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Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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das Haus gelangen. Über das Grundstück! Peter zog sich noch ein Stück höher und spähte vorsichtig über die Mauerkrone.
    Ein weiter Innenhof mit einigen Zierbüschen und einem Swimmingpool in der Mitte. Einige Gartenmöbel standen verlassen herum. Auf der anderen Seite stand das Haupthaus, an dem sie vorhin geklingelt hatten. Im ersten Stock brannte Licht. Nichts rührte sich.
    Peter sah nach unten und gab Justus und Bob ein Zeichen, dass er über die Mauer steigen würde. Sie hoben die Daumen. Der Zweite Detektiv blickte sich noch einmal um, dann hievte er sich auf die Mauer, um gleich dahinter wieder hinabzugleiten und hinter dem nächsten Busch in Deckung zu gehen.
    Er wartete zwei Minuten. Nichts passierte. Offenbar war er unbemerkt geblieben.
    Bis zu dem Häuschen waren es nur wenige Schritte. Doch an der Schmalseite hatte es keine Fenster. Er musste es an der Hofseite versuchen. Peter lief geduckt zur Hauswand und schob sich dann vorsichtig bis zur Ecke vor. Auf Kniehöhe blickte er darum herum. Niemand da. Das erste Fenster war keine zwei Meter von ihm entfernt. Es war vergittert. Dahinter kam eine Tür, dann noch ein vergittertes Fenster.
    Der Zweite Detektiv lief geduckt weiter und hielt unter dem ersten Fensterbrett an. Noch einmal sah er sich um, immer noch war alles ruhig. Dann schob er sich langsam an der Wand hoch und spähte ins Innere des Häuschens.
    Vor dem Fenster hingen Gardinen mit Stickmuster, sodass Peter erst einmal gar nichts erkennen konnte. Er musste versuchen, durch eines der Musterlöcher blicken zu können. Er suchte nach einem größeren, drückte sich nahe ans Glas und konnte endlich etwas sehen.
    Ein Mann! Ein junger Mann mit feuerroten Haaren. Er saß mit dem Gesicht zum Fenster an einem einfachen Tisch, doch er sah Peter nicht. Denn er hatte den Kopf in die Hände gestützt und – schluchzte!

Der Gefangene
    Peter zog sich wieder unter das Fensterbrett zurück, robbte in den Schutz der Schmalseite und dachte nach. Was sollte er tun? Zu Justus und Bob zurückkehren, um die Situation zu beratschlagen? Den Mann weiter beobachten? Ihn auf sich aufmerksam machen?
    Der Zweite Detektiv sah abermals in den leeren Hof hinaus. Ein alter Sonnenschirm blähte sich nass im Wind. Doch nach wie vor war niemand zu sehen, und auch drüben beim Haupthaus war alles ruhig.
    Peter fasste einen Entschluss. Er schlich zum Fenster, richtete sich so weit auf, dass er gerade über die Halbgardine blicken konnte, und klopfte vorsichtig an die Scheibe.
    Der Mann im Inneren zuckte zusammen. Er schaute erschrocken um sich, sah erst zum anderen Fenster und entdeckte schließlich Peter. Grenzenlose Verwirrung lag in seinem Blick. Und Angst.
    Peter lächelte vorsichtig und deutete zur Tür. Der Mann starrte ihn immer noch an wie eine Erscheinung. Der Zweite Detektiv vergewisserte sich noch einmal, dass ihn niemand beobachtete, und huschte zum Eingang. Entschlossen drückte er die Klinke hinunter. Abgesperrt! Doch der Schlüssel steckte von außen im Schloss. Peter drehte ihn zweimal um, dann ließ sich die Tür öffnen. Er machte sie nur einen Spalt weit auf, glitt ins Haus und drückte die Tür wieder behutsam ins Schloss.
    Der Mann war aufgestanden, hielt sich aber am Tisch fest. »Wer ... wer bist du? Was willst du?«, fragte er mit einer ängstlichen, flatternden Stimme. Seine Augen irrten unstet über Peter hinweg, so als suchten sie nach irgendetwas.
    Der Zweite Detektiv lächelte unsicher, blieb aber, wo er war. Bevor er nicht genau wusste, was hier gespielt wurde, würde er sich lieber in der Nähe der Tür aufhalten.
    »Mein Name ist Peter Shaw.« Peter gab sich alle Mühe, ruhig und besonnen zu klingen. »Meine Freunde und ich waren heute am Strand und da haben wir –«
    »Du ... du bist«, der Mann riss die Augen auf und stolperte hinter dem Tisch hervor, »du bist keiner von diesen Typen? Du gehörst nicht zu ihnen?« Ein halb glückliches, halb irres Leuchten breitete sich in seinem Gesicht aus. »Aber ... aber wie bist du ... du und deine Freunde? Wie bist du hier hereingekommen? O Gott! Ich bin gerettet! Ich bin gerettet!« Er taumelte auf Peter zu und schloss ihn schluchzend und überglücklich in die Arme. Der Zweite Detektiv wusste kaum, wie ihm geschah. Für einen Moment stand er stocksteif da und ließ sich drücken, dann klopfte er dem Mann beruhigend auf den Rücken. »Ja ... jetzt ist ... ja alles gut, alles gut. Aber beruhigen Sie sich. Bitte.« Er schob ihn sachte von sich weg und

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