Die Göttin der kleinen Siege
Oppenheimer und Einstein selbst, hielt eine kurze mitreißende Preisrede und bezeichnete Gödel als einen „Markstein, der in Raum und Zeit lange sichtbar bleiben wird“.
28 Gödel hatte 1951 als erster – und bislang einziger – Logiker diese Ehre, die den herausragendsten (Natur-)Wissenschaftlern vorbehalten ist.
29 Mit seinem Freund und Kollegen Leó Szilárd (auch er als Physiker beim Manhattan-Projekt tätig) meldete Einstein 1930 Patente für verschiedene Kühlschränke an, darunter eine elektrodynamische Pumpe für ein leitendes Kältemittel.
30 Der ungarischstämmige Physiker Edward Teller (1908–2003), auch er Mitarbeiter beim Manhattan Project , war eingefleischter Antikommunist. Er gilt als Vater der Wasserstoffbombe. In den Achtzigerjahren, noch immer ein „Pazifist“ mit eigenen Regeln, war er ein glühender Befürworter von Ronald Reagans Strategic Defence Initiative (SDI) , auch „Star Wars“ genannt – ein Programm zur Abwehr sowjetischer Interkontinentalraketen mittels Satelliten- und Lasertechnik.
31 Das FBI legte eine voluminöse Akte über Einstein an. Von zweifelhaften Quellen wurden haarsträubende Behauptungen gegen ihn erhoben, etwa er habe einen Roboter erfunden, der das menschliche Gehirn kontrollieren könne, oder einer seiner Söhne befinde sich in sowjetischer Geiselhaft. Angewiesen von dem Eiferer Hoover, stellte die Einwanderungsbehörde Ermittlungen an, um Einstein die amerikanische Staatsbürgerschaft abzuerkennen und ihn aus den USA auszuweisen.
32 Oppenheimers Freund Haakon Chevalier hatte ihn 1942 gefragt, ob er ihm für einen gemeinsamen Freund, der für den sowjetischen Geheimdienst arbeitete, Informationen über Nuklearwaffen geben könnte. Die UdSSR stand damals unter deutschem Angriff und gehörte zu den Alliierten. Es gab zwar keine Zeugen für den Vorfall, aber Oppenheimer soll sich geweigert haben. Dennoch hatte er seinen Gegnern damit Munition geliefert.
33 Die Zerstörungskraft der Atombombe beruht auf der Energie, die bei einer Kernspaltung freigesetzt wird. Ausreichend schwere Nuklide, z. B. von Uran und Plutonium, zerfallen in kleinere, schwächere Kerne und geben dabei Energie ab. Die Wasserstoffbombe hingegen beruht auf dem Prinzip der Kernfusion: Energie wird umgesetzt, indem leichte Atomkerne (z. B. von Wasserstoff) zu einem schwereren Nuklid (z. B. Helium) verschmelzen.
34 Eine kleine Köstlichkeit für Computerfreaks: Aus Leibniz’ Versuch, eine logische Symbolsprache zu entwickeln, entstand das Dualsystem, der binäre Code als Grundlage der erst zweihundert Jahre später begründeten Informationstechnologie. Seine Überlegungen schrieb er 1679 in De progressione dyadica und 1703 in Explication de l’arithmétique binaire nieder, veröffentlicht 1705 in Paris.
35 Zitat des französischen Mathematikers Alain Connes.
36 Der amerikanische Neurophysiologe und -psychologe Roger Wolcott Sperry bekam 1981 für seine Forschungen über Split-Brain-Patienten den Nobelpreis für Medizin.
37 Leonard beansprucht hier die Urheberschaft für das RSA-System (Rivest, Shamir, Adleman), ein 1977 entwickeltes kryptografisches Verfahren, das noch heute unumgehbar ist für die Verschlüsselung elektronischer Nachrichten, für die digitale Signatur und für den Bankkontenverkehr. Die Entdeckung neuer Primfaktoren ist mittlerweile Gegenstand eines lukrativen Geschäfts: 150.000 Dollar für die Primfaktoren von den ersten hundert Millionen Zahlen und 250.000 Dollar für die von über einer Milliarde.
38 Siehe Simon Singh, Geheime Botschaften. Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet , München 2000.
39 Dieser Chiffretext der RSA-Erfinder wurde siebzehn Jahre nach seinem Erscheinen als mathematisches Rätsel in der Zeitschrift Scientific American von einer Gruppe von 600 Freiwilligen dechiffriert: „The magic words are squeamish ossifrage“ – „die Zauberworte sind zartbesaitete Lämmergeier.“
40 1954 erklärte eine Verfügung des Höchsten Gerichts die Rassentrennung im staatlichen Bildungswesen für verfassungswidrig. In Wirklichkeit aber brauchte es noch viele Jahre und viele Auseinandersetzungen, bis die Aufhebung der Rassentrennung im ganzen US-amerikanischen Bildungswesen Fuß gefasst hatte. Ralph Moss, der erste afroamerikanische Student in Princeton, hatte sich dieses Recht erworben, nachdem er 1947 aus der Navy entlassen worden war. Man nannte ihn peat moss , Torfmoos … David Blackwell (1919–2010) wurde als
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