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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Mikael, nach Belieben öffnen und schließen könnte. Metatron hatte ihm gezeigt, wie er bestimmte Teile seines Gehirns auszuschalten vermochte.
    Jetzt versuchte der Junge, sich daran zu erinnern, was er Slothen genau sagen sollte. Sein Großvater hatte ihm erklärt, was Gott wollte, aber er mußte es natürlich auch mit den richtigen Worten vortragen.
    »Nun, es wird Zeit«, erklärte Erinyes, führte sie einen lavendelfarbenen Gang hinunter und in ein großes Büro, wo ein blauer Mann hinter einem riesigen weißen Schreibtisch saß.
    »Führer Calas«, sagte der Mann, »willkommen auf Palaia Station. Ich bin Magistrat Slothen.«
    Tapfer trat Mikael einen Schritt vor, verneigte sich und bildete mit seinen Händen das Zeichen des heiligen Dreiecks. »Ich bin erfreut, Sie kennenzulernen, Sir. Vielen Dank, daß Sie mich empfangen.« Er deutete auf seine Begleiter. »Das sind mein Onkel Yosef und sein Freund Ari. Und das ist meine beste Freundin Sybil.«
    »Guten Tag«, sagte Slothen steif und lächelte, was Mikael ein wenig erschreckte, denn der Magistrat hatte lange, scharfe Zähne.
    »Sir«, erklärte Mikael, »wir müssen uns darüber unterhalten, was mit den Gamanten geschehen soll.«
    Slothens wurmähnliche Haare krümmten sich. »Gamanten sind sehr unkooperativ. Ich bin mir nicht sicher, ob wir das noch länger dulden können. Aber bitte, nehmen Sie doch Platz. Reden können wir ja immerhin. Was schwebt Ihnen denn vor?«
    Alle außer Ornias und Sybil setzten sich. Der Botschafter ging zu Mikael und beugte sich zu ihm hinunter. »Hör zu, Calas«, flüsterte er. »Laß mich dir helfen. Ich kenne diese Leute. Sie …«
    »Er ist ein Schwein«, verkündete Sybil lauthals. »Er hat meinen Vater umgebracht, und meine Mutter und mich wollte er auch töten!«
    Mikael reckte das Kinn und sagte: »Gehen Sie weg. Wir brauchen Ihre Hilfe nicht.«
    »Nun mal im Ernst«, erwiderte Ornias, »du kennst diese Giclasianer doch gar nicht. Sie haben …«
    »Sie sind ein Schwein!« wiederholte Mikael Sybils Worte. »Ich mag Sie nicht. Gehen Sie!«
    Ornias runzelte die Stirn, richtete sich wieder auf, warf Sybil einen finsteren Blick zu und setzte sich dann neben Erinyes.
    Mikael blieb stehen, hauptsächlich, weil er viel zu nervös war, um sich zu setzen. Sybil warf ihm einen fragenden Blick zu. Er nickte, und das Mädchen nahm Platz.
    Mikael trat zögernd ein paar Schritte nach vorn, bis er vor dem Schreibtisch stand. »Sir? Captain Tahn hat gesagt, Sie würden die Gamanten gar nicht wirklich hassen. Stimmt das?«
    Slothen lehnte sich zurück und rieb sich über das Kinn. »Haß gehört nicht zu den giclasianischen Gefühlen.«
    Mikael lächelte unsicher. »Ich nehme an, das bedeutet nein. Das freut mich. Die Gamanten wollen eigentlich auch nicht böse sein. Sie denken nur manchmal, sie müßten böse werden, weil sie Angst haben, Sie könnten ihnen etwas tun.«
    »Und was schlagen Sie vor, wie wir die Gewalt beenden können, Führer Calas?«
    »Nun«, sagte Mikael nachdenklich, »ich glaube, wir sollten die Gamanten alle auf einen einzigen Planeten bringen.«
    »Sie fortbringen? Sie bitten um eine Zwangsumsiedlung?«
    Mikael kaute auf der Unterlippe, wollte Slothen gegenüber aber nicht zugeben, daß er keine Ahnung hatte, was eine »Zwangsumsiedlung« war. »Jawohl, Sir, sie sollen alle auf einen Planeten gebracht werden.«
    Slothen verknotete seine Finger miteinander. »Und an welchen Planeten hatten Sie dabei gedacht?«
    »Horeb, Sir. Wäre das möglich?«
    »Mikael?« sagte Onkel Yosef scharf. »Ich halte das nicht für eine besonders gute Idee.«
    »Aber Großvater hat gesagt, wir sollten das tun. Epagael will uns dort haben, Onkel Yosef.«
    »Mikael, ist dir klar, daß Horeb nach dem Feuersturm ein schrecklicher Ort ist? Wir könnten weder Lebensmittel anbauen noch jagen. In allen Dingen wären wir dann völlig von der Regierung abhängig.«
    Mikael blickte nervös umher. Davon hatte ihm Großvater nichts erzählt. Er hatte einfach nur gesagt, Epagael wollte, daß alle Gamanten nach Horeb gingen, weil es sehr weit von Palaia Station entfernt war. Und Metatron meinte, die Bücher, die ihnen helfen würden, den Krieg zu gewinnen, befänden sich dort.
    »Wir schaffen das schon«, erklärte Mikael schließlich.
    Slothen neigte den Kopf. »Werden Sie Ihr Volk anweisen, sich meinem Umsiedlungsprogramm zu fügen?«
    »Meinen Sie damit, ich soll ihnen sagen, es wäre in Ordnung, wenn sie nach Horeb umziehen?«
    Slothen lächelte

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