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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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eine abscheuliche Angewohnheit.“
    Luke drehte sich um und kehrte ins Haus zurück. Er ergriff die Flasche, goß sich ein Glas voll ein und kippte es hinunter. Vorher hatte er der Versuchung dazu widerstanden. Aber wenn es ihm noch immer etwas vorgaukelte, hatte er einen Schluck nötig. Nachdem sich das Brennen im Halse gelegt hatte, fühlte er sich körperlich wohler. Nicht viel, aber etwas.
    Er versperrte das Haus wieder und ging zurück zu seinem Wagen. Der Martier war noch da. Luke stieg ein und ließ den Motor an.
    Dann lehnte er den Kopf zum Fenster hinaus. „He! Wie soll ich denn sehen, wohin ich fahre, wenn du dort vorn hockst!“
    Der Martier warf einen Blick zurück und höhnte: „Mir ist das doch völlig egal, ob du was sehen kannst oder nicht. Wenn du einen Unfall hast, mir macht das nichts aus.“
    Luke seufzte, fuhr an und legte die primitive Wegstrecke bis zur Autobahn mit herausgestrecktem Kopf zurück. Halluzination oder nicht, der kleine Mann war nicht durchsichtig, und so mußte er notgedrungen an ihm vorbeischauen.
    Er überlegte, ob er an irgendeiner Raststätte Halt machen sollte um Kaffee zu trinken und entschied sich dafür. Vielleicht blieb der Martier, wo er war. Aber auch wenn er das Lokal betrat, so würde ihn ohnehin niemand wahrnehmen können, es war also völlig gleichgültig. Er, Luke, mußte nur daran denken, nicht mit ihm zu reden.
    Der Martier sprang herunter, als er den Wagen parkte und folgte ihm in das Lokal. Im Augenblick waren zufällig keine anderen Gäste anwesend. Nur ein hohlwangiger Kellner mit einer schmutzigen weißen Schürze.
    Luke nahm auf einem Hocker Platz. Der Martier sprang auf den danebenstehenden Hocker und stützte die Ellenbogen auf die Theke.
    Der Kellner wandte sich um und starrte an Luke vorbei. Er stöhnte: „Mein Gott, schon wieder einer!“
    „Huh?“ sagte Luke. „Schon wieder was?“ Er klammerte sich so fest an die Thekenkante, daß seine Finger schmerzten.
    „Schon wieder so ein gottverdammter Martier“, sagte der Mann. „Sehen Sie ihn denn nicht?“
    Luke schöpfte tief Luft und atmete langsam aus. „Wollen Sie damit sagen, daß es noch mehr von dieser Sorte gibt?“
    Der Kellner starrte Luke fassungslos an. „Wo waren Sie denn gestern Nacht, Mister? Allein draußen in der Wüste, ohne Radio und Fernsehapparat? Heiland, es gibt Millionen von ihnen!“

 
2
     
    Der Kellner irrte. Spätere Schätzungen ergaben, daß es sich um etwa eine Milliarde handelte.
    Und jetzt wollen wir Luke Devereaux eine Weile sich selbst überlassen – wir werden später zu ihm zurückkehren – und einen Blick auf die Vorgänge werfen, die sich anderswo abspielten, während Luke in der Benson-Hütte in der Umgebung von Indio Besuch hatte.
    Schätzungsweise eine Milliarde Martier. Das ergab auf die Gesamtbevölkerung der Erde – Männer, Frauen, Kinder – umgerechnet etwa einen Martier auf drei Menschen.
    Allein in den Vereinigten Staaten gab es nahezu sechzig Millionen und eine der Einwohnerzahl entsprechende Menge in allen anderen Ländern der Welt. Soweit man mit einigermaßen Bestimmtheit ermitteln konnte, tauchten sie überall gleichzeitig auf. In der Pazifischen Zeitzone war es 20.14 Uhr gewesen. Andere Zeitzonen, andere Tageszeiten. In New York war es drei Stunden später, 23.14 Uhr, als die Theater gerade zu Ende waren und es in den Nachtklubs geräuschvoll wurde. (Nach dem Kommen der Martier ging es dort noch bei weitem geräuschvoller zu.) In London war es morgens 4.14 Uhr – aber die Menschen wurden trotzdem munter; die Martier bereiteten ihnen ein fröhliches Erwachen. In Moskau war es frühmorgens kurz nach sieben, als man sich gerade zur Arbeit rüstete – und die Tatsache, daß viele Leute sich tatsächlich auf den Weg machten, spricht für ihren Mut. Vielleicht war auch ihre Furcht vor dem Kreml größer als vor den Martiern. In Tokio war es 13.14 Uhr und in Honolulu 18.14 Uhr.
    An jenem Abend starben viele Menschen. Oder an jenem Morgen oder Nachmittag, je nachdem, wo sie sich befanden.
    Allein in den Vereinigten Staaten werden die Verluste auf dreißigtausend geschätzt, wobei die meisten Todesfälle sich unmittelbar bei oder kurz nach der Ankunft der Martier ereigneten.
    Einige starben an Herzschlag aus reiner Angst. Andere erlitten Schlaganfälle. Viele erlagen ihren Schußverletzungen, weil viele Leute nach Flinten griffen, um die Martier niederzuschießen. Die Kugeln gingen jedoch glatt durch die Martier hindurch, ohne sie zu

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