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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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würde natürlich entsetzt sein, wenn er es erfuhr. Nun drehte er sich zu ihr um. Sein Blick war verschlossen.
    „Ich bin ja so froh, dass man dich freigelassen hat!“
    Er starrte sie fragend an. „Hallo, Julianne.“
    Sie fühlte sich beinahe zurückgestoßen. Sie erkannte sofort, dass er sich sehr verändert hatte. Aber das Gefängnis war ein grauenhafter Ort, und Tom war dort ohne jeden Schutz viel länger eingekerkert gewesen als sie. „Ich bin glücklich, dich zu sehen, Tom.“
    Seine Augen blitzten seltsam auf, als er auf sie zukam. „Bedford hat für meine Freilassung gesorgt.“
    Julianne war schockiert. Dominic hatte das veranlasst?
    „Ich kann nur annehmen, dass du ihn darum gebeten hast, mir zu helfen. Schließlich warst du fast den ganzen Sommer über sein Gast.“ Er sah sie kalt an.
    Tom vermutet also schon, wie sich die Beziehung zu Dominic entwickelt hat, dachte sie. Aber wieso hatte Dominic für Toms Freilassung gesorgt? Das musste er doch getan haben, nachdem er von ihrem Verrat erfuhr? Aber das ergab überhaupt keinen Sinn!
    „Es scheint dich zu überraschen.“
    Julianne war jetzt wachsam. „Ich habe tatsächlich den Sommer im Bedford House verbracht. Auch mich hat man eingesperrt, Tom. Unsere Londoner Versammlung wurde von dieser Reeves-Bande angegriffen. Dominic hat mich aus dem Tower gerettet und mich eingeladen, zu bleiben. Er meinte, er wäre es mir schuldig.“
    „Und dann hast du ihn davon überzeugt, auch mein Leben zu retten.“
    „Bist du mir dafür etwa böse?“ Julianne sah Tom erstaunt an.
    „Ja, ich bin wütend. Dachtest du, ich würde die Wahrheit nicht erfahren?“ Er musterte sie voller Abscheu. „Du teilst das Bett mit ihm!“
    Julianne japste nach Luft.
    „Versuch gar nicht erst, es abzustreiten! Marcel hat es mir erzählt. Du bist seine Mätresse!“ Seine Augen glühten vor Zorn.
    Julianne erschauderte. „Ja, genau das bin ich. Ich liebe ihn.“
    „Aber er ist ein verdammter Tory!“, schrie Tom.
    „Und das ist mir ganz egal!“, schrie sie zurück.
    Er erbleichte. „Was ist nur mit dir geschehen?“
    „Meine Prioritäten haben sich geändert.“
    „Deine Prioritäten haben sich geändert?“, fragte er fassungslos.
    „Marcel hat mich nur ausgenutzt und wollte Dominic umbringen lassen.“
    „Bloß schade, dass es ihm nicht gelungen ist!“, schrie Tom.
    Julianne fühlte einen Stich im Herzen. „Du wirst unseren Besitz jetzt sofort verlassen“, sagte sie.
    Er rührte sich nicht. „Also bist du jetzt auch ein verdammter Tory geworden?“
    Julianne beschloss, diese Bemerkung zu übergehen. „Ich bitte dich, jetzt zu gehen.“ Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Garrett den Raum betrat, um sie zu beschützen.
    „Dann sind wir also ab jetzt Feinde?“, fragte Tom bitter.
    Er wollte Dominic, seinen eigenen Retter, aus ideologischer Verblendung tot sehen. „Ja, Tom, wir sind Feinde“, erwiderte sie genauso bitter.
    Tom sagte eine Weile nichts. „Ich habe dich geliebt, Julianne!“
    Julianne war zu wütend, um darauf antworten zu können.
    Mit wutverzerrtem Gesicht wandte Tom sich ab und ging.
    Oktober 1793 – im Tal der Loire, Frankreich
    Dominic blickte herab auf die wogenden Hügel. Die Erde dort war verbrannt und noch ganz schwarz. Sein Herz pochte schwer, und er bekam keine Luft.
    Dieses ganze Land hier gehörte ihm, soweit das Auge reichen konnte.
    Die Revolutionstruppen hatten seine Weinberge niedergebrannt. Es würde Jahre dauern, bis hier wieder etwas wuchs.
    Er konnte nicht fassen, was er sah, als er sein schwarzes Schlachtross auf einem der schwarz gebrannten Hügel anhielt. In diesen Weinbergen war er aufgewachsen, hier hatte er als Kind mit Nadine und ihren Vettern gespielt. Er atmete tief ein, um sich beruhigen. Ob das Château noch stand? Oder hatten sie auch das zerstört?
    Die Revolutionsgarden hatten es nicht geschafft, den Kampfesmut der Aufständischen in der Vendée zu brechen, also hatten sie stattdessen das Land der Royalisten zerstört. Das war viel mehr als nur eine militärische Taktik. Die Revolutionsregierung in Paris wollte die Aufständischen nicht zu Tode hungern, sie wollte die Royalisten bestrafen und ihren Willen brechen.
    Dominic war entschlossen, bis zum bitteren Ende zu kämpfen. „À la victoire“ , seufzte er. Er spürte, wie die Tränen über sein Gesicht rannen.
    Dominic wischte sie verärgert weg. Nach der verlorenen Schlacht von Cholet hatte er sich von Michels Truppen entfernt. Aber es war viel schlimmer als

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