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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Gedanken sollte ich am besten erst gar nicht zu Ende denken. Also nein. Einfach nur nein.“
    „Was ist mit …“ Er konnte den Satz nicht beenden, als die Frau, die er ins Auge gefasst hatte, plötzlich im Schatten verschwand. Sie war nicht einfach aus seinem Blickfeld verschwunden, so wie es natürlich war. Normal. Sie hatte sich einfach aufgelöst! Eben noch da, jetzt verschwunden! Und die Schatten zerrten irgendwie an ihr, wie mühsam im Zaum gehalten.
    Aeron sprang auf, seine Flügel fuhren sofort aus den Schlitzen auf seinem Rücken und entfalteten sich. „Wir haben ein Problem.“
    „Was ist los?“ Auch Paris sprang auf. Obwohl er wegen der Ambrosia leicht taumelte, war er immer noch ein Krieger. Er zog seinen Dolch.
    „Die dunkelhaarige Frau. Hast du sie gesehen?“
    „Welche?“
    Das beantwortete Aerons Frage: Paris hatte sie nicht gesehen. Sonst hätte er nicht nachzufragen brauchen.
    „Komm.“ Aeron schlang die Arme um die Taille seines Freundes und sprang von dem Dach. Der Wind stob durch Paris’ mehrfarbige Locken und trieb ihm einige Strähnen ins Gesicht, während sie dem Boden näher kamen … immer näher … „Halt nach einer Frau mit schulterlangem schwarzen Haar Ausschau, dünn, ungefähr eins sechzig groß, Anfang zwanzig, schwarze Kleidung. Höchstwahrscheinlich ist sie mehr als ein Mensch.“
    „Töten?“
    „Einfangen. Ich will ihr ein paar Fragen stellen.“ Zum Beispiel wollte er wissen, wie sie einfach so verschwinden konnte. Er würde sie fragen, warum sie hier war. Und für wen sie arbeitete.
    Unsterbliche hatten immer einen Auftrag.
    Kurz bevor sie auf dem Beton aufschlugen, tat Aeron einen Flügelschlag. Er verlangsamte das Tempo gerade so, dass es nur eine sanfte Erschütterung gab und er aufrecht landen konnte. Er ließ seinen Passagier frei, und sogleich liefen sie in verschiedene Richtungen los. Nach vielen Tausend Jahren des gemeinsamen Kampfes wussten sie, auch ohne es vorher zu besprechen, wie sie taktisch vorgehen mussten.
    Als Aeron die Gasse zu seiner Linken hinunterspurtete, in dieselbe Richtung, in die auch die Frau gegangen war, versteckte er seine Flügel wieder. Er sah mehrere Leute – ein Händchen haltendes Paar, einen obdachlosen Mann, der eine Flasche Whiskey leerte, einen Mann, der mit seinem Hund spazieren ging –, aber keine dunkelhaarige Frau. Dann erreichte er eine Steinmauer und wirbelte herum. Verdammt. War sie wie Lucien? Konnte sie sich allein durch die Kraft ihrer Gedanken an einen anderen Ort bewegen?
    Mit finsterem Blick setzte er sich wieder in Bewegung. Falls nötig, würde er jede Gasse in der Gegend absuchen. Nur dass die Schatten um ihn herum in der Mitte dieser Gasse plötzlich dunkler waren, sie zehrten regelrecht von ihm, erstickten den goldenen Glanz der Straßenlampen. Es war, als sickerten Abertausende stumme Schreie aus der Finsternis. Angsterfüllte Schreie. Gequälte Schreie.
    Er blieb stehen, damit er nicht in irgendetwas – oder irgendjemanden – hineinlief, und zog zwei Messer. Was, zum Teufel, war …
    Eine Frau – die Frau – trat nur wenige Meter vor ihm aus den Schatten. Sie war das einzige Licht in der tiefen Dunkelheit, die sich so plötzlich gesenkt hatte. Ihre Augen waren genauso schwarz wie die Düsternis um sie herum, ihre Lippen rot und feucht wie Blut. Sie war auf eine barbarische Weise hübsch.
    Zorn fauchte in seinem Kopf.
    Einen Moment lang fürchtete Aeron, Cronus hätte ihn tatsächlich gehört und ihm eine Frau geschickt, die ihn quälen sollte. Doch als er sie ansah, spürte er weder Hitze in seinen Adern, noch begann sein Herz zu hämmern, so wie es angeblich bei den anderen Herren der Fall gewesen war, als sie ihre Frau gefunden hatten; die Frau, die sie einfach hatten haben müssen. Diese Frau war für Aeron wie jede andere: leicht zu vergessen.
    „Sieh an, sieh an. Ich bin ja vielleicht ein Glückspilz. Du bist einer von ihnen, einer der Herren der Unterwelt. Und du bist zu mir gekommen“, sagte sie mit rauchiger Stimme. „Ich brauchte dich nicht einmal darum zu bitten.“
    „Ich bin ein Herr, ja.“ Es gab keinen Grund, das zu leugnen. Die Stadtbewohner erkannten ihn und die anderen auf den ersten Blick. Einige hielten sie sogar für Engel. Auch die Jäger erkannten sie auf den ersten Blick, bezeichneten sie allerdings viel zu schnell als Dämonen. So oder so – diese Information konnte wohl kaum gegen ihn verwendet werden. „Und ich bin gekommen, um dich zu suchen.“
    Auf seine unumwundene

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