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Die Geliebte des griechischen Reeders

Die Geliebte des griechischen Reeders

Titel: Die Geliebte des griechischen Reeders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Lynne
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Kärtchen geschickt, auf dem er sich entschuldigte und seine Telefonnummer vermerkt hatte. Sie solle ihn anrufen, dann würde er sie als Wiedergutmachung zum Essen ausführen. Der Mann hatte Nerven! Die unverfrorene Einladung hatte Lindy erst richtig in Rage gebracht.
    Schon vor längerer Zeit hatte sie sich mit seiner Wirtschafterin Phoebe Carstairs angefreundet. Von ihr kannte sie seinen Ruf als Frauenheld. Bisher hatte Phoebe ihren reichen Chef noch nie zweimal mit derselben Dame erlebt. Er bevorzuge zierliche Blondinen mit Stilettos, hatte sie Lindy verraten, und alle würden ihn wie Groupies umschwärmen und gleich in der ersten Nacht mit ihm schlafen. Für Lindy war klar: Atreus Dionides war Schmeicheleien, Anbetung und schnellen Sex mit Frauen gewohnt, die ihn höchstens ein Wochenende lang amüsierten.
    Doch in diese Kategorie von Damen würde sie sich niemals einreihen lassen! Und was bildete der Kerl sich eigentlich ein, ihr ein Wiedersehen vorzuschlagen, nachdem er sie so unverschämt behandelt hatte? Am Fluss hatte er seinen wahren Charakter gezeigt. Oberflächlich betrachtet, mochte er alles sein, was die Zeitung über ihn berichtet hatte – ein außergewöhnlich erfolgreicher Geschäftsmann, der ein bankrottes Familienunternehmen übernommen und zu einer marktbeherrschenden, ultramodernen Reederei gemacht hatte. Zugegeben, er sah umwerfend aus und war unglaublich reich und mächtig. Aber hinter der klassisch männlichen Erscheinung verbarg sich ein eiskalter, gefühlloser Frauenverächter ohne die geringsten Manieren. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie sich gewünscht, Atreus Dionides nie wiederzusehen.
    Doch sehr viel schneller, als sie ahnte, sollte Lindy ihm wieder begegnen. Noch dazu in einer Situation, bei der sie es sich nicht leisten konnte, ihm zu zeigen, wie sehr sie ihn hasste und verachtete.
    Ihr Schlafzimmer war der einzige Raum in dem kleinen Torhaus, von dem aus sie Chantry House sehen konnte. Durch die Bäume schimmerte der Westflügel des weitläufigen Anwesens, der im Moment wenig ansprechend wirkte, weil er zu Personalunterkünften umgebaut und seit Wochen durch hässliche Baugerüste verschandelt wurde.
    Die Nacht war klar und wolkenlos, als Lindy kurz vor Mitternacht die Vorhänge zuzog und bemerkte, dass vom Dach des Westflügels Rauch aufstieg. Alarmiert blickte sie genauer hin und entdeckte eine zweite Rauchsäule. Sie wusste aus Phoebes Schilderungen, dass es in diesem Teil des Landhauses keinen Kamin gab, zudem war der Flügel immer noch unbewohnt. War dort ein Brand ausgebrochen? Ein eisiger Schauer durchfuhr sie. Erinnerungen, die sie längst überwunden geglaubt hatte, strömten zurück. In aufkommender Panik spähte sie zu dem Anwesen hinüber. Sie musste etwas unternehmen! Auch hinter einem leeren Fensterrahmen züngelten Flammen. Lindy griff zum Telefon, um die Feuerwehr zu alarmieren.
    Dann rannte sie, so schnell sie konnte, die Treppe hinunter und nahm ihr Handy, um Phoebe Carstairs anzurufen. Atreus Dionides’ Wirtschafterin wohnte im Ort und war die Schwester von Emma, der Chefin des Tierheims.
    Aufgeregt lief Phoebe in ihren Garten hinaus, um über die Felder zu Chantry House hinüberzuspähen. „Meine Güte, ich kann den Rauch von hier aus sehen!“, rief sie entsetzt. „Wir müssen versuchen, die kostbaren Möbel und Gemälde aus dem Haus zu holen!“
    â€žHören Sie, Phoebe …“, unterbrach Lindy die Frau und drängte sie, die Nachbarn zusammenzutrommeln. „Wohnt in Chantry zurzeit jemand?“
    â€žJa, Mr Dionides. Heute Nachmittag ist er angereist. Ach ja … und Dolly ist auch dort, ich habe mir die Katze von Emma zum Mäusefangen ausgeborgt. Warten Sie kurz, Lindy, ich versuche, Mr Dionides über die andere Leitung zu erreichen.“
    Einen Moment lang blieb das Telefon still, dann meldete sich Phoebe wieder. „Er nimmt nicht ab. Um Himmels willen, vielleicht hat er in den Rauchschwaden das Bewusstsein verloren! Hören Sie, Lindy, Sie wohnen doch gleich nebenan. Rennen Sie hinüber und wecken Sie ihn, ehe ihm etwas zustößt.“
    Atemlos stürzte Lindy ins Freie und schwang sich auf ihr Fahrrad. Jetzt blieb ihr nichts anderes übrig, als dem schrecklichen Atreus Dionides zu Hilfe zu eilen, davon durfte auch ihre Angst vor Feuer sie nicht abhalten. So schnell sie konnte, radelte sie die

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