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Die Gefangenen des Korallenriffs

Die Gefangenen des Korallenriffs

Titel: Die Gefangenen des Korallenriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurij Kusnezow
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Untergeschoß«, befahl er, diesmal schon laut.
    Kostja hatte natürlich längst begriffen, daß er der Urheber dieses Tohuwabohus gewesen war, und so verlief die Fahrt in die Tiefe ohne weitere Abenteuer. Der Lift langte wohlbehalten im genannten Stockwerk an und öffnete, wie schon vorher, bereitwillig seine Tür. Die Massaren warfen zunächst einen ängstlichen Blick nach draußen, sie vergewisserten sich, daß sie diesmal in der gewünschten Etage waren. Doch beim Aussteigen zögerten sie ein bißchen zu lange. Die Türflügel, die sich lautlos schlossen, klemmten einem der Massaren die Jacke ein, als er schon auf dem Flur stand und sich gerade in Bewegung setzen wollte.
    Der Unglücksrabe fühlte sich von einer Geisterhand festgehalten, und sein Schrei gellte durch alle Korridore des Zentrums. Man hörte das Zerreißen von Stoff und den Schnappton der Türflügel, die, zwei Kiefern gleich, die Beute nur widerwillig hergaben. Als wären der Leibhaftige oder ein Ungeheuer hinter ihnen her, das sie gar zu gern verspeist hätte, stürzten die beiden davon. Das aber mit soviel Schwung, daß sie gegen die Tür ihres Labors krachten, wo sie erst einmal liegenblieben.
    Ein Laborant erkannte seine Kollegen und sagte reichlich verwundert:

    »Ach, ihr seid das! Was macht ihr denn für Faxen? Der Chef wartet schon seit einer Stunde auf euch.«
    Und wie um seine Worte zu bestätigen, ertönte eine Stimme über den Lautsprecher:
    »Nel und Din werden dringend gebeten, zum Chef zu kommen!«
    Die beiden sprangen hastig auf und versuchten, ihre arg mitgenommene Kleidung in Ordnung zu bringen.
    Der Kollege beobachtete skeptisch ihre Bemühungen:
    »Man könnte meinen, ihr seid ins Zentrum gerobbt und hättet euch zwischendurch noch im Gebüsch gewälzt«, sagte er kopfschüttelnd.
    Nel, der dabei war, den halb abgerissenen Jackenschoß mit Hilfe einer Sicherheitsnadel zu befestigen, knurrte etwas von Elmen, die der verdammte Ol ihnen auf die Fersen gehetzt hätte.
    Din hatte es aufgegeben, seinen Anzug wieder einigermaßen in Form zu bringen. Er war inzwischen ins Labor gerannt und mit zwei blütenweißen Arbeitskitteln zurückgekehrt.
    Die Massaren berichteten ihrem Chef Or von dem Besuch bei Vi und Ol und von der Unterhaltung mit ihnen, vergaßen auch nicht, die seltsame Spielzeugsammlung Violas zu erwähnen. Zum Schluß schilderten sie, was ihnen im Haus der Vitanten und auf dem Weg hierher ins Zentrum zugestoßen war. Dabei stellten sie das Ganze freilich als einen ungleichen Kampf mit dem unsichtbaren Gegner dar, bei dem sie angeblich großen Mut bewiesen hatten. Um ihre Worte zu bestätigen, knöpften sie sogar ihre Arbeitskittel auf, zeigten die unzähligen Risse und die blauen Flecke am Körper.
    Kostja, der sich ebenfalls im Raum befand, konnte über dieses Geprahle nur lautlos lachen.
    Der Chef tat, als würde er den beiden jedes Wort glauben, und gab ihnen für den Rest des Tages frei.
    Nun mußte sich Kostja blitzschnell entscheiden: Sollte er Din und Nel folgen oder lieber hier im Zentrum bleiben? Er zog das letztere vor, denn er hoffte, so noch etwas über die Pläne der Massaren zu erfahren.
    Or erhob sich, kam hinter seinem Schreibtisch hervor und begann, während er im Zimmer auf und ab lief, laut zu überlegen.
    »Meine Männer haben ziemlich dick aufgetragen«, murmelte er, »doch eins geht aus ihrem Bericht deutlich hervor: In der Nähe des Zentrums, wenn nicht gar hier drin, geschehen Dinge, die auf die Anwesenheit eines Elmenmenschen hindeuten. Durchaus möglich, daß es sich dabei um jenen Jungen handelt, den unsere Leute im Tunnel aufgespürt haben. Wir müssen unbedingt herausfinden, ob der Bengel mit Ol und Vi in Kontakt getreten ist. Ja, genau, wir müssen ihr Haus überwachen und auch die Sicherheitskontrollen im Zentrum verstärken!«
    Bei diesen letzten Worten spitzte Kostja die Ohren. Schließlich betrafen sie seine Freunde und ihn selbst.
    Es wird höchste Zeit für mich, von hier zu verschwinden, dachte er. Natürlich wär’s nicht schlecht, einen kurzen Blick auf die berühmten Synchrogleiter zu werfen, doch wer weiß, wie stark die bewacht werden? Vielleicht haben sie dort einen ähnlichen Schutzschild installiert wie am Tunnelausgang, und wenn sie ihn dann einschalten, komme ich überhaupt nicht mehr weg!
    Or schien die Gedanken des Jungen erraten zu haben. Er drückte einen Knopf auf dem Tisch und befahl:
    »Sicherheitsstufe im Zentrum ab sofort auf E-2! Wachposten um den Elming

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