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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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wirklich ein ausgesprochener Barbar. Dann reißt mir dieser Mann buchstäblich die Kleider vom Leib.«
    Dunkle Röte kroch über Ransoms Gesicht. »Verräterisches Frauenzimmer«, knurrte er, und sein Blick glitt über ihre Figur, als er im Geiste zählte, wie viele Wochen seit der Geburt ihres Sohnes Colin vergangen waren.
    »Du bist rot geworden, Sahib – Vater«, sagte Dahrein und korrigierte sich rasch.
    »Allerdings bin ich das.« Ransoms Blick glitt über seine Frau. »Du wirst für deinen Verrat bezahlen, Weib.«
    Aurora wiegte sich in den Hüften und lächelte ihn an. »Jawohl, mein Löwe, und dir wird diese Bezahlung sehr gefallen, denke ich.«
    »Ich wette, er denkt an etwas ganz anderes«, sagte Roarke, der ein wenig abseits stand und französischen – gestohlenen – Brandy aus einem Kristallglas trank. »Arme Ehe-Narren alle miteinander«, frotzelte er und nippte wieder an seinem Glas. Er empfand Mitleid mit Ransom.
    »Glückliche, meinst du wohl«, entgegnete Royce so leise, dass nur Roarke es hören konnte, der ihm daraufhin einen Blick zuwarf, der sagen sollte, dass sein Leben ohne die Komplikationen durch eine Frau ganz zufriedenstellend verlief. Royce wusste, das sein Leben nicht so erfüllt war, aber wie seine Brüder war er Kapitän, und er fand, sein Beruf war in letzter Zeit zu gefährlich geworden, um die Liebe in sein Leben einzuladen.
    Aurora lächelte ihre beiden Schwager an. »Ihr werdet auch noch an die Reihe kommen, Jungs«, sagte sie. »Vertraut mir.«
    Die beiden sahen sie mit großen Augen an, und es war an Royce als Erster zu fragen: »Hast du etwas in deinem Glas gesehen?«
    »Nein, aber so ist der Lauf der Natur.«
    Ransom stand auf, um sein Glas aufzufüllen, und er beugte sich zu seiner Frau herunter und flüsterte ihr in Ohr: »Ich werde dir nachher noch ein Stück Natur zeigen, du Plagegeist.«
    »Oh, ich liebe es, mich im Freien zu beschäftigen«, flüsterte sie ihm zu und beugte sich dann zu den Jungen herunter, um ihnen die Süßigkeiten anzubieten.
    »Ihnen werden noch die Zähne aus dem Kopf herausfaulen«, sagten Raiden und Ransom wie aus einem Munde.
    »Ein süßer Happen für …«, begann Aurora.
    »Süße Träume«, beendete Willa.
    Das Zimmer schien vor Gelächter zu bersten, und als es sich gelegt hatte, wandte sich Ransom an Willas Vater. »Hast du sie absichtlich dazu erzogen, so direkt zu sein, Ian?«
    »Um ehrlich zu sein – nein«, erwiderte Ian. »In der Beziehung ist sie genau wie ihre Mutter.«
    Ian schaute zu Willa und lächelte, als sie aufstand und zu ihrem Mann ging. Er selbst war gut versorgt und führte das behagliche Leben, um das er gekämpft hatte, um es auch Willa zu ermöglichen. Sein Handelsgeschäft war jetzt auf Java beheimatet und florierte – mit der Hilfe seines Schwiegersohnes und dank der Gewürze. Doch das größte Geschenk war, Willa glücklich zu sehen, so tief liebend und geliebt werdend, dass es schwer fiel, sie anzusehen und nicht zu wünschen, ihre Mutter könnte dies noch erleben. Sein Blick fiel auf Mason. Der Junge sprach nicht viel, doch wenn er etwas sagte, waren seine Worte klug und durchdacht.
    Ian beobachtete, wie Willa sich Raiden zuneigte, und wie das Gesicht des Mannes weicher und zärtlicher zu werden schien, als seien er und seine Frau die einzigen Menschen in diesem Zimmer und ihre Gäste Eindringlinge, die ihre Zweisamkeit störten. Raiden küsste Willa mit solch zärtlicher Liebe, dass selbst ein Vater fortsehen musste.
    Ian räusperte sich. »Granville, was ist der Gedanke dahinter, dass alle Namen mit R anfangen?«
    »Nicht alle«, warf Sayidda ein. »Ransom heißt eigentlich Kassir.«
    »Den Namen hat er aber nicht von mir.«
    Sie stieß Granville mit dem Ellbogen in die Seite. »Du bist nicht da gewesen.«
    »Ich habe allen meinen Söhnen ihre Namen gegeben«, erklärte Granville. »Und dieser dort« – für den Fall, dass Sayidda es vergessen haben sollte – »heißt Ransom.«
    »Nein, Kassir«, widersprach sie lächelnd.
    Granville gab es auf und wandte sich wieder an Ian. »Es begann mit Ransom«, er streckte einen Finger hoch und hielt Sayidda mit einem Blick davon ab, ihre Meinung dazu zu äußern. »Und dann …« Er zuckte die Achseln. »Es ist einfach außer Kontrolle geraten.«
    »Ransom, Royce, Raiden, Roarke.«
    »Der Einzige, der fehlt, ist Rahman«, sagte Ransom. Als sein Vater ihn fragend ansah, fügte er hinzu: »Er durchstreift die Wüste und hin und wieder auch ein englisches

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