das ist nicht möglich“, sagte er, „aber wenn eure Pläne noch nicht so weit gediehen sind, daß man sie nicht ändern könnte, schiebt ihr dieses Projekt vielleicht für einige Zeit auf, um euch für einen anderen Vorschlag zu interessieren, den ich euch unterbreiten möchte.“
    Dane spürte ein fast körperliches Prickeln vor Interesse und Neugier. Intuition? Er hätte sich denken können, daß Aratak ihnen keinen gewöhnlichen Höflichkeitsbesuch abstattete.
    Aratak nippte ausgiebig an dem Wein, den der Computer ausgeschenkt hatte. Für Danes Nase roch er eher wie ein gegorenes Wurzelbier an der Grenze zur Fäulnis, doch Aratak schluckte ihn mit offensichtlichem Vergnügen.
    „Kürzlich hat mich ein Mitglied des Protektionsrates kontaktiert“, erzählte er. „Es scheint, sie haben ein Problem und glauben, wir können ihnen helfen.“
    Dane hatte noch nie vom Protektionsrat gehört. Es überraschte ihn nicht, denn der Bund enthielt eine so ungeheure Fülle von Organisationen, Zusammenschlüssen und Splittergruppen von Verbindungen, die innerhalb der riesigen Sternenföderation einander überlappten. Es war absolut zuviel für einen Kopf, dies alles aufzunehmen.
    Zuerst hatte er sich darum Sorgen gemacht, bis er merkte, daß auch Rianna lediglich die Namen und Funktionen der Institutionen kannte, mit denen sie zu tun hatte. Der Galaktische Bund war natürlich keine Regierung, sondern eine Art philosophisches Konstrukt, um innerhalb des verstreuten Sternensystems den Frieden zu wahren und Handel zu ermöglichen.
    Aratak sagte: „Der Protektionsrat hat die Kultur auf einer geschlossenen Welt studiert, einem kürzlich entdeckten Planeten …“ Dane begriff natürlich, daß kürzlich entdeckt` ein Begriff des Bundes war, der wahrscheinlich einen längeren Zeitraum andeutete, als ihre Lebensjahre zusammengenommen darstellten. „Ein Planet noch im barbarischen Zustand. Wie immer versucht der Rat, sich ein vollständiges Bild der gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen zu machen, bevor wir uns dort zeigen oder versuchen, diese Welt in den Bund zu bringen. Es ist ein sonderbarer Ort – mit einigen Details, die dich interessieren werden, Rianna. Zum Beispiel gibt es dort zwei intelligente Lebewesenarten auf gleicher Intelligenzstufe; eine ist eine Protosaurierrasse, die der meinigen nicht unähnlich ist, die andere besteht aus protosimianischen Sapiens …“
    „Was?“ sagte Rianna mit vor Aufregung

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