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Die Geisterjaeger

Die Geisterjaeger

Titel: Die Geisterjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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Justus sah sich im Gästezimmer um.
    »Warum nicht gleich hier?«  Doch in dem großem Raum war auch nach längerem Suchen nichts Ungewöhnliches zu entdecken.  Unten in der großen Halle schlug die Wanduhr zehn Mal. Bob öffnete die Tür zum Badezimmer. »Die Frau mit dem Cabrio rief doch etwas von einem Bad, oder?«  Peter folgte ihm zögernd. »Genau, dort hat sie die eiskalte Hand erwischt.« Aber auch im Badezimmer sah es ganz und gar nicht nach geisterhaften Erscheinungen aus. Der weiß geflieste Raum verfügte über eine Toilette, eine Badewanne mit einem Duschvorhang und ein großes Waschbecken.
    »Lasst uns mal überlegen, was eine Frau als Erstes im Bad anstellen würde.«
    »Ist doch klar: Die guckt zuerst in den Spiegel«, grinste Bob. Peter stimmte ihm zu. »Richtig. Aber was kommt dann? Meine Mutter würde garantiert den Wasserhahn aufdrehen. Frauen drehen immer den Wasserhahn auf.« Gebannt sahen alle drei auf die altmodische Armatur am Waschbecken.  Vorsichtig streckte Peter die Hand aus und drehte an dem verchromten Hahn. Die drei ??? waren erleichtert, als das Wasser zu laufen begann.
    »Falsche Spur«, lachte Peter und drehte wieder zu.  In diesem Moment ging das Licht aus und er spürte etwas Eiskaltes im Nacken. Peter musste seinen ganzen Mut zusammennehmen, um nicht schreiend aus dem Raum zu rennen.
    »Das … das war die eiskalte Hand«, stotterte er.
    »Was war das nur?«
    »Auf jeden Fall kein Geist. Da hat wieder jemand gebastelt.« Justus schaltete die Taschenlampe an und drehte sich mit dem Rücken zum Waschbecken. »Gut, dann wollen wir das eiskalte Händchen noch einmal herausfordern. Peter, dreh den Hahn auf!«
    »Bist du sicher?«

    »Ja, mach schon!« Auch Bob schaltete seine Taschenlampe an und Peter drehte den Hahn  vorsichtig auf und zu. Auf einmal sahen die drei, wie durch ein kleines Loch zwischen den Bade-zimmerkacheln weißer Nebel herausgeblasen  wurde.

    »Da haben wir es!«, strahlte Justus. »Das ist nur eiskalte Luft. Dahinter muss irgendeine Apparatur eingebaut worden sein, die mit dem Wasserhahn zusammenhängt. Onkel Titus hatte auf dem  Schrottplatz mal eine Druckflasche mit flüssigem Stickstoff. Wenn man die aufdrehte, schoss es genauso kalt heraus. Und kalte Luft bildet sofort Nebel. Ich denke, das Rätsel der eiskalten Hand ist gelöst.«  Seine beiden Freunde sahen ihn erstaunt an. Wie gut, dass Justus seinem Onkel so oft auf dem Schrottplatz half.
    »Jetzt müssen wir nur noch herausbekommen, wer hinter diesen ganzen Sachen steckt.«
    »Misses Almond bestimmt nicht«, überlegte  Peter. »Die würde das Haus am liebsten so schnell wie möglich vermieten.« Justus schaltete das Licht wieder an. »Was ist mit diesem Laslokow? Vielleicht hat er Angst, dass der neue Bewohner ihn nicht mehr als Gärtner haben will.«  Bob nickte zustimmend. »An den habe ich auch schon gedacht. Aber wie sollte er die Sachen hier einbauen, wenn er die Villa gar nicht betritt?«
    »Wer weiß. Vielleicht hat er es heimlich getan.  Vorhin habe ich ihn noch im Garten herumlaufen sehen. Merkwürdiger Typ. Aber so kommen wir nicht weiter. Ich denke, je mehr wir über den Spuk herausfinden, desto näher kommen wir der Wahr heit. Also – was ist mit den tanzenden Schatten im Kamin?«  Auf Zehenspitzen schlichen sie durch den langen Flur und stiegen die Treppe hinab. Jetzt befanden  sie sich wieder in  der großen Em pfangshalle. Peter  deutete auf eine Tür neben dem Kaminzimmer.
    »Hört ihr das?«, flüsterte er. »Das kann nur Misses Almond sein. Ich hätte nicht gedacht, dass alte Omas so laut schnarchen können.«  Im Kaminzimmer selbst war nichts Ungewöhnliches zu entdecken. Bob betrachtete den gewaltigen Kamin mit der feuerfesten Glastür. »Hier muss der Mann die Schatten gesehen haben. Wenn wir auf der richtigen Spur sind, dann muss es wieder einen technischen Trick geben. Einen Schalter im Boden vielleicht.« Zuversichtlich stellte er sich vor den Kamin und trat kräftig auf jede einzelne Bodenflie-se. Nichts geschah. Justus schüttelte den Kopf. »Es muss einen anderen Auslöser geben. Vorhin haben wir überlegt, was eine Frau im Bad als Erstes macht. Was tut man vor einem Kamin?«

    »Also, ich würde zuerst die Glastür aufmachen und mal reingucken. Warum weiß ich auch nicht«, überlegte Peter. Dann packte er entschlossen den Griff und öffnete die schwere Glastür.  Seine Vermutung war richtig gewesen. Kaum war die Tür auf, bewegten sich im Kamin plötzlich

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