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Die Geisterjaeger

Die Geisterjaeger

Titel: Die Geisterjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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wollen mit uns zusammen irgendwelche Geister rufen?«
    »Richtig. Wir halten eine Séance ab.«
    »Und was kann man sich darunter vorstellen?«
    »Tja, wie soll ich sagen? Das ist so eine Art Unterhaltung mit den unsichtbaren Wesen aus dem jenseits, die dieses Haus bewohnen.«  Justus musste grinsen, als er das hörte. »Verstehe.  Ein Ferngespräch sozusagen. Nur zu, ich  bin sehr  gespannt.«  Gemeinsam schleppten sie einen Tisch und vier Stühle aus dem Kaminzimmer in die Eingangshalle und nahmen Platz. Anschließend öffnete McEdwin seine Tasche und kramte einige Steine und  Schmuckstücke heraus. In der Mitte des Tisches entzündete er mehrere Teelichter und legte fünf große Metallkugeln drum herum. »Diese Kugeln sind aus keinem irdischen Material. Sie sind mit 

    kosmischer Energie geladen. Ich bin soweit, wir können uns setzen. Konzentriert euch auf die Flammen!« Jetzt holte er tief Luft und schloss die Augen. »Ich rufe die rastlosen Seelen dieses Hauses! Könnt ihr mich hören?«
    »Vielleicht schlafen die schon?«, mur m elte Justus   und betrachtete interessiert die Kugeln.  McEdwin schien ihn nicht zu hören. »Geschöpfe des Jenseits, wir warten auf euch!« Dann begann er, eine sonderbare Melodie zu summen. »Kommt zu uns! Gebt uns ein Zeichen!«  Plötzlich vernahmen sie ein merkwürdiges  Schnarren aus dem Kaminzimmer. »Da! Sie sind unter uns«, flüsterte McEdwin entzückt. »Ich wusste es. Ja, wir haben wirklich Kontakt. Es ist mir tatsächlich gelungen, mit den kosmi sc hen Kugeln  eine Verbindung aufzubauen. Das wird mich auf die Titelseite von ›Geist und Geister‹ bringen!«  Das Schnarren wiederholte sich mehrmals und die drei ??? sahen sich erstaunt an. In diesem Moment kehrte Misses Almond von der Terrasse zurück und beeilte sich, ins Kaminzimmer zu gelangen.  McEdwin versuchte noch, sie davon abzuhalten, doch es war zu spät.
    »Ja doch, einen Moment. Mit achtzig ist man nicht mehr die Schnellste.« Dann verstummten die merkwürdigen Geräusche. »Ja, bitte? Wer ist am Apparat? Hallo, meine liebe Sophie. Tut mir Leid, ich habe das Telefon zu spät gehört. Seit einer Woche schnarrt es nur noch.«  Justus konnte sich nicht mehr beherrschen und lachte laut heraus. »Da haben sich die Geister wohl verwählt«, prustete er ungeniert drauflos.  McEdwin war zutiefst beleidigt und packte seine Steine, den Schmuck und die Kugeln wieder ein.
    »Ich verstehe, wir haben es anscheinend mit einem Spaßgeist zu tun. Leider vermisse ich hier die nötige Ernsthaftigkeit für eine Séance. Tut mir Leid, aber in diesem Haus werde ich meine  spirituellen Fähigkeiten nicht länger vergeuden.  Einen schönen Tag noch.« Mit schnellen Schritten verschwand der kahlköpfige Mann ohne sich noch einmal umzudrehen.
    »Just, deinetwegen ist McEdwin aus dem Haus gelaufen«, ärgerte sich Peter. Auch Bob war sauer.
    »Du hättest ihm wenigstens noch eine zweite Chance geben können. Ich hätte zu gern gewusst, was mit den kosmischen Kugeln passiert wäre.«  Justus musste immer noch lachen. »Gar nichts wäre passiert mit den Kugeln.«
    »Und wieso bist du dir da so  sicher?«

    »Weil McEdwin die Dinger letzte Woche bei  Onkel Titus gekauft hat. Ich war dabei und hab die Kugeln sofort wiedererkannt. Sechs Dollar hat er dafür bezahlt.« Peter sah ihn erstaunt an. »Wie, Onkel Titus hat kosmische Kugeln?«
    »Mann, verstehst du immer noch nicht? Der  Glatzkopf ist ein Spinner. Das sind Stahlkugeln aus dem Kugellager einer alten Betonmischmaschine.«  Für einen Moment herrschte Stille, dann lachten alle laut los.  Misses Almond hatte in der Zwischenzeit ihr Telefonat beendet und kehrte in die Empfangshalle zurück. »Was ist denn so Lustiges geschehen? Und wo ist der nette Herr? Ich wollte ihm gerade ein Stück Schokoladenkuchen anbieten.«  Justus wischte sich die Tränen aus den Augen.
    »Der musste leider ganz schnell nach Hause und sich um seine Kugeln kümmern.«

Ausgelacht
    Die alte Dame verstand kein Wort. »Um Kugeln?  Na ja, was die Leute so alles treiben heutzutage …  Das war eben übrigens meine Enkelin Sophie. Sie fragte, ob sie für die Geburtstagsfeier noch etwas mitbringen solle. Aber zum Glück habt ihr mir ja schon alles besorgt.«
    »Sie haben eine Enkelin?«, fragte Bob interessiert.
    »Ja, sogar zwei. Sophie und Miriam, beide einunddreißig Jahre alt. Es sind Zwillinge. Sie sind meine letzten Verwandten. Leider sind ihre Eltern vor vier Jahren gestorben – ein

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