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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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streiten«, sagte Frigate mehrdeutig. »Nun kommen wir zum sechsten Haus, Virgo, die Jungfrau. Auch vom Merkur beherrscht, dem Mitteilenden. Die Jungfrau analysiert. Das bist du, Aphra, geboren am 22. September 1640. Die Jungfrau ist praktisch, analytisch, intellektuell.«
     »Ich bin nie auch nur eins davon gewesen.«
     »Die Jungfrau ist auch tadelsüchtig, hypochondrisch und affektiert.«
     Sie lachte lauthals.
     »Ich, mit meiner Reputation und meinen unzüchtigen Dramen?«
     »Einverstanden mit dem sechsten Haus?«
     »Warum nicht?«
     »Warum nicht?« sagte De Marbot. »Warum nicht, frage ich. Wir haben zusammengelebt, mein kleiner Kohlkopf, und ich bin erfreut und zufrieden. Nun … sacre bleu … werden wir nicht mehr länger Tisch und Bett teilen. Hast du nicht daran gedacht? Wenn nicht, warum nicht? Bist du meiner überdrüssig?«
     Aphra tätschelte seinen Arm. »Überhaupt nicht, mein Zwerghahn, überhaupt nicht. Aber … naja … Wir sind immer zusammen, lassen uns nie aus den Augen. Es ist möglich - nur möglich, sage ich, denn schließlich sind wir ja trotz allem Menschen -, daß eine solch enge und ständige Nähe mit der Zeit ermüdend wirkt. Außerdem … gefällt mir die Vorstellung, meine eigene Welt zu haben. Wir können eigene Welten erschaffen, jeder nach dem eigenen Geschmack, und trotzdem noch zusammen sein, wann immer wir es wollen. Ich werde eine Nacht in deiner Welt bleiben. Du verbringst die nächste in meiner. Wir können so tun, als wären wir König und Königin, auf Staatsbesuch in der anderen Monarchie.«
     »Ich weiß nicht so recht«, sagte De Marbot.
     Aphra hob die Achseln. »Naja, wenn es nicht klappt, können wir wie zuvor zusammenleben. Du hast doch sicher keine Angst vor diesem Wagnis, Marcelin?«
     »Ich? Angst? Niemals! Nun gut, Peter, ich werde ins fünfte Haus ziehen, und Aphra ins sechste. Immerhin werden wir Nachbarn bleiben.«
     »Mit einer dicken Wand dazwischen. Wände führen zu guten Nachbarn.«
     »Aber zu schlechten Liebhabern«, sagte Burton.
     »Du bist zu zynisch, mein Freund«, entgegnete De Marbot.
     »Die Waage und der Skorpion, das siebente und achte Haus, werden vorerst leerstehen«, sagte Frigate. »Das neunte ist Sagittarius, der Schütze, beherrscht von Jupiter, dessen dominante Eigenschaft die Expansion ist. Der Schütze philosophiert. Was ganz passend klingt, da du, Nur, ein Schütze bist. Du bist laut dieser uralten Wissenschaft jovial, prophetisch und logisch.«

 »Und mehr«, sagte Nur.
     »Du hast die negativen Eigenschaften der geistigen Unbeweglichkeit, des Fanatismus und der Intoleranz.«
     »Hatte. Ich habe sie in meiner späten Jugend überwunden.«
     »Der Steinbock fällt weg. Der Wassermann, mein Zeichen«, sagte Frigate, »ist das elfte Haus. Aquarius, der Wasserträger wird von Saturn beherrscht, der für das Lernen steht, und von Uranus, der die Gelegenheiten symbolisiert. Der Wassermann ist menschlich. Der Wassermann ist diplomatisch, altruistisch und erfinderisch. Leider ist er auf der negativen Seite selbstsüchtig, exzentrisch und impulsiv.«
     »Bekennst du dich schuldig?« fragte Burton.
     »Mehr oder weniger. Nun, Dick, kommen wir zu dir. Fische, da du am 19. März 1821 geboren wurdest. Pisces, der Fisch. Harmonisches Wesen, ha, ha! Beherrscht von Neptun oder dem Idealismus und Jupiter oder der Expansion. In dieser Hinsicht kein Streitpunkt. Positive Eigenschaften: intuitiv, mitfühlend, künstlerisch begabt.«
     »Du hast mir mehr als einmal gesagt, daß ich mich zum Märtyrer gemacht habe«, sagte Burton.
     »Und so«, sagte Nur, »bündeln wir unser Gepäck an guten und schlechten Eigenschaften und ziehen in unsere neuen Häuser. Könnten wir nur die Koffer, die die schlechten enthalten, an der Tür stehen lassen.«

    16.

     Der Umzug in die »Kuchen-im-Himmel«-Räume erforderte einige Vorbereitungen. Die Mieter mußten ihre kleinen Welten bereisen und entscheiden, ob sie die bisherige Einrichtung oder »Umgebung« behalten oder sich eine eigene anfertigen wollten. Bis auf Nur, der von der Kammer mit den dunklen Spiegeln gefesselt war, räumte ein jeder schließlich seine Welt aus. Während sich Horden von Androiden und Robotern daranmachten, überlegten sich die Mieter, welche Art Privatwelt sie haben wollten. Danach mußten sie dem Computer bis in die kleinsten Details ihre Anweisungen geben.
     Nur überlegte es sich anders. Er würde in seinem Quartier bleiben, die Spiegelwelt aber dann und wann

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