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Die Hand im Moor (German Edition)

Die Hand im Moor (German Edition)

Titel: Die Hand im Moor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inger Lindson
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Meinung, daß es ein einfacher Raubmord gewesen war, aber sie konnte nicht daran glauben. Schließlich hatte in Jürgens Haus alles nach einer hastigen Abreise ausges ehen. Irgend jemand mußte dafür gesorgt haben.
    Karins Anruf riß die junge Frau aus ihren Gedanken. Ihre Freundin wollte wissen, ob sie sich mittags in Oldenburg treffen konnten. "Ich habe heute hier zu tun. Ich dachte, daß wir zusa mmen essen könnten", meinte sie.
    "Eine fabelhafte Idee", erwiderte Christina. "Ich werde um eins in den Förster-Stuben sein."
    Nach ihrem Gespräch mit Karin widmete sich die Baronesse wieder ihrer Arbeit, aber alle paar Minuten blickte sie zur Uhr. Sie konnte es kaum noch erwarten, ihre Freundin zu treffen und mit ihr über alles zu sprechen.
    "Bestell Karin einen Gruß", bat Volker von Quant, als ihm se ine Verlobte sagte, daß sie nicht zum Essen nach Hause fahren würde.
    "Gerne." Christina versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. Sie konnte nach wie vor nicht recht glauben, daß Volker und Karin sich liebten. Wenn es wirklich stimmte, wie hatten die beiden es nur geschafft, es so lange voreinander zu verbergen und vor allen Dingen, auch vor ihr?
    Die junge Frau traf kurz vor eins in Oldenburg ein. Auf dem Parkplatz vor dem Restaurant stand bereits Karins Cabriolet. Ihre Freundin kam ihr in der Gaststube entgegen. Christina erschrak, als sie bemerkte, wie abgehärmt Karin wirkte. Sie hatten sich einige Tage nicht gesehen. Während dieser Zeit war Karin zu einem Schatten ihrer selbst geworden.
    "Bist du krank?" erkundigte sie sich, nachdem sie auf der Te rrasse des Restaurants Platz genommen hatten.
    "Nein, mit mir ist alles in Ordnung", behauptete Karin Weiß. Sie winkte die Kellnerin herbei und gab die gemeinsame Beste llung auf.
    "Karin, ich möchte nicht taktlos sein, aber hast du heute schon einmal in den Spiegel gesehen?"
    Christinas Freundin zuckte zusammen. "Ich schlafe in letzter Zeit etwas schlecht", log sie. "Übrigens geht es nicht nur mir so. Auch Dieter hat Alpträume." Sie seufzte auf. "Jürgens Tod nimmt uns alle mehr mit, als wir wahrhaben wollen." Sie schaute auf. "Hat dir Dieter erzählt, daß die Polizei auch bei ihm gewesen ist und alle möglichen Fragen über Volkers Verhältnis zu Jürgen gestellt hat?"
    "Nein." Christina schüttelte den Kopf.
    "Dann wollte er dich nur nicht damit belasten."
    "Die Leute sind verrückt", meinte die Baronesse zornig. "Wie kann man nur glauben, Volker könnte etwas mit Jürgens Tod zu tun haben? Wußten nicht alle, wie gut die beiden miteinander b efreundet waren?"
    "Genauso wie jeder wußte, daß Volker dich schon damals he iraten wollte, aber zwischen euch Jürgen stand", gab Karin zu bedenken.
    "Glaubst du etwa auch, daß Volker für Jürgens Tod veran twortlich ist?"
    "Nein, natürlich glaube ich nicht an Volkers Schuld", fiel Karin ihrer Freundin ins Wort. "Ich habe nur so schreckliche Angst, er könnte verhaftet werden."
    Wie blind bin ich gewesen, dachte Christina betroffen. Dominik Bachmann hatte ihre Freundin nur flüchtig kennengelernt und dennoch sofort gespürt, daß Karin Volker liebte, während sie selbst nicht die geringste Ahnung davon gehabt hatte. Sie empfand keinen Zorn gegen Karin, nur tiefes Mitleid. Für Karin war es noch tausendmal schlimmer als für sie, daß man Volker des Mordes verdächtigte.
    "Es wird alles wieder gut werden", versuchte sie ihre Freundin zu beruhigen. "Auch wenn es schwer sein wird, nach über drei Jahren einen Mord aufzuklären, man wird den wahren Täter fi nden."
    "Es spricht genügend gegen Volker", wandte Karin ein. "Selbst mein Onkel ist der Meinung, dein Verlobter könnte es getan h aben. Was habe ich mich mit ihm deswegen schon gestritten."
    "Man kann Volker keinen Strick daraus drehen, daß er mich heiraten möchte", sagte Christina.
    "Wärst du irgendein x-beliebiges Mädchen, dann ganz sicher nicht", erwiderte Karin. "Aber du bist die Baronesse von Frey, und eines Tages wird dir der Freyhof gehören." Sie blickte ihre Freundin an. "Verlaß dich darauf, man wird Steinchen auf Steinchen legen und dann Volker verhaften."
    * * *
    Es war kurz vor vier, als Baronesse Christina nach Hause zurückkehrte. Neben dem Springbrunnen standen zwei Polizeiwagen. Angst griff mit eiserner Hand nach dem Herzen der jungen Frau.
    Sie stieg aus und eilte zur Freitreppe. Im selben Moment öf fnete sich das Portal. Begleitet von Inspektor Weller und einigen Beamten trat ihr Verlobter nach draußen. Sein Gesicht wirkte fahl. Er

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