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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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übernehmen“, bemerkte die Lady Catherine.
    Er ruiniert meinen Ruf, dachte Julianne verschwommen. Aber war ihr Ruf nicht sowieso längst ruiniert?
    „Hilf mir mit diesem Kleid“, ordnete er an.
    Die Magd eilte herbei. Gemeinsam befreiten sie Julianne von dem blutbefleckten Kleid. Seine Mutter wandte sich mit zornrotem Gesicht ab und ging davon. Während ihr das Korsett aufgeschnürt wurde, sah Julianne Dominic zitternd an. Sie konnte kaum noch die Augen offen halten. „Sie mag mich nicht.“
    „Nein, das tut sie nicht.“ Als würde ihn das nicht im Geringsten kümmern, half er ihr aus dem Unterrock und reichte jedes Kleidungsstück der Magd.
    „Das Unterhemd kann ich doch anbehalten“, brachte sie hervor.
    Dominic sah Julianne in die Augen. „Es muss gewaschen werden.“
    Ohne das Unterhemd wäre sie splitternackt.
    Er stand auf und winkte nach der Magd. „Zieh es ihr aus.“
    Julianne erschauerte erleichtert, als Nancy sie von dem verschwitzten Stoff befreite und ihr sodann ein wunderschönes seidenes Nachtgewand überzog. Dominic hielt den Blick abgewendet.
    Julianne konnte sich keinen Augenblick länger aufrecht halten und sank zusammen. Dominic fing sie auf und legte sie sanft zurück auf die Kissen. „Ich glaube, ich bin doch krank“, murmelte sie.
    Dann sank sie dankbar in einen tiefen Schlaf.
    „Liebst du diese Frau?“
    Julianne fühlte sich, als würde sie brennen. Sie versuchte sich zu erinnern, wer die Frau war, die gerade gesprochen hatte. Sie musste sie doch irgendwoher kennen. „Das ist eine ganz impertinente Frage“, sagte Charles ruhig.
    „Ich habe dich noch nie so besorgt gesehen, nicht einmal wegen Nadine!“
    Julianne strampelte Decke um Decke beiseite. Nadine war seine Verlobte, dachte sie verschwommen, aber Nadine war doch tot.
    „Sie hat mir das Leben gerettet. Ich werde tun was ich kann, um das ihre zu retten.“
    „Der Arzt sagte, sie sei jung und gesund. Sie wird wohl kaum sterben. Sie hat Fieber, das ist alles.“
    „Du hast dieses Loch nicht gesehen. Das war bestimmt von Dutzenden Erregern befallen.“
    „Sie ist eine Jakobinerin, Dominic. Sie ist der Feind! Du kannst ihr nicht trauen!“
    „Ich schulde ihr viel. Und jetzt wird sie wieder wach.“
    „Du liebst sie tatsächlich!“
    „Julianne? Es ist alles in Ordnung. Du bist bei mir. Du bist in meinem Haus. Du bist krank.“
    Julianne sah zu ihm auf. Dominic? Nein, das war doch Charles, ihr geliebter Held. Sie lächelte und streckte eine Hand nach seinem Gesicht aus. Sie wollte ihn an sich ziehen und küssen. „Ich liebe dich“, sagte sie. Doch dann wurde ihr mit einem Schlag bewusst, dass Charles nicht existierte. Alles war eine einzige Lüge. Ihr Held war in Wirklichkeit Dominic, und der hatte sie aus dem Tower befreit.
    Seine Lippen berührten sanft die ihren. „Du glühst. Du bist im Fieberwahn.“
    Ich liebe ihn, dachte sie. Dann merkte sie, dass sie das laut ausgesprochen hatte.
    Er starrte sie an. „Wen?“, fragte Dominic.
    Ihre Gedanken schwappten hin und her. Sie sah Charles, nein, Dominic mit fragendem Blick. Charles, Dominic.
    Sie spürte ein kühles Tuch auf ihrer Stirn. Dominic strich ihr übers Haar. „Schließ die Augen. Schlaf wieder ein. Das Fieber wird bald sinken.“
    „Charles.“ Sie seufzte.
    Julianne erwachte und erschrak im selben Moment. Sie lag in einem opulenten Schlafgemach, das ihr vollkommen fremd war. Verblüfft starrte sie den rosa plissierten Baldachin an, der sich über ihr wölbte. Wo bin ich?
    Plötzlich kamen ihre Erinnerungen zurück. Dominic Paget hatte sie aus dem Tower befreit und in sein Haus gebracht.
    Sie setzte sich langsam auf und spürte Seide auf ihrer nackten Haut. Sie fühlte sich wunderbar leicht, etwas kühl und einfach unglaublich an. Julianne trug nichts als ein wunderschönes Nachtgewand mit rosa-goldenen Streifen. Dominic saß ihr mit überkreuzten Beinen in einer eleganten französischen Bergère gegenüber. Auf seinem Schoß balancierte er ein Tablett. Dominic schrieb eifrig etwas auf ein Stück Papier.
    Ihr Herz pochte bis zum Hals. Wenn sie sich nicht irrte, hatte er sie gepflegt. Verblüfft erinnerte sie sich daran, wie er sie in dieses Schlafgemach getragen, sie ausgezogen und ihr kühle Tücher auf die Stirn gelegt hatte.
    Liebst du diese Frau?
    Hatte sie das nur geträumt, oder hatte seine Mutter ihm tatsächlich diese Frage gestellt? Und was hatte er ihr geantwortet? Sie musste verrückt sein, wenn sie seine Antwort wirklich wissen

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