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Die Flusswelt Der Zeit

Die Flusswelt Der Zeit

Titel: Die Flusswelt Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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wirklich lustig, sich vorzustellen, daß die Kräfte eines Tigers dazu ausreichten, gegen eine Gruppe von Wesen anzukämpfen, die nicht nur mehrere Milliarden Menschen ins Leben zurückgerufen, sondern auch einen ganzen Planeten nach ihren Wünschen gestaltet hatten. Aber dennoch mußte das Geheimnis, das zum Untergang der Ethiker führen konnte, sich irgendwo zwischen seinen Händen und dem Gehirn befinden, das ihre Bewegungen steuerte. Irgend etwas war in ihm, vor dem die Ethiker sich fürchteten. Und er mußte es unbedingt herausfinden…
    Aber das Gelächter Burtons war nicht nur Belustigung über sich selbst gewesen. Er glaubte tatsächlich zu einem gewissen Teil daran, daß er unter den anderen Menschen eine Art Tiger darstellte. Ein Mann ist das, dachte er, wofür er sich hält.
    Göring sagte plötzlich: »Sie haben eine ziemlich seltsame Lache, werter Freund. Ein wenig feminin für einen harten Burschen wie Sie. Es hörte sich an wie… wie ein Felsen, den man über einen zugefrorenen See schiebt. Oder wie ein Schakal.«
    »Ich habe sicher etwas von einem Schakal oder einer Hyäne an mir«, erwiderte Burton. »Jedenfalls wurden meine Feinde niemals müde, das zu behaupten. Aber ich bin mehr als das.«
    Er stand von seinem Bett auf und machte ein wenig Morgengymnastik, um den Schlaf aus den Muskeln zu vertreiben. In wenigen Minuten würde er mit den anderen zum Gralstein hinuntergehen und die Nahrungsbehälter füllen lassen.
    Anschließend warteten Reinigungsarbeiten auf sie, später militärischer Drill und Ausbildung mit der Lanze, der Keule, der Schlinge, dem Schwert, Pfeil und Bogen und der Streitaxt. Des weiteren war ein Kursus über den Kampf mit bloßen Händen und Füßen angesetzt. In der anschließenden, einstündigen Pause konnte man entweder ruhen, essen oder sich unterhalten. Später erwarteten sie zwei harte Arbeitsstunden an den Wällen, die die Grenzen ihres kleinen Reiches bildeten. Nach einer weiteren halbstündigen Pause folgte der obligatorische, einen Kilometer lange Rücklauf zum Lager. Nach dem Abendessen begann dann für diejenigen, die weder zum Wachdienst noch zu anderen Aufgaben eingeteilt worden waren, die heißersehnte Freizeit.
    Was die anderen Zwergstaaten – ob sie nun flußauf- oder flußabwärts lagen – anbetraf, sah es dort nicht anders aus. Nahezu überall befand man sich im Krieg oder bereitete sich auf bewaffnete Auseinandersetzungen vor. Man legte großen Wert darauf, daß die Bevölkerung in Form blieb und ihren Fähigkeiten gemäß an den unterschiedlichsten Waffen ausgebildet wurde. Deswegen bestand der größte Teil des Tages aus Übungen. Wie monoton der tägliche Dienst auch ablief – den meisten schien er immer noch interessanter zu sein, als einfach herumzusitzen und nach Möglichkeiten der Zerstreuung zu suchen. Aber dennoch hatte sich die Tatsache, daß man sich weder um Nahrungsbeschaffung noch Mieten oder Rechnungen mehr zu kümmern brauchte, nicht in jedem Fall als segensreich erwiesen. Überall wurde eine große Schlacht gegen die Langeweile geschlagen, und die Hauptaufgabe der einzelnen Stammesführer bestand darin, sich Beschäftigungsmöglichkeiten für ihre Leute auszudenken.
    Obwohl man das Flußtal mit Leichtigkeit in ein Paradies hätte verwandeln können, herrschte überall nur Krieg, Krieg, Krieg. Von anderen Dingen abgesehen war der Krieg (wenn man manchen Leuten Glauben schenken konnte) eine wunderbare Sache. Zumindest auf dieser Welt vergeudete er keine Menschenleben und vertrieb außerdem die Langeweile. Die Menschheit, so sagten sie, hatte sich damit ein Ventil geschaffen, durch das sie sich ihrer Aggressivität entledigen konnte.
    Nach dem Abendessen blieb es den Männern und Frauen des kleinen Reiches selbst überlassen, womit sie sich beschäftigten – vorausgesetzt, sie brachen keine Gesetze. Man konnte dann Tauschgeschäften nachgehen und mit den überzähligen Zigaretten und Getränken, die die Grale lieferten, manch nützlichen Gegenstand erwerben. Manche handelten sich mit Narkotika oder im Fluß gefangenen Fischen einen besseren Bogen oder Pfeile ein; andere Schilde, Becher, Tassen, Tische, Stühle, Bambusflöten oder Tonpfeifen. Aber es gab auch aus Menschen- oder Fischhaut gefertigte Trommeln, seltene Steine (die eine wirkliche Rarität darstellten); Halsketten aus den bemerkenswert schönen bunten Knochen von Fischen, aus Jade oder Holz; Obsidianspiegel, Sandalen und Schuhwerk, Kohlezeichnungen oder beinahe unerschwingliches

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