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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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anderen auf ihrer Queste begleiten.«
    Das gefiel ihr, besonders der Queste-Teil. Es klang sehr hochmütig und heroisch.
    »Tatsächlich?«, fragte der mit der Narbe. Veka taufte ihn im Geiste ›Schlitz‹. Die Narbe kerbte den Rand seines Auges ein, und dieses Auge neigte dazu, seine Blicke wahllos in verschiedene Richtungen abschweifen zu lassen. Schlitz sah den anderen Wächter an. »Na ja, wenn das so ist, dann geh nur weiter. Wenn du dich beeilst, müsstest du sie noch einholen können, bevor sie den See erreichen.«
    »Danke sehr«, sagte Veka huldvoll und ging vorbei. Sie sah, wie sich auf Schlitz’ Gesicht ein fieses Grinsen breitmachte, doch bevor sie reagieren konnte, zog er seine freie Hand mit einem Ruck nach hinten. In dem düsteren Licht konnte sie die Schnur kaum erkennen, die um sein Handgelenk geschlungen war und zu einem kleinen Haken in der Wand lief und von dort nach oben.
    Eine Holzplatte an der Decke klappte herunter und ließ einen Schauer scharfkantiger Steine auf sie niederprasseln. Sie taumelte vorwärts, fluchte und presste sich die Hände an den Kopf.
    »Ich hab’s dir ja gesagt«, meinte der andere Hobgoblin. »Steine richten nicht genug Schaden an. Wir müssen Armbrüste an der Decke anbringen.«
    »Du kannst doch keine gespannte Armbrust an der Decke lassen!«, fuhr Schlitz ihn an. »Die verliert die Spannung, und die Sehne fault, erst recht bei der ganzen Feuchtigkeit vom See!«
    »Dann guck dir doch die Rattenfresserin an! Deine kleine Steindusche hat sie gerade mal zum Heulen gebracht!«
    »Wir brauchen größere Steine, das ist alles«, erklärte Schlitz.
    Veka schniefte. Einer der Steine hatte sie an der Nase erwischt. Sie griff nach dem Bratspieß, der in ihrem Gürtel steckte.
    Augenblicklich hoben beide Hobgoblins ihre eigenen Waffen. »Sei nicht dumm, kleine Goblin!«
    Schlitz kicherte. »So klein nun auch wieder nicht.« Vekas Hände zitterten: Sie war so wütend. Aber sie waren zu zweit und besser bewaffnet als sie. Und ganz egal wie schlimm sie sie gedemütigt hatten – sie hatten ihr erlaubt zu passieren.
    Sie strich ihren Umhang glatt und streifte Dreck und Kieselsteine ab. Ein wahrer Held sollte jetzt nicht einfach in die Dunkelheit davonhuschen. Ein wahrer Held würde eine verächtliche Bemerkung über ihre Körperpflege fallen lassen, sie beide töten und ihre zerschmetterten Körper in ihre eigene Falle stopfen. Ihr dagegen fiel nicht einmal ein angemessen vernichtender Kommentar ein.
    Das war nur der erste Schritt auf dem Weg, rief sie sich ins Gedächtnis. Jeder Held erlebte anfangs Rückschläge und Misserfolge; deshalb trug der erste Teil von Joscas Buch auch den Untertitel ›Den Weg entlangstolpern‹.
    Sie rieb eine Beule auf ihrer Stirn und hastete den Tunnel hinunter. Warum musste das Stolpern so wehtun?
     
    Veka lief so schnell, dass sie Jig und seine Gefährten zu Gesicht bekam, als diese gerade den unterirdischen See erreichten – die Passage zu den tieferen Tunneln. Ein steinerner Torbogen stand am Ufer des Sees; er bildete den Eingang zu einem langen Tunnel, der unter der Wasseroberfläche nach unten führte. Ein langer Streifen schwarzen Sands bedeckte die freie Fläche vor dem See. Ganz gleich wie leise man sich bewegte, das Knirschen dieses Sandes war mehr als genug, um die Wächter des Sees herbeizurufen: die giftigen Echsenfische.
    Jig und die anderen Goblins hielten sich mithilfe ihrer Waffen die umherwimmelnden Echsenfische vom Leib. Der Oger machte sich diese Mühe nicht. Unter seinen nackten Füßen endeten die Echsenfische, die ihm zu nahe kamen, als blassrosa Schmiere.
    Die Echsenfische ließen sich nicht beirren. Die weißhäutigen Kreaturen waren so lang wie Vekas Arm und zogen ihre Körper mit klauenbewehrten Vorderfüßen durch den Sand. Ihre hervorquellenden Augen bewegten sich unabhängig voneinander, was ihnen einen konfusen Gesichtsausdruck verlieh. Lange weiße Fühler schmiegten sich flach an ihre Hälse, wenn sie zum Angriff übergingen. Veka beobachtete, wie sich ein Echsenfisch auf den Oger zuschob und ihm die nadelscharfen Stacheln seines peitschenden Schwanzes ins Bein trieb.
    Der Oger bolzte ihn quer durch die Kaverne, wo er in die Wand krachte.
    Veka machte große Augen. Echsenfischstacheln waren giftig genug, um einen ausgewachsenen Goblin umzubringen, bevor er vor Schmerzen losschreien konnte. Der Oger hatte kaum Notiz davon genommen.
    Und die brauchten Hilfe von Jig Drachentöter?
    »Komm schon, Walland«, rief

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