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Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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unter den Bäumen hervor, zerriss einen Zaundraht und schleuderte Erdklumpen und Kiefernzapfen in die Luft. Das Lenkrad drehte sich wie wild in seiner Hand, dann richtete er den Pick-up aus, legte den zweiten Gang ein und hielt genau auf das Zelt zu, während die Karosserie auf und ab federte und die schweren Profilreifen über Steine und Treibholz holperten.
    Der Pick-up bohrte sich in das Zelt, zertrümmerte die Pfosten, zermalmte Lucas’ Gitarrenkoffer und wirbelte Kochgeschirr, Asche aus der Feuerstelle und Campingausrüstung in alle Richtungen davon. Aber Wyatt Dixons Mühen waren vergebens. Als er aus dem Wald gerast war, hatte er nicht gesehen, dass Lucas mit Dogus hinten aus dem Zelt gekrochen und zum Ufersaum hinuntergegangen war, um einen Spinner in der Strömung auszuwerfen.
    Wyatt Dixon bremste und starrte durch das Rückfenster auf Lucas, der seine Rute fallen gelassen und ein Stück Treibholzaufgehoben hatte, das etwa so lang und dick wie ein Baseballschläger war. Ich war jetzt draußen auf der Veranda und sah, wie Dixon den Rückwärtsgang einlegte, sah die orangefarbenen Flecken auf seiner Hemdbrust, als hätte er eine offene Flasche Mercurochrom in der Tasche. Ich spannte L. Q.s Revolver und feuerte auf den Pick-up, ohne zu zielen.
    Die Kugel riss ein Loch ins Rückfenster, durchschlug die Windschutzscheibe und pfiff jaulend in den Wald. Ich ergriff den Revolver mit beiden Händen, stützte meinen Arm an einen Pfosten und zielte auf Wyatt Dixons Gesicht, dann drückte ich ab. Aber der Schuss war zu tief angesetzt und musste das Lenkrad getroffen haben. Dixon riss die Hände in die Luft, als hätte er sich verbrüht.
    Er schaltete in den ersten Gang und steuerte auf die Wiese, auf den Fahrweg und die Holzbrücke zu, die über den Fluss führte. Ich ging auf den Hof und feuerte, bis die Trommel leer war, spürte, wie mir der Rückstoß bei jedem Schuss die Hand hochriss, und war fast taub. Die Einschusslöcher im Führerhaus sahen aus wie verbeulte Silbermünzen, die ins Blech gestanzt waren.
    Ich sah, wie der Pick-up in der Ferne kleiner wurde, und dachte, Wyatt Dixon wäre uns wieder entwischt. Dann brach er aus, pflügte durch einen langen Streifen Kastilleen und kam rund zehn Zentimeter vor dem Stamm einer Espe zum Stehen.
    Ich ging ins Haus, holte eine Schachtel .45er Hohlspitzgeschosse aus dem Küchentisch, schüttelte die leeren Hülsen aus der Trommel von L. Q.s Revolver und lud nach. Temple und Doc waren draußen auf dem Hinterhof und starrten auf den Pick-up. Doc hebelte den Verschluss seines Springfield-Gewehrs auf, warf eine leere Patronenhülse aus und lud wieder durch. Die Schlüssel für seinen Pick-up lagen auf dem Tisch.Ich nahm sie, warf sie in die Schublade, aus der ich die Munition geholt hatte, und schob sie gerade wieder zu, als Doc hereinkam.
    »Wo willst du hin?«, sagte Temple.
    »Ich nehme mir unsern Mann vor. Ihr ruft den Sheriff an«, sagte ich.
    »Der lebt noch, Billy Bob. Der Pick-up ist stehen geblieben, weil Doc den Motor getroffen hat«, sagte Temple.
    »Wirklich?«, sagte ich, ging aus der Vordertür, bevor sie noch irgendetwas sagen konnte, und fuhr über die Wiese.
    Durch den Regen sah ich, wie sich Dixon im Führerhaus bewegte. Der Wind war kalt geworden, und über den Bergen hingen Wolkenfetzen, als stiege Rauch aus den Bäumen auf. Im Rückspiegel sah ich Doc, Temple und Lucas auf dem Hof stehen wie drei Gestalten auf einer Tuschezeichnung.
    Ich stellte gerade den Motor ab, als Wyatt Dixon die Beifahrertür öffnete und torkelnd ins hohe Gras fiel. Er stützte sich auf ein Knie und griff nach dem .44er Magnum, der jetzt auf dem Boden des Führerhauses lag. Ich packte ihn am Hemd und zerrte ihn weg, war überrascht, wie schwach er wirkte. Er versuchte aufzustehen, fiel wieder hin und stützte sich dann an den Hinterreifen, schaute blinzelnd und mit blutleerem Gesicht in den Regen.
    »Sind Sie getroffen?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf und atmete durch den Mund, als litte er unter Sauerstoffmangel. Er schaute auf den Revolver in meiner Hand, dann auf mein Gesicht.
    »Ich hab Ihnen doch gesagt, dass Sie’s am Klang erkennen, wenn ich es bin«, sagte er. Ich sah seine Zähne, als er lächelte.
    »Ich habe ein Problem, Wyatt. Ich fürchte, dass Sie eines Tages wieder auf freien Fuß kommen könnten.«
    »Die Leute mögen einen Rodeoclown. Für Anwälte haben sie nicht viel übrig.«
    »Warum haben Sie Temple begraben?«
    »Weil es mir Spaß gemacht

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