Die drei !!!, 18, VIP-Alarm
Jubel im Hauptquartier
Es regnete, als Kim in den Schotterweg einbog, der zum Haus von Franzis Eltern führte. Rechts und links standen hohe Bäume, von denen das Wasser tropfte. Kim zog sich ihre Kapuze tiefer in die Stirn, weshalb sie die riesige Pfütze vor sich auf dem Weg leider zu spät bemerkte. Sie konnte nicht mehr ausweichen und fuhr mitten hindurch. Das Wasser spritzte nach allen Seiten.
»So ein Mist!«, fluchte Kim. »Jetzt hab ich auch noch nasse Füße! Ich hätte den Bus nehmen sollen.«
Kims Jeans war bereits völlig durchnässt, und auch durch ihre Regenjacke, ein älteres, ziemlich abgetragenes Modell, drang allmählich die Feuchtigkeit. Leise vor sich hin schimpfend radelte sie das letzte Stück und atmete erleichtert auf, als das kleine, rote Backsteinhaus mit den dunkelblau gestrichenen Fensterläden vor ihr auftauchte, in dem ihre Freundin Franzi mit ihrer Familie wohnte. Kim fuhr auf den Hof und lehnte das Rad gegen die Hauswand. Statt an der Tür zu klingeln, ging sie einmal um das Gebäude herum und steuerte direkt auf den alten Pferdeschuppen zu, der hinter dem Haus lag. Von außen machte der Schuppen einen total unscheinbaren Eindruck. Niemand würde vermuten, dass sich im Inneren ein gemütlich eingerichteter Raum befand, der gleichzeitig das Hauptquartier des Detektivclubs Die drei !!! war. Kim, Franzi und ihre gemeinsame Freundin Marie, das dritte Mitglied des Detektivclubs, hatten den Pferdeschuppen in mühevoller Kleinarbeit entrümpelt, geputzt und für ihre Zwecke eingerichtet. Es gab einen Tisch mit drei Stühlen, an dem die drei !!! ihre Club-Treffen abhielten und über neue Fälle diskutierten, einen Bürocontainer mit einer abschließbaren Schublade für Wertgegenstände, der die gesamte Detektivausrüstung des Clubs enthielt, sowie eine alte Pferdekutsche mit Klapp-Verdeck. Hierhin zogen sich die drei !!! zurück, wenn sie etwas ausgesprochen Geheimes zu besprechen hatten.
Kim stieß die Schuppentür auf und floh erleichtert aus dem Regen ins warme und trockene Hauptquartier.
»Wie siehst du denn aus?« Franzi saß bereits am Tisch und blätterte in einer Pferdezeitschrift. Sie liebte Pferde über alles – besonders ihr eigenes Pony Tinka. »Du bist ja klitschnass!«
»Es regnet draußen, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest.« Kim schlüpfte aus ihrer tropfenden Jacke und hängte sie an einen Haken neben der Tür. Dann fuhr sie sich durch ihre kurzen, dunklen Haare, die trotz der Kapuze ziemlich nass geworden waren.
»Bist du etwa mit dem Fahrrad gekommen?«, fragte Franzi ungläubig. »Bei dem Wetter?«
Kim nickte und tat so, als wäre das völlig selbstverständlich. »Klar. Ein bisschen Bewegung hat schließlich noch niemandem geschadet.«
Franzi starrte Kim an. »Wer sind Sie? Und wo haben Sie meine Freundin Kim gelassen? Ich meine die Kim, die sich nur bewegt, wenn es unbedingt sein muss. Die Sport hasst wie die Pest und lieber Schokolade futtert anstatt Kalorien zu zählen. Möchtest du übrigens ein Stück?« Franzi schob Kim einen Teller mit Vollmilch-Nuss-Schokolade hin.
Kim ließ sich auf einen Stuhl fallen und grinste. »Gerne.« Sie nahm sich ein großes Stück Schokolade, schob es sich in den Mund und schloss genießerisch die Augen.
»Ein Glück!«, seufzte Franzi in gespielter Erleichterung. »Du bist nicht von Aliens entführt und gegen einen Klon ausgetauscht worden.«
»Keine Sorge, ich bin noch die Alte«, beruhigte Kim ihre Freundin. »Ich hab nur leider heute früh beim Anziehen festgestellt, dass mir die meisten Hosen aus meinem Kleiderschrank nicht mehr passen.« Kim seufzte. »Offenbar hab ich in letzter Zeit ein bisschen zu viele Süßigkeiten gefuttert.«
Kim liebte Süßes über alles. Schokolade, Kuchen und Gummibärchen konnte sie einfach nicht widerstehen. Vor allem, wenn sie Liebeskummer hatte oder ihre Kombinationsgabe als Kopf der drei !!! gefragt war, brauchte sie jede Menge Zucker als Energielieferant. Liebeskummer hatte sie in letzter Zeit zwar keinen gehabt – ihr Freund Michi war superlieb und hatte für (fast) alles Verständnis –, aber die kniffligen Fälle, mit denen die drei !!! in den vergangenen Monaten beschäftigt gewesen waren, hatten Kims ganze Kraft und Konzentration gefordert. Nachdem sie im Herbst das Geheimnis der alten Nebelmühle aufgeklärt hatten, war ihnen zuletzt eine skrupellose Tierschmugglerbande ins Netz gegangen. Kein Wunder, dass Kim jede Menge Nervennahrung gebraucht hatte. Aber
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