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Die Glücksritter von Schreckenstein

Die Glücksritter von Schreckenstein

Titel: Die Glücksritter von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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warten wir nicht mehr.“
Zufrieden und erleichtert, wie einer, der bei der Prüfung auf die entscheidende Frage die richtige Antwort gewußt hat, verließ das Kraftgebirge den Laden, schwang sich auf seine Rennmaschine und trat in die Pedale. Im Wiegetritt ging’s zu den Drei Tannen hinauf und hintenherum über Mauersäges Zufahrt direkt auf den Sportplatz. Das war ein Jubel und ein Staunen. Manche haute es um, sie lagen flach auf dem Boden oder wälzten sich hin und her.
„Ultra im Quadrat!“ Pummel schmatzte vor Vergnügen nach dem genauen Bericht. „Für mich ist das wie Buttercremetorte!“
Eugen konnte es seinem Freund nachempfinden. Dabei fiel ihm etwas ein, das ihn nachdenklich stimmte. Bis zur Teepause trug er’s mit sich herum. Dann wollte es raus.
„Du, Pummel! Wir müssen die Horn anrufen! Sonst denkt sie, wir hätten sie verpfiffen, wenn Martina zu ihr kommt.“
„Wieso denn das?“ Verständnislos sah ihn der Wasserwart an. „Paß auf, sagte Eugen bedächtig. „Sie wird denken, die Mädchen hätten ihr die Tipperei nachgemacht. Und wie sind die auf die Idee gekommen? Durch uns! Weil wir nicht dichtgehalten haben.“
„Mann! Denkst du kompliziert“, wunderte sich Pummel. „Aber wahrscheinlich hast du recht.“
„Unser Schweigen ist unser Trumpf!“ sagte Eugen. „Aber nur, so lang sie uns glaubt. Denk dran, was Waldmann gesagt hat: Wo Geld im Spiel ist, kann man sich sehr wundern, oder so.“ Während der Arbeitsstunde dachten beide noch einmal darüber nach. Unter anderem. Die Schulversammlung nach dem Abendessen im Wohnzimmer überraschte niemanden. Schulkapitän Ottokar hatte den Rex noch in der Teepause unterrichtet, nun galt es alles weitere abzustimmen.
Mit verschmitztem Lächeln hinter seiner Hornbrille, kam Direktor Meyer herein und fing, noch im Gehen, zu sprechen an. „Gratuliere euch zu eurer Missetat! Daß ich’s noch zu eurem Vermögensverwalter bringen würde, hätte ich mir auch nicht träumen lassen! Und das zusammen mit meiner lieben Kollegin drüben. Sie wird vermutlich uns wieder die Schuld geben an dem vielen Geld. Wir hätten ihre Mädchen dazu verleitet und so weiter. Andererseits wird die Höhe der Summe sie verunsichern. Ebenso die Eltern. Die der Mädchen wie auch eure. Wir müssen da zum Teil mit Unverständnis rechnen und deswegen ein paar Punkte klären: Geld bedeutet Mobilmachung zum Papierkrieg. Da muß man sich schriftlich absichern. Euer Vertrag ist eine prima Sache. Vor allem die Klausel mit den Schuhen. Zusätzlich möchte ich alle, die tatsächlich mitgetippt haben, bitten, sich von ihren Eltern eine Bescheinigung schicken zu lassen, daß mir das Geld ausbezahlt werden darf. Die Summe muß sich auf mehrere verteilen. Dann hätte ich von euch noch gern eine Liste aller Tippgemeinschaften mit allen Mittipperinnen. Und eine Niederschrift, daß bei uns aller Gewinn an alle geht. Möglichst viele kleinere Pro — Kopf — Beträge verkleinern mögliche Schwierigkeiten. Und was meine liebe Kollegin drüben betrifft…“
„Die kann überhaupt nichts machen!“ unterbrach ihn Eugen. Laut lachten die Ritter.
„Wir haben sie angerufen, vor dem Abendessen“, fuhr er fort. „Martina war schon bei ihr und hat gestanden.“
„Und?“ fragte der Rex und etliche Dutzend Ritter. „Wer selbst im Tipphaus sitzt, soll nicht mit Scheinen werfen!“ alberte Pummel.
Fräulein Dr. Horn sei erstaunlich mild gewesen. Jedenfalls ihnen gegenüber, berichteten die beiden. Aber da komme sicher noch etwas nach. Dieser Vermutung schloß sich der Rex an. Er beendete die Schulversammlung. Eine Stunde später ließ er Ottokar holen, um ihn über den neuesten Stand in der Sache zu unterrichten. Die Leiterin von Rosenfels hatte angerufen und sich mit ihm beim Schreibwarenhändler verabredet.
Weil es eilte, rief der Rex am nächsten Vormittag die Eltern der noch nicht befragten Mittipper Klaus, Beni, Werner und Walter an. Alle zeigten sich einverstanden: Der Rex solle das Geld in Empfang nehmen. Einigen, die sich wegen der weiteren Verwendung noch Gedanken machen wollten, sagte er, die Ritter hätten vereinbart, möglichen Gewinn unter allen aufzuteilen. Daraufhin ließen sie ihm freie Hand.
Am Nachmittag kamen die Ritter auf dem Sportplatz über Lockerungsübungen nicht hinaus. Die Spannung war zu groß. Hans-Jürgen hatte dem Rex die gewünschte Liste mit allen Tippgemeinschaften erstellt. Sie ergab, abzüglich der geschätzten Kosten für die Schuhe, ziemlich genau zwei Drittel

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