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Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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winkte zurück und hob den eingewickelten Stein in die Höhe, damit ihn seine Freunde sahen. Dann zielte er und warf den Stein dorthin, wo Justus und Bob standen.
    Eine bange Sekunde verging, und Peter dachte schon, er hätte zu weit geworfen. Aber der Stein landete in einem kleinen Kiesbett nicht weit vor Bobs Füßen. Der Zweite Detektiv wartete noch, bis Justus und Bob das Blatt gelesen hatten, und hob dann den Daumen, ob alles klar war. Die beiden erwiderten die Geste und machten sich sofort auf den Weg. Auch Peter kehrte um und schlich zum Haus zurück.
    »Okidoki«, sagte er gut gelaunt, als er die Tür hinter sich zugezogen hatte. Davy durfte nichts von seiner eigenen Besorgnis mitbekommen. »Wir warten noch ein paar Minuten, und wenn wir den Ruf des Rotbauchfliegenschnäppers hören, kann´s losgehen.«
    »Des Rotbauchwas?«
    »Rotbauchfliegenschnäpper. Ein sehr seltener Vogel, dessen Ruf unser geheimes Signal ist.«
    »Ein Vogel. Ah ja. Ihr scheint euer Handwerk ja wirklich zu verstehen«, sagte Davy beeindruckt.
    Etwa fünfzehn Minuten später war es so weit. Peter, der am gekippten Fenster lauschte, hörte leise, aber deutlich den Ruf des Vogels.
    »Also gut. Machen wir uns auf den Weg.« Peter forderte Davy auf, zu ihm zu kommen. »Wenn wir aus der Tür sind, ducken, nach rechts laufen, um die Hausecke und an der Mauer entlang. Nach etwa fünf Metern kommt ein großer Busch, hinter dem wir uns verstecken. Ich laufe voraus, Sie kommen hinterher.«
    Davy schluckte trocken, versuchte aber tapfer zu wirken. »Du. Sag einfach du.«
    »Okay.« Peter lächelte aufmunternd. »Keine Angst. Ich habe so etwas schon tausend Mal gemacht.« Das war zwar maßlos übertrieben, aber Davy musste ihm unbedingt vertrauen. Ansonsten würde er die Wand nie bezwingen.
    Der Zweite Detektiv vergewisserte sich ein letztes Mal, dass niemand im Innenhof war, dann schlüpfte er durch die Tür nach draußen. Davy folgte ihm auf dem Fuß, und hintereinander liefen sie gebückt bis zu der vereinbarten Stelle.
    »Na also!« Peter klopfte Davy auf die Schulter. »War doch ein Kinderspiel.«
    Davy lächelte gequält und deutete auf die Mauer. »Das dahinter ist das Problem.«
    »Ach was!« Peter winkte ab. »Wir machen jetzt Folgendes. Ich klettere über die Mauer, und du siehst dir genau an, wo ich mich hinstelle. Dann gehe ich zum nächsten Punkt, und du stellst dich auf den Platz. So geht es dann weiter, bis wir unten sind. Du greifst genau da hin, wo ich hingreife, stellst dich auf dieselben Vorsprünge und machst die gleichen Schritte. Tu einfach genau das, was ich tue, und du wirst sehen, in null Komma nichts sind wir unten.«
    »In null Komma nichts sind wir auch anders unten.« Davy versuchte zu lachen, aber heraus kam nur ein verzagtes Glucksen.
    »Immer positiv denken!«, forderte ihn Peter auf. »Und sieh nicht nach unten, ja? Das ist wichtig. Sieh immer nur dorthin, wo du hingreifst oder dich hinstellst, klar?«
    »Ich werd´s versuchen.«
    »Dann mal los.« Peter richtete sich auf und schwang sich über die Mauer. Auf der anderen Seite suchte er sich einen sicheren Stand. »Okay, Davy, jetzt du. Sieh dir genau meine Position an.«
    In Zeitlupentempo schob sich Davys roter Haarschopf über die Mauerkrone. Dann folgte die Stirn. Doch als Davy an Peter vorbei in den gähnenden Abgrund blickte, flackerte das blanke Entsetzen in seinen Augen auf. Sofort ließ er sich wieder hinter der Mauer auf den Boden fallen.
    »Davy! Komm schon!« Peter hievte sich hoch und sah zu Davy hinunter, der zusammengekauert am Boden saß.
    »Nein, nein, nein!«, stammelte er und umfasste seine Knie mit beiden Armen. »Das kann ich nicht! Unmöglich. Ich kann das einfach nicht.«
    Peter sah hinüber zum Haupthaus. Jetzt machte sich hoffentlich Justus´ und Bobs Einsatz bezahlt. »Doch, das kannst du. Stell dir einfach immer vor, dass es nur ein paar Meter sind, die du runterklettern musst. Denk nicht an die Höhe.«
    »Es sind aber keine paar Meter. Es sind mindestens hunderttausend.«
    »Dreißig, ja, aber das musst du vergessen.«
    »Ich sehe den Abgrund aber dauernd vor mir. Wie soll ich ihn da vergessen? Peter, ich kann das nicht«, sagte Davy verzweifelt.
    Es dauerte mehr als fünf Minuten, bis Peter Davy so weit hatte, zumindest wieder aufzustehen und sich die Stelle anzusehen, auf der er stand. Und noch einmal fünf Minuten, bis Davy auf die Mauerkrone gerobbt war. Unermüdlich redete der Zweite Detektiv auf den Mann ein, lenkte ihn ab, munterte

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