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Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Titel: Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Idiot«, schrie Katherine die Wand an. »Wir haben es selbst getan   – besser gesagt, Jonas. Wir brauchen die Vereinbarung nicht mehr.«
    »O doch, das tut ihr«, sagte Zwei, als könnte er sie tatsächlich hören und ihr spontan antworten. »Wenn ich es wollte, könnte ich auch weiterhin in eure Zeit eingreifen. Aber ich verspreche, dass ich von jetzt an in meiner Zeit bleiben werde.«
    »Was soll das Gerede von ›meiner Zeit‹ und ›eurer Zeit‹?«, fragte HK und sah vom Definator auf. »Zeit ist und bleibt Zeit. Alles ist miteinander verbunden. Selbst wenn du im Jahr 1611 bleibst, wird alles, was du tust, Auswirkungen auf die Zukunft haben. Und das Leben dieser Kinder ist in höchster Gefahr, wenn   –«
    »Du kapierst es immer noch nicht, was?«, dröhnte Zwei. »Armer HK, du bist so ein braver Regelbefolger, dass du gar nicht auf die Idee kommst, dich zu fragen, was alles möglich ist, wenn man die Regeln bricht. Ich will dir auf die Sprünge helfen. Wir haben immer gewusst, dass die Zeit sich selbst beschützt, nicht? Wenn jemand sie mit zu vielen Veränderungen bombardiert, zu viele Paradoxe verursacht   …«
    »Bricht die Zeit zusammen«, sagte HK düster. Er war blass geworden unter der Asche- und Rußschicht auf seinem Gesicht.
    »Normalerweise«, stimmte Zwei ihm zu. »Aber nicht, wenn man die Paradoxe sorgfältig unter Kontrolle hält.Auf diese Weise haben die Wissenschaftler des zwanzigsten Jahrhunderts herausgefunden, dass die Atomspaltung nicht nur für den Bau von zerstörerischen Bomben genutzt werden kann, sondern dass sich mithilfe der Kernkraft auch Glühbirnen mit Strom versorgen lassen.«
    »Aber denk nur an den Kernschmelzeunfall von Harrisburg«, murmelte HK. »An Tschernobyl. Menschen machen Fehler. Es ist zu gefährlich, um   …«
    »Ah, aber Jonas und Katherine haben die Menschen vor meinen möglichen Fehlern bewahrt, indem sie die Zeit aufgesplittet haben«, sagte Zwei zuversichtlich. »Sie haben alles repariert.«
    »Haben wir das?«, fragte Jonas überrascht.
    Er dachte an den Moment in der Schaluppe, als sich alles zu teilen schien: Eine Schaluppe voller Seeleute war auf das Land zugefahren, die andere zum Schiff zurückgekehrt, das wie aus dem Nichts aufgetaucht war. In diesem Moment hatte sich die Zeit tatsächlich zweigeteilt. Die eine Version war geheilt und die Marker waren zurückgekehrt.
    Die andere Version war verändert worden   – und stand völlig unter Zweis Kontrolle.
    »Ich war mir sicher, dass Jonas und Katherine sich entscheiden würden, Menschen zu retten   – Wydowse in der Schaluppe und ihre Freunde im Jahr 1605«, erklärte Zwei. »Sie sind sehr vorhersehbar.«
    »Hast du auch vorhergesehen, wie
viele
MenschenJonas aus dem Jahr 1605 retten würde?«, murmelte HK.   Er sah sich in dem mit Leuten vollgestopften Raum um. Dann begegnete er Jonas’ Blick. »Aber ich will mich nicht beklagen. Ich wollte jetzt nicht um meine Freunde trauern müssen.«
    HK legte den Arm um die Schultern des Häuptlings. Dieser hatte verstört die sprechenden Wände angestarrt, doch nun sah er HK an und nickte gefasst.
    Jonas wechselte einen Blick mit Katherine.
    »In der anderen Zeitversion hat Zwei Wydowse umgebracht«, erklärte er, weil er sich dessen nun sicher war. »Wahrscheinlich bringt er auch noch andere um. Das kümmert ihn nicht.«
    »Warum sollte es?«, erwiderte Zwei. »Diese Leute haben doch schon in ihrer ursprünglichen Zeit ein Leben gehabt. Ist es nicht großzügig von mir, ihnen trotzdem eine zweite Chance zu bieten? Andere Entscheidungsmöglichkeiten?«
    »Sie bieten Leuten keine Chancen oder Entscheidungsmöglichkeiten«, widersprach Jonas. »Sie zwingen sie bloß, zu tun, was
Sie
wollen!«
    Er hatte nicht das Gefühl, mit einer Wand zu sprechen oder auf eine Aufzeichnung zu reagieren. Obwohl er wusste, dass Zwei nicht wirklich da war, empfand er es so, als könnte er ihm endlich die Meinung sagen.
    Es fühlte sich richtig gut an.
    Die Wand blieb eine ganze Weile still. Jonas glaubteschon, er hätte die Auseinandersetzung vielleicht gewonnen. Vielleicht hatte Zwei keine Antworten mehr auf Lager.
    Dann antwortete er im Flüsterton.
    »Ach, Jonas, hast du denn nicht schon die ganze Zeit über deine eigenen Entscheidungen getroffen?«, fragte er. »Welche Wahl willst du, die du nicht schon hast? Weißt du denn nicht, dass es vorbei ist, dass du einfach nach Hause zurückkehren kannst?«

Epilog
    Jonas stand vor dem offenen Kühlschrank.
    »Putenfleisch,

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