Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Glücksritter von Schreckenstein

Die Glücksritter von Schreckenstein

Titel: Die Glücksritter von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
Vom Netzwerk:
demoralisierend wirken. Töne der Enttäuschung drangen zu den Rittern hinüber.
    „Willkommen auf Rosenfels!“ rief Ottokar hinaus. „Wir haben eure Verhandlungsdelegation geschnappt. Das ist Ingrid!“ Er und Stephan leuchteten die Gefangene an, Dampfwalze hielt sie an den Oberarmen fest. „Die andern vier sitzen drüben auf der Burg“, fuhr Ottokar fort. „Ihr könnt gleich wieder umkehren. Gegen unsere Schuhe und Boote tauschen wir sie aus.“
    Ein Boot kam etwas näher, wohl um Ingrid besser erkennen zu können, die nach wie vor im Scheinwerferlicht stand. Am Bug türmte sich etwas Graues, Mattglänzendes.
    „Unsere Schuhe! In Müllsäcken!“ stellte Mücke fest.
    „Ihr spinnt wohl!“ antwortete eine Stimme. Es war Martina.
    Sie hatte den Schock am schnellsten verdaut. „Laßt die fünf frei, sonst werfen wir eure Schuhe in den See!“
    Mücke lachte laut. „Nur zu, blöde Wachtel! Dann müßt ihr sie bezahlen. Ich will schon lange neue.“
    „Also los! Kehrt marsch, marsch!“ rief Pummel von draußen. Eugen holte das Segel ein.
    Jetzt wurden mehrere Stimmen laut. „Wahnsinn! — Viel zu weit! — Und dann noch mal zurück!“
    „Das stimmt“, meinte Stephan zu Ottokar. „Die kriegen ja Herzfehler.“
    „Okay“, rief Eugen draußen. „Wir bringen sie euch mit dem Segelboot. Dazu brauch ich aber einen Frachtkahn im Schlepp.“
    „Ultraeinfall!“ freute sich Olf .
    „Okay“, antwortete Martina. „Im Austausch gegen Ingrid.“
    „Mistvieh!“ brummte Dampfwalze.
    Mücke schüttelte den Kopf. „Und mit so was ist man verwandt.“
    „In Ordnung“, rief Stephan hinaus. „Kommt und holt sie euch.“ Martina lachte schallend. „Damit ihr uns auch noch schnappt! Das könnte euch so passen. Setzt sie in einen Kahn. Liegen ja noch zwei im Hafen.“
    „Es war einmal“, antwortete Andi aus dem Dunkel des Sees. „Machen wir die Übergabe gleichzeitig!“ schlug Stephan vor, „Wenn ihr Ingrid an Bord nehmt, schieben andere ein unbeweibtes Schreckensteinboot zu Pummel…“
    „Aber mit Fracht!“ fügte Ottokar hinzu.
    Die Mädchen zogen die Boote zusammen. Sie besprachen sich, stiegen um und hatten es furchtbar wichtig. Schließlich löste sich ein Boot aus dem Pulk. Eine kam allein und ohne Müllsäcke und hielt in einiger Entfernung vom Ufer. „Leuchtet. Ingrid an!“ rief sie. Es war Esther.
    „Hier!“ Stephan leuchtete, während Dampfwalze die Fesseln löste.
    Draußen richtete Pummel den großen Scheinwerfer auf das Boot, das die Mädchen verlassen hatten und nur noch festhielten.
    „Du kannst rankommen!“ rief Ingrid. „Ich bin frei.“
    Um die Lage zu überschauen und gleich wieder wegfahren zu können, ruderte Esther mit dem Heck voraus zum Ufer. Ingrid trat vor und winkte sie ein. „Noch näher. Noch. Daß ich rüberspringen kann!“
    Die Ritter schauten ihr zu. Doch statt den Satz nach vorn zu machen, duckte sie sich plötzlich und flitzte an Dampfwalze, der hinter ihr stand, vorbei in den Wald. Kurz darauf ein Aufschrei, dann die Stimme Ottokars. „Schön hiergeblieben! Von wegen raufrennen und Verstärkung holen. So schlau bin ich schon lange.“ Im Polizeigriff brachte er sie ans Ufer zurück. „Lauwarmes Suppenhuhn!“ schimpfte Dampfwalze.
    Stephan leuchtete die Ausreißerin wieder an und winkte Esther, die sofort ein paar Schläge hinausgerudert war.
    „Draußen alles klar?“ fragte Mücke.
    „Boot und Fracht liegt bereit“, antwortete Pummel.
    „Dann schubst es los!“ rief Stephan. „Sonst könnt ihr was erleben.“
    „Boot kommt!“ meldete Eugen.
    Esther machte einen letzten Ruderschlag.
    „So. Fort mit dir!“ Ottokar gab Ingrid einen leichten Schubs. Sie verfehlte das Boot, landete bis zu den Knien im See und schwang sich hinein. „Idiotenritter!“ schimpfte sie, während Esther losruderte.
    „Ahoi. Bis neulich!“ alberte Eugen und band das übernommene Boot an den Eigenbau. Pummel segelte mit ihm davon. „Behaltet die Horde im Licht!“ sagte Stephan. „Man hört zwar oben nicht, was hier vorgeht, aber zur Sicherheit schauen wir mal rauf. Komm, Mücke!“ Lautlos verschluckte sie die Nacht.

An der Zähneklappergrenze

    Wacheschieben kann sehr langweilig sein. Zumal wenn sich nichts tut und sich auch nichts tun wird, weil sich schon alles getan hat. Aus dem Verlies zu entkommen, war unmöglich. Ein Umstand, der die Wache noch langweiliger machte.
    So ähnlich äußerte sich Beni . Er war zu Klaus und Dieter in die Folterkammer gekommen. Auch der

Weitere Kostenlose Bücher