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Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4

Titel: Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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führte ihren Großvater beiseite. »Vielleicht ist das wieder so ein Moment, den du als Traum betrachten solltest, Großvater. Als etwas, das dich künstlerisch inspirieren kann vielleicht   …«
    »Sei gepriesen«, dröhnte eine tiefe Stimme hinter Andrea.
    »Ja, Mann, vielen Dank«, fügte eine ebenso tiefe Stimme hinzu.
    Wieder musste Jonas die Augen zusammenkneifen. Seine Sehkraft wurde langsam besser, aber er traute ihr immer noch nicht ganz. Die Jungen, die ihn angesprochen hatten, waren so groß, dass er sie wahrscheinlich lieber als Männer betrachten sollte. Aber wie war das möglich?
    »Boah«, sagte Katherine neben ihm und hielt die Luft an. »Bist du das, Brendan? Und du   – Antonio?«
    »Nein, Der Vieles Überlebt und Geht Voller Stolz«, korrigierte sie Antonio.
    »Es ist lange her, seit uns jemand mit diesen Namen angesprochen hat«, entschuldigte sich Brendan. »Wir haben sie fast vergessen.«
    Jonas blinzelte immer noch und versuchte in den beiden Riesen, die vor ihm standen, den Brendan und den Antonio zu erkennen, die er gekannt hatte. Sie waren Teenager gewesen, also war es durchaus denkbar, dass sie innerhalb kürzester Zeit ein ordentliches Stück gewachsen waren, oder nicht? Und prahlte sein Dad nicht immer, dass er mit fünfzehn im Laufe einesSommers sieben Zentimeter in die Höhe geschossen war?
    Brendan und Antonio sahen aus, als wäre jeder von ihnen dreißig Zentimeter gewachsen.
    »Ich weiß, es ist ziemlich viel verlangt, aber   … du hast nicht zufällig ein paar unserer Werke gerettet, oder?«, fragte Brendan.
    »Ich nicht«, erwiderte Jonas, »aber ich habe gesehen, wie jemand anderes eine ziemlich große Schnitzarbeit davongetragen hat.«
    Brendan und Antonio klatschten sich ab. Und zwar ziemlich hoch oben in der Luft.
    »Dann preise ich auch zeitreisende Kunsträuber!«, jubelte Antonio. »Hauptsache, unser Werk überlebt!«
    Ein merkwürdiger Ausdruck trat in sein Gesicht.
    »HK, die kahlen Wände in diesem Raum machen mich fertig«, sagte er über die Schulter. »Ich habe da ein paar Ideen. Was dagegen, wenn ich sie umsetze?«
    »Die Wände sind im Augenblick meine geringste Sorge«, ertönte HKs Stimme mitten aus der Gruppe der Ureinwohner. »Tu dir keinen Zwang an.«
    Jonas war erleichtert, HK am Leben zu sehen   – und bei Bewusstsein.
    »Was dagegen, wenn ich mir deine Schuhe leihe?«, wandte sich Antonio an Jonas.
    »Meine   … Schuhe?«, fragte Jonas.
    »Ja. Ich gebe sie dir gleich zurück«, sagte Antonio.
    Jonas streifte sie ab und sah zu, wie Antonio mitihnen zur Wand ging und die Sohlen auf den Anstrich presste. Aschefarbene Abdrücke des Nike-Logos erschienen auf der Wand. Brendan trieb irgendwo ein Stückchen Kohle auf und begann einen Pfad neben die Schuhabdrücke zu zeichnen.
    Die beiden schienen Jonas und Katherine völlig vergessen zu haben.
    »Die sind jedenfalls glücklich«, murmelte Katherine. »Aber   … was glaubst du, wie alt sie sind?«
    Jonas zuckte die Achseln.
    »Im fünfzehnten Jahrhundert sind Chip und Alex in der Zeit, als wir getrennt waren, zwei Jahre älter geworden«, sagte er. »Aber als wir nach Hause zurückgekehrt sind, wurden sie wieder normal. Also ist das so wichtig?«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Katherine. Aber sonderlich beruhigt sah sie nicht aus.
    Ein Bobtail drängte sich durch die Menge und rieb den Kopf an Jonas’ Bein.
    »Dare hat es auch geschafft!«, freute sich Katherine.
    »Dann hat ihn der Definator wohl in der Hütte, in der er gerade gesteckt hat, unter ›alle‹ eingeordnet«, murmelte Jonas. Er tätschelte Dare den Kopf, doch er war nicht ganz bei der Sache. War da nicht noch etwas, das er beachten sollte?
    Er sah zu HK hinüber, der von Dutzenden verwirrt aussehender Ureinwohner umringt war. Sie schienen alle gleichzeitig auf ihn einzureden. HK nickte undsagte: »Hm-hm, hm-hm«, während er mit geübten Fingern immer wieder über das Display eines Definators fuhr   – jenes Definators, den Jonas in der Hand gehalten hatte, als er in das Zeitloch gekommen war.
    Verwirrte Indianer. HK.   Definator.
    Jonas rappelte sich mühsam auf und hechtete auf HK und den Definator zu.
    »HK, nein!«, schrie er. »Schick sie nicht einfach ins Feuer zurück!«
    HK blickte vom Definator auf.
    »Glaubst du im Ernst, das würde ich tun?«, fragte er gekränkt.
    »Weil wir doch die Zeit   … wir haben sie verändert   … und du willst, dass die Dinge so bleiben, wie sie sind   …« Jonas brachte die Worte kaum

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