Die Göttin der kleinen Siege
bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts. 1950 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Im Winter des akademischen Jahres 1943/44 lud Einstein die Geistesgrößen Pauli (s. u.), Russell und Gödel wöchentlich zu sich nach Hause in die Mercer Street 112 ein, eine Schmiede der modernen Forschung.
11 Der gebürtige Wiener Physiker Wolfgang Ernst Pauli (1900–1958) bekam 1945 den Nobelpreis für Physik für seine Definition des „Ausschließungsprinzips“ in der Quantenmechanik, nach dem Fermionen (Quarks, Neutrinos, Elektronen, Neutronen, Protonen) in einem übereinstimmenden Raum nicht in allen Quantenzahlen übereinstimmen dürfen; sie schließen sich gegenseitig aus und können nicht am selben Ort existieren.
12 Der deutsche Universalgelehrte und Diplomat Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) hat, als winzigen Ausschnitt seines umfassenden Werkes, die Grundlagen für die Integralrechnung, für die Theorie unendlicher Reihen und für die Wahrscheinlichkeitsrechnung gelegt.
13 John Neumann (1903–1957), Mathematiker österreichisch-ungarischer Herkunft, hat bedeutende Beiträge zur Quantenmechanik, Hydrodynamik, Ballistik, der Theorie der Verbände, der Spiel- und Wirtschaftstheorie geleistet. Er gilt als einer der Väter der Informatik. Er bekam zahlreiche amerikanische Auszeichnungen, nicht aber den Nobelpreis.
Zusammen mit dem Physiker Robert Oppenheimer arbeitete er ab 1943 aktiv am Manhattan-Projekt in Los Alamos mit, das die Entwicklung und den Bau einer Atombombe vorantrieb. Am 16. Juli 1945 wurde sie erstmals erfolgreich in der Wüste von New Mexico getestet. Weitere „Tests“ erfolgten am 6. und 9. August 1945 in Hiroshima und Nagasaki.
Die Marginalia der Geschichte: 1926/27 war von Neumann Assistent von David Hilbert in Göttingen, während des Zweiten Weltkrieges war er Berater von Präsident Eisenhower gewesen.
Das durch John von Neumann und Oskar Morgenstern 1944 veröffentlichte Werk Theory of Games and Economic Behavior (dt.: Spieltheorie und wirtschaftliches Verhalten ) gilt als eine der bedeutendsten sozioökonomischen Theorien des 20. Jahrhunderts.
14 Der (für Optimisten) Große Fermatsche Satz besagt: Ist n eine natürliche Zahl größer als 2, kann die n-te Potenz jeder natürlichen Zahl ungleich 0 nicht in die Summe zweiter n-ter Potenzen natürlicher Zahlen ungleich 0 zerlegt werden. Dieses Theorem wurde Mitte des 17. Jahrhunderts formuliert, aber erst 1995 von Andrew Wiles und Richard Taylor vollständig bewiesen – eine Operation von solcher Komplexität, dass sie jede Randnotiz sprengen würde.
15 Im Forschungslabor von Los Alamos (Manhattan-Projekt) soll Robert Oppenheimer beim ersten Atombombentest nach eigenen Angaben bei einem späteren Interview eine (verballhornte) Zeile aus der heiligen hinduistischen Bhagavad Gita zitiert haben: „Jetzt bin ich der Tod geworden, der Zerstörer der Welten.“ Darauf soll Kenneth Bainbridge, Leiter des Tests, entgegnet haben: „Von nun an sind wir alle Hurensöhne.“
16 Der britische Physiker Paul Adrien Maurice Dirac (1902–1984) war Mitbegründer der Quantenmechanik, vor allem in deren mathematischen Aspekten. Er stellte die Hypothese der Existenz von Antimaterie auf. 1933 wurde er zusammen mit Erwin Schrödinger mit dem Nobelpreis für Physik geehrt, „für die Entdeckung einer neuen, nützlichen Formel der Atomtheorie.“
17 Der Wiener Romancier und Essayist Hermann Broch (1886– 1951) emigrierte kurz nach dem „Anschluss“ Österreichs in die USA. Er schrieb sein Werk Der Tod des Virgil in Erich Kahlers Haus in Princeton.
Thomas Mann (1875–1955), Nobelpreisträger für Literatur 1929, wurde von der nationalsozialistischen Regierung die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt, er ließ sich 1938 zunächst in Princeton nieder.
Robert Musil (1880–1942), der Autor von Der Mann ohne Eigenschaften , wählte das Schweizer Exil.
18 Gödels Artikel für die 1949 erschienene Festschrift zu Ehren von Einsteins 70. Geburtstag Albert Einstein: Philosopher-Scientist , hg. v. Paul Arthur Schilpp, dt.: Albert Einstein: Philosoph und Naturforscher , Stuttgart 1979, trägt den Titel „A Remark about the Relationship between Relativity Theory and Idealistic Philosophy“; „Einige Bemerkungen über die Beziehungen zwischen Relativitätstheorie und der idealistischen Philosophie“.
19 Drei Jahre später, um 1909, trug Hermann Minkowski, Einsteins ehemaliger Professor in Zürich, mit seinen Ideen zum Raum-Zeit-Kontinuum dazu bei, die
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