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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Nichts vom Lärm der Großstadt schien bis hier her dringen zu können. Wir vernahmen nicht einmal das unablässige Rauschen, das von den Stadtautobahnen ausging, die London wie ein Geflecht aus dicken Adern durchzogen.
    "Hast du eine Ahnung, wo wir hier sein könnten?", fragte ich.
    "Tut mir leid, Patti!"
    "Das geht hier nicht mit rechten Dingen zu, Tom..."
    "Was willst du damit sagen?"
    "Ich weiß nicht..."
    Ich legte den Stadtplan auf die Kühlerhaube des Volvos. Tom leuchtete mit dem Strahl seiner Lampe darauf herum. Aber auch das Kartenstudium machte uns nicht klüger. "Eigentlich müssten wir genau hier sein!", stellte Tom fest und deutete mit der Kuppe seines rechten Zeigefingers auf eine ganz bestimmte Stelle.
    "Dem Plan nach ist das ein dicht besiedeltes Gebiet...", gab ich zu bedenken.
    "Ich weiß." Tom zuckte die Schultern. "Nur ist hier leider nichts davon zu sehen..."
    Eine Bewegung ließ mich den Blick heben.
    "Da!", rief ich.
    In der Dunkelheit glaubte ich, eine Gestalt erkennen zu können. Ein schwarzer Schemen hob sich düster gegen die Nacht ab und bewegte sich. Ich nahm Tom die Lampe aus der Hand. Der Lichtkegel kreiste im nächsten Moment in der Umgebung herum und dann...
    Für den Bruchteil eines Augenblicks sah ich sie. Ihr bleiches Gesicht.
    Das Glitzern ihrer Augen...
    Ich zögerte nicht eine Sekunde, sondern rannte los. Erst die Böschung hinunter, dann über den tiefen weichen Boden, der hier vorherrschte. Es musste sich um einen umgepflügten Acker oder etwas ähnliches handeln. Mein Schuhwerk war nicht gerade passend für diese Gelegenheit, aber ich achtete nicht darauf.
    Ich wollte jetzt endlich Klarheit.
    Endlich wissen, was hier gespielt wurde.
    "Patti!", rief Tom hinter mir hier. Ich hörte seine Schritte in meinem Rücken. Die Tatsache, dass er in meiner Nähe war, gab mir Sicherheit.
    Ich lief weiter in jene Richtung, in der ich die bleiche Lady zu sehen glaubte. Noch war da ihre dunkle Gestalt. Ein schwarzer Umriss. Nebelschwaden krochen mir entgegen. Sie hüllten auch die Gestalt bis etwa in Höhe der Kniekehlen ein. Ich leuchtete noch einmal mit der Taschenlampe.
    Aber die Lampe begann plötzlich zu flackern.
    Das Licht wurde gelblich.
    Dann erlosch sie.
    Und gleichzeitig spürte ich die Anwesenheit einer geistigen Kraft als dumpfen Druck hinter meinen Schläfen. Tom hatte mich indessen eingeholt.
    "Was ist mit der Lampe?"
    "Keine Ahnung... Die Batterien!"
    "Die waren neu", gab Tom zu bedenken. Er nahm mir die Lampe ab und versuchte, sie wieder zum Leuchten zu bringen. Vergeblich.
    In diesem Augenblick schimmerte der Mond matt durch die graue Wolkendecke.
    Ein kühler Wind blies über die Ebene, die vor uns lag. Eisig blies es uns entgegen. Ich hatte das Gefühl, als würde binnen wenige Augenblicke die Temperatur um mindestens zehn Grad fallen...
    Ein unbarmherziger Eishauch, der uns beide erfasste. Ich fror bis in das tiefste Innere meiner Seele. Toms Arm spürte ich um meine Schultern. Aber selbst seine Nähe schien gegen diese unmenschliche Kälte nichts ausrichten zu können.
    Wir gingen auf die Gestalt zu.
    Ich griff nach Toms Hand. Sie fühlte sich so kalt an, dass es mich erschreckte.
    Wo waren wir nur hingeraten?
    Mein Atem ging schneller. Er kondensierte als graue Wolke vor meinem Mund...
    Ein grauenhafter Ort...
    Der Schrei einer Krähe durchschnitt die unheimliche Stille. Die Gestalt bewegte sich nicht.
    Wie ein Schatten stand sie da. Unbeweglich.
    "Wer bist du?", fragte ich laut. Der Klang meiner Stimme kam mir verloren und schwach vor. In meinem Hals kratzte es. So sehr ich mich auch bemühte. Ich konnte vom Gesicht der Gestalt nichts erkennen. Sie hatte eine Kapuze über den Kopf gezogen, so dass sich ein geradezu undurchdringlicher Schatten bildete.
    Ihr Gewand ging bis zum Boden.
    Wir traten auf sie zu.
    Sie zeigte keinerlei Reaktion.
    Angst kroch mir wie eine kalte, glitschige Hand den Rücken hinauf und hielt mich fest in ihrem unerbittlichen Griff. Aber die Neugier war stärker. Ich wusste, dass diese Frau für mein Schicksal wichtig sein würde...
    Dann zuckten wir beide zusammen.
    Aus dem dunklen Schatten, den wir anstelle ihres Gesichts sahen, kam etwas Dunkles hervor.
    Ein krächzender Laut ließ mir das Blut in den Adern gefrieren, während mich das nervöse Schlagen schwarzer Schwingen reflexartig den Arm heben ließ, um mich zu schützen.
    Ein großer, krähenartiger Vogel schnellte auf uns zu. Tom riss mich nieder. Wir duckten uns, und das Tier stob

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