Die Geheimen Küsse Des Millionärs
schüchterten große Männer sie nicht ein. Normalerweise schüchterte sie nichts ein, aber etwas an ihm machte sie nervös. Der Gedanke, dass sie auf dem Weg zur Tür an ihm vorbei musste, verunsicherte sie.
Was dachte sie denn, würde er tun? Sie in seine Arme ziehen und sie küssen, dass ihr Hören und Sehen verging? Ach, wenn er das doch täte … Die Anwesenheit eines so unverschämt attraktiven Mannes erinnerte Paige daran, wie lange es her war, dass sie im Mittelpunkt männlicher Aufmerksamkeit gestanden hatte. In den vergangenen Monaten war sie derart beschäftigt gewesen, dass sie noch nicht einmal an Verabredungen gedacht hatte. Und Sex? Verdammt, sie konnte sich kaum noch daran erinnern, wann sie zum letzten Mal welchen gehabt hatte. Das hieß, welchen, der es wert war, dass man sich an ihn erinnerte. Was für ein Armutszeugnis war das denn? Bestimmt könnte Mr Dilson dieser Abstinenz ein äußerst vergnügliches Ende bereiten. Aber er war kein Typ für eine Beziehung, und sie war eben keine Frau für One-Night-Stands. Außerdem vermischte sie niemals Geschäftliches mit Privatem. Im Großen und Ganzen war es nur zu ihrem Besten, wenn sie ihren Job erledigte und sich so weit wie möglich von Brandon Dilson fernhielt.
Jeder, der behauptete, es hätte keine angenehmen Seiten, den ungebildeten Hilfsarbeiter zu mimen, um einen verbitterten Rivalen in Verruf zu bringen, der kannte Paige Adams nicht.
Brandon Worth – oder Brandon Dilson, denn das war der Name, unter dem man ihn in Hannah’s Hope kannte – stand gegen die Fahrertür seines Pick-up-Trucks gelehnt, genoss die Wärme der kalifornischen Sonne und dachte über die jüngsten Entwicklungen nach. Als er die Entscheidung getroffen hatte, sich bei Hannah’s Hope einzuschleichen und die Stiftung als die betrügerische Einrichtung zu entlarven, die sie seiner Meinung nach war, hatte die Verführung einer Subunternehmerin nicht auf dem Programm gestanden. Doch ein Mann musste schließlich tun, was ein Mann tun musste. Vielleicht würde er mehr über die unlauteren Praktiken herausfinden, die er hinter dem Erfolg von Hannah’s Hope vermutete. Und damit würde er endlich den Stiftungsgründer Rafe Cameron in den Untergang treiben.
Hätte Brandon sich nicht dafür entschieden, die Familienfarm zu bewirtschaften, statt seinem gesundheitlich angeschlagenen Vater zur Seite zu stehen, dann hätte er die feindliche Übernahme von Worth Industries durch Cameron Enterprises vielleicht zu verhindern gewusst. Die Firma war seit Generationen im Besitz seiner Familie gewesen. In letzter Zeit ging das Gerücht, dass Rafe vorhatte, die Fabrik zu schließen, was mehr als die Hälfte der Bürger von Vista del Mar in die Arbeitslosigkeit stürzen würde. Brandon fühlte sich persönlich verantwortlich, weil er seiner Verantwortung der Stadt gegenüber nicht nachgekommen war – und das nur wegen einer Auseinandersetzung mit seinem Vater, die jetzt fünfzehn Jahre zurücklag. Nun war er wild entschlossen, das wiedergutzumachen.
Mithilfe von Hannah’s Hope plante er, Rafe als den Schwindler zu entlarven, der er war. Leider hatten die freiwilligen Helfer, mit denen er in den vergangenen Monaten zu tun gehabt hatte, keine Ahnung von den inneren Strukturen der Stiftung gehabt. Außerdem hatte er sorgfältig darauf geachtet, sich vom Büro der Organisation fernzuhalten, da er einen Überraschungsbesuch seiner Schwester Emma befürchtete, die im Vorstand tätig war. In den letzten fünfzehn Jahren hatte er sich äußerlich nicht sehr stark verändert, und seine eigene Schwester würde ihn bestimmt wiedererkennen.
Paige Adams könnte zu seinem Ass im Ärmel werden.
In diesem Moment trat sie aus dem Gebäude, zog eine Designersonnenbrille aus ihrer Designerhandtasche und setzte sie auf, bevor sie zu ihm herüberkam. Sie schien ein Faible für Marken zu haben.
Im Grunde stand er nicht auf diese Geschäftsfrauen, aber viel schlimmer als seine geldgierige Exverlobte konnte sie auch nicht sein. Außerdem hatten so viele Funken gesprüht, als sie sich die Hand gegeben hatten, dass er schon befürchtet hatte, ihr ordentlicher Schreibtisch würde in Flammen aufgehen. Er hatte den Verdacht, dass unter der sorgfältig gestylten Person eine wilde Lady lauerte, die nur darauf wartete, entfesselt zu werden. Zu gerne würde er ihr dabei behilflich sein, ihr hellblondes hochgestecktes Haar ein wenig in Unordnung bringen und diesen makellos aufgetragenen Lippenstift wegküssen.
Seine
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