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Die Germania

Die Germania

Titel: Die Germania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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magnitudinem suam malit iustitia tueri. Sine cupiditate, sine impotentia, quieti secretique nulla provocant bella, nullis raptibus aut latrociniis populantur. Id praecipuum virtutis ac virium argumentum est, quod ut superiores agant non per iniurias assequuntur. Prompta tamen omnibus arma, plurimum virorum equorumque ac, si res poscat, exercitus; et quiescentibus eadem fama.

Caput XXXVI
Cherusker.
    An Chauken und Chatten anstoßend haben die Cherusker einen allzutiefen langen Friedensschlaf unangefochten hingeträumt, ein Verhalten, das mehr Bequemlichkeit als Sicherheit schafft; denn der Schlaf zwischen Uebermuth und Gewaltthat ist ein böses Ding; wo das Faustrecht gilt, da sind Uneigennützigkeit und Biedersinn die Titel des Stärkeren. So heißen die Cherusker, dereinst die braven und gerechten genannt, heutzutage Thoren und Weichlinge; dem Chatten, ihrem Ueberwinder, wird sein gutes Glück als Weisheit angerechnet. Auch das Nachbarvolk der Fosen haben die Cherusker in ihrem Sturze nachgerissen; im Glücke hatten jene das kleinere Loos gezogen, das Unglück theilen beide zu gleichen Hälften.

Caput XXXVI.
    In latere Chaucorum Chattorumque Cherusci nimiam ac marcentem diu pacem illacessiti nutrierunt, idque iucundius quam tutius fuit, quia inter impotentes et validos falso quiescas; ubi manu agitur, modestia ac probitas nomina superioris sunt. Ita qui olim boni aequique Cherusci, nunc inertes ac stulti vocantur; Chattis victoribus fortuna in sapientiam cessit. Tracti ruina Cheruscorum et Fosi, contermina gens; adversarum rerum ex aequo socii sunt, cum in secundis minores fuissent.

Caput XXXVII
Cimbern.
    In der obengenannten Ausbuchtung Germaniens wohnen noch, unmittelbar am Ozean, die Cimbern , heutzutag ein unbedeutender Staat, aber reich an großen Erinnerungen. Noch reichen weithin auf beiden Rheinufern die Spuren einer ruhmvollen Vorzeit, jene riesigen Lagerplätze, deren Umfang noch heute den Maßstab gibt für jene Volksmassen und Kriegshorden, und ein Zeugniß für ihren gewaltigen Auszug.
    Das Jahr 640 der Stadt Rom schrieb man, als unter den Consuln Cäcilius Metellus und Papirius Carbo zum erstenmale die cimbrischen Waffen erklangen. Rechnen wir von da bis zum zweiten Consulat des Kaisers Tiberius, so ergeben sich etwa 210 Jahre. So lange siegen wir an Germanien; in so langem Zeitraum so mancher Schlag und Widerschlag. Nicht der Samnite, nicht der Pöner, nicht Hispanien noch Gallien, selbst der Parther nicht, hat uns so oft gemahnt. Denn schneidiger als eines Arsaces Monarchenthum ist germanische Freiheit. Oder was anderes als die Leiche des Crassus, und selbst diese mit des Pacorus Blut bezahlt, hat der Orient uns aufzuweisen wie er zu den Füßen eines Ventidius liegt! Die Germanen aber haben den Carbo und Cassius, den Scaurus Aurelius und den Servilius Cäpio, sie haben den Cn. Manlius geschlagen oder gefangen, haben fünf consularische Heere dem römischen Volke, haben den Varus und mit ihm drei Legionen selbst unserem Cäsar geraubt; und nicht ungestraft hat C. Marius in Italien, hat der göttliche Julius in Gallien, hat Drusus und Nero und Germanicus auf seinem eigenen Boden den Germanen getroffen. Zuletzt noch des Cäsars Caligula gewaltiges Pochen in Hohngelächter geendet! Von dort an ward Ruhe, bis sie unsre eignen Händel und inneren Kriege benützend die Winterlager der Legionen erstürmten und selbst nach Gallien sich gelüsten ließen; sie wurden zurückgeschlagen, aber die neueste Zeit hat mehr Triumphe als Siege über sie gefeiert.

Caput XXXVII.
    Eundem Germaniae sinum proximi Oceano Cimbri tenent, parva nunc civitas, sed gloria ingens. Veterisque famae lata vestigia manent, utraque ripa castra ac spatia, quorum ambitu nunc quoque metiaris molem manusque gentis et tam magni exitus fidem. Sexcentesimum et quadragesimum annum urbs nostra agebat, cum primum Cimbrorum audita sunt arma Caecilio Metello ac Papirio Carbone consulibus; ex quo si ad alterum imperatoris Traiani consulatum computemus, ducenti ferme et decem anni colliguntur; tam diu Germania vincitur. Medio tam longi aevi spatio multa in vicem damna; non Samnis, non Poeni, non Hispaniae Galliaeve, ne Parthi quidem saepius admonuere; quippe regno Arsacis acrior est Germanorum libertas. Quid enim aliud nobis quam caedem Crassi, amisso et ipse Pacoro infra Ventidium deiectus Oriens obiecerit? At Germani Carbone et Cassio et Scauro Aurelio et Servilio Caepione, Gnaeo quoque Manlio fusis vel captis, quinque simul consularis

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