Die Gestrandeten - Im Sog der Zeiten, Bd. 4
er.
Möglicherweise ist es zumindest einigen Männern gelungen, sich an die Hoffnung zu klammern, dass eine Rettungsmission aus England kommen würde. Eine allzu optimistische Hoffnung! Allerdings entdeckten zwei spätere englische Expeditionen, eine im Jahr 1631 und eine andere zwischen 1668 und 1670, Überreste von Unterkünften, die möglicherweise von einem englischen Zimmermann errichtet wurden. Natürlich könnte jedes dieser Gebäude die Unterkunft gewesen sein, die Staffe 1610 für die komplette Mannschaft der
Discovery
gebaut hat, daher lassen diese Funde keinerlei Rückschlüsse auf die Männer in der Schaluppe zu.
Einige Legenden der Ureinwohner könnten ebenfalls von Bedeutung sein. Eine handelt davon, dass diese ein kleines Boot mit toten weißen Männern entdeckt haben, in dem sich auch ein weißer Junge befand, der noch am Leben war. Könnte das John Hudson gewesen sein? Die Geschichte hat ein enttäuschendes Ende: Da die Ureinwohner nicht wussten, was sie mit dem Jungen machen sollten, banden sie ihn draußen bei den Hunden fest. Es ist unwahrscheinlich, dass er das sehr lange überlebt hat.
Eine andere Geschichte aus dem Ottawa Valley behauptet, Henry Hudson und andere aus der Schaluppe, zu denen möglicherweiseauch John Hudson gehörte, seien von Ureinwohnern als Sklaven gehalten worden, ehe sie getötet wurden. Angeblich zogen sie den Ottawa River hinab, wo ein Stein gefunden wurde, auf dem stand: »HH Gefangener 1612«. Allerdings wurde diese Markierung offiziell nie anerkannt.
Eine weitere Theorie ist noch relativ neu. Mit Verweis auf einige Gräber auf der Insel Spitzbergen vor der Küste Norwegens vermutet ein Wissenschaftler aus England, dass es Hudson und seinen verbliebenen Männern gelungen sein könnte, mit ihrer winzigen Schaluppe mehr als fünftausend Kilometer über den Nordatlantik zu segeln, ehe sie in Europa starben, wenn auch nicht ganz in ihrer englischen Heimat.
Das klingt nach einer ziemlich absonderlichen Theorie. Aber ist sie wirklich absonderlicher, als acht Männer und einen Teenager in einem winzigen Boot mitten im Eis auszusetzen und einfach davonzufahren?
Informationen zum Buch
Die Zeit droht komplett aus den Fugen zu geraten – nur Jonas und Katherine können das verhindern. Um den in Gang gesetzten Welleneffekt aufzuhalten, werden die beiden in das Jahr 1611 geschickt. Sie landen an Bord der Discovery, dem Schiff des Entdeckers Henry Hudson, doch dort tobt das totale Chaos: Durch die bereits entstandenen Zeitschäden verschwinden sämtliche Marker, sodass Jonas und Katherine keine Orientierung haben, wie der ursprüngliche Zeitablauf ausgesehen hat. Noch schlimmer ist allerdings, dass der Junge, der im Jahr 1611 an seinen ursprünglichen Platz der Geschichte zurückkehren sollte – Henry Hudsons Sohn John –, nicht auftaucht. Nun muss Jonas in dessen Rolle schlüpfen …
Informationen zur Autorin
Margaret Peterson Haddix
wuchs in Ohio auf. Nach ihrem Studium arbeitete sie zunächst als Journalistin und College-Dozentin, bevor sie anfing, Kinder-und Jugendbücher zu schreiben. Für ihr literarisches Werk wurde sie in den USA bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in Columbus, Ohio.
Bettina Münch
, geboren 1962, arbeitete nach dem Studium als Kinderbuchlektorin. Heute ist sie freie Autorin und Übersetzerin und lebt mit Mann und Tochter in der Nähe von Frankfurt am Main.
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