Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
Leutnant! Ein Mörder ist in der Stadt, ein Mörder, der schon einige Male gnadenlos zugeschlagen hat! Und da haben Sie die Stirn, ein paar Schüsse -und das Verschwinden von Bryan Sutton als billiges Betrugsmanöver abzutun? Ich protestiere dagegen!"
    „Der Leutnant meint es nicht so, Euer Ehren", schwächte der Sheriff ab. „Natürlich muß er alle Möglichkeiten in Betracht ziehen."
    „Warum fragen wir nicht Mr. Donald?" warf Derek gelassen dazwischen.
    „Also gut, rufen Sie ihn an!" schnaubte Richter Herbwood. „Ich werde mit ihm sprechen. Dann werden Sie gleich sehen, wie abwegig Ihre Vermutungen sind."
    Derek trat an das Telefon, suchte Donalds Nummer heraus und stellte die Verbindung her. Dann reichte er den Hörer an Richter Herbwood. Der räusperte sich einige Male und verlangte Jim Donald zu sprechen.
    „Was denn, er ist schon im Bett? Dann wecken Sie ihn! Es ist wichtig. Sagen Sie ihm, Richter Herbwood sei am Apparat." Er legte eine Hand über die Sprechmuschel und meinte, zu Derek gewandt: „Jim wird schön wütend sein! Ich bin ein Narr, daß ich mich auf diesen Anruf eingelassen habe." Dann nahm er die Hand weg. „Hallo, Jim? Hier spricht Edward. Ja, Edward Herbwood. Ich muß dich dringend sprechen, mein Freund. Bryan Sutton ist verschwunden. "
    „Bryan? Das ist doch nicht dein Emst! Was meinst du mit .verschwunden'? Er war doch heute morgen noch in der Bank."
    „Er hat Hunderttausend abgehoben, das wissen wir. Hör zu, Jim, es ist sehr wichtig. Hat er in den letzten Tagen häufiger größere Summen abgehoben?"
    „Edward, du weißt genau, daß ich nicht befugt bin, darüber zu sprechen."
    „Ich will ja keinen genauen Betrag wissen! Du sollst mir nur sagen, ob er sich größere Summen in bar auszahlen ließ."
    Einen Moment war es am anderen Ende der Leitung still. „Bist du allein?" fragte Jim Donald dann.
    „Nein. Sheriff Brick und Leutnant Cheerwater stehen neben mir. Du kannst also ganz beruhigt sprechen."
    „Bryan hat heute Nachmittag nochmals einen größeren Betrag abgehoben."
    „Mehr als am Morgen?" erkundigte sich Richter Herbwood mit gerunzelter Stirn.
    „Viel mehr."
    „Hat er den Zweck genannt?"
    „Nein."
    „Danke, Jim. Das ist zunächst alles." Herbwood legte auf. „Bryan hat heute nachmittag eine große Summe abgehoben", unterrichtete er Derek und Brick. „Es muß sich um einige Hunderttausend handeln."
    „Na, also!" sagte Derek triumphierend.
    Herbwood blickte Derek strafend an. „Ich finde, Sie haben keinen Grund zum Jubeln. Damit ist Ihre Theorie durchaus noch nicht untermauert. Es kann sein, daß ein Unbekannter Bryan beim Abholen des Geldes beobachtete und ihn zu berauben versuchte. Vielleicht hat sich der Täter dem Haus genähert, als wir beim Spiel saßen; Bryan hörte ein Geräusch, ging nach draußen, verfolgte den Unbekannten . , . und wurde dabei angegriffen."
    „Wo ist der Tote?" fragte Sheriff Brick.
    „Hm", machte Richter Herbwood und rieb sich das Kinn. „Dazu kann ich nichts sagen."
    „Und wo ist das Geld?" erkundigte sich Derek.
    „Wir müssen mit Mary sprechen", entschied Richter Herbwood.
    „Pardon, meine Herren, aber der Arzt hat ausdrücklich angeordnet, daß die gnädige Frau vor morgen früh nicht mehr gestört werden darf", mischte sich der Butler ein.
    „Tja", meinte Richter Herbwood. „Da bleibt uns wohl doch nichts anderes übrig, als nach Hause zu gehen und uns ins Bett zu legen! Ich fürchte allerdings, daß ich kein Auge zukriegen werde."
     
    *
     
    Als Derek mach Hause kam, war Claire noch immer nicht zurück gekommen.
    Der Zettel, den er hinterlassen hatte, lag unberührt auf dem Tisch. Im Haus war es bedrückend still. Derek öffnete seinen Kragen. Er neigte im allgemeinen nicht zum Schwitzen, aber er merkte plötzlich, daß ihm die Kleider am Leibe klebten.
    Wo war Claire?"
    Er ging ins Schlafzimmer und öffnete den Kleiderschrank. Er sah Claims Sachen durch und stellte fest, daß sie ein grünes, schlichtes Sommerkleid angezogen hatte. Sonst fehlte nichts. Diese Erkenntnis beruhigte ihn etwas. Niemand verläßt den Ehemann mit einem anspruchslosen Fähnchen, keine Frau, die ihrem Mann wegläuft, läßt ihre schönsten Kleider zurück. Außerdem fand er Claims Schmuck vollständig vor. Es war nicht viel, das meiste davon hatte sie vor ihrer Ehe gekauft. Er war ratlos.
    Seine Unruhe wuchs. Nun beweis' mal, daß du was kannst! schoß es ihm durch den Sinn. Bist du nicht Detektivleutnant, ein Mann mit kriminalistischer

Weitere Kostenlose Bücher