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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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den amerikanischen Kolonialstil. Es hatte sogar so etwas wie eine Veranda an der Vorderseite und vier hohe, völlig unnötige Pfeiler.
    Während des Fluges hierher hatten Jef und Mikey allein die hintere Sitzreihe belegt. Der Maolot zeigte weiter viel Interesse für seine Umgebung und kletterte aufgeregt über Jef hin und zurück, um die schwere Schnauze seines blinden Kopfes gegen die Kabinenfenster des Luftfahrzeugs zu pressen, erst auf dieser Seite, dann auf der anderen. Nach ihrer an ein Wunder grenzenden Errettung vor dem Gesetz von Everon hatte Jef es für das klügste gehalten, den Maolot nicht zu nahe an den Konnetabel herankommen zu lassen. Deshalb hatte er sich mit Mikey hinten in der Kabine aufgehalten und dem Konnetabel und Martin die vorderen Plätze hinter dem Piloten überlassen.
    Zweifellos war das eine richtige Entscheidung gewesen. Aber sie hatte den Nachteil, daß Jef jetzt nicht in der Lage war, Martin zu fragen, warum er zum zweiten Mal zu ihrer Rettung eingegriffen hatte. Es war nicht unvorstellbar, daß einem John Smith in solchem Ausmaß an Gerechtigkeit und Fairneß gelegen war – es war nur ungewöhnlich und vielleicht ein bißchen zu edel, um glaubhaft zu sein.
    Außerdem stand nicht nur diese Frage im Raum. Ebenso verwunderlich war es, daß Armage höchstpersönlich er schienen war, um die Passagiere mit den rot markierten Pässen in dem Augenblick zu begrüßen, als sie aus dem Raumschiff traten. Auch das war nicht rundheraus unvorstellbar, es war nur nicht das, was man normalerweise erwartet hätte.
    Ein Planeten-Konnetabel war in der Regierung einer Welt wie Everon ein gewählter Funktionär sehr hohen Ranges. Er war viel mehr als ein lokaler Polizeichef, und sei es der Polizeichef der größten Stadt eines Planeten – was Everon-Stadt war. Es wäre damit zu rechnen gewesen, daß ein Mitglied seines Stabes die wichtigen Passagiere eines eintreffenden Linienschiffes abholte und sie dann, falls erforderlich, in das Büro des Konnetabels führte.
    Wenn Armage erwartete hatte, ein John Smith werde auftauchen, wäre das ein guter Grund gewesen, selbst auf dem Landeplatz zu erscheinen. Aber es war schwer zu glauben, daß er es erwartet hatte – andernfalls hätte er sich seine Gleichgültigkeit beim Anblick von Jefs Papieren und einem vom Amt für xenologische Forschung finanzierten Experiment nicht so deutlich anmerken lassen. Wie alle internationalen Dienststellen der mächtigen Erde war das Amt für xenologische Forschung kein Ding, das ein frischbesiedelter Planet, der in seiner Existenz immer noch sehr von der Hilfe der Mutterwelt abhing, mit Gleichgültigkeit behandeln konnte.
    Nein, Jef hätte schwören können, daß Armage ebenso überrascht wie Jef selbst gewesen war, als er erfuhr, Martin sei ein Planeten-Inspektor.
    Warum war Armage dann zum Landefeld gekommen? Was hatte ihn bewogen, die Passagiere persönlich zu begrüßen? Und hatte sein Erscheinen etwas mit der willkürlichen und verheerenden Entscheidung zu tun, die er, bevor Martin eingriff und Widerspruch erhob, über Mikey gefällt hatte? Und wenn ja, was?
    Mehr Zweifel, als Jef sich hätte träumen lassen, warfen jetzt dunkle Schatten über diesen warmen, in goldenes Licht getauchten Planeten. Jefs Plan hatte darin bestanden, in einem Hotel in Everon-Stadt zu übernachten und sich dort nur so lange aufzuhalten, bis er dafür Sorge getragen hatte, daß sein schweres Gepäck zu seinem Zielort in den Bergen geschickt wurde.
    Am nächsten Morgen hatte er mit Mikey zu Fuß ins Oberland aufbrechen wollen, um den Maolot so behutsam wie möglich wieder an seine angestammte Umgebung zu gewöhnen. Statt dessen waren er und Mikey ins Rampenlicht einer VIP-Situation bugsiert worden, einer Situation, in der er sich daheim auf der Erde unbehaglich gefühlt hätte.
    Gleichzeitig mußte er sich eingestehen, daß es ihm auch ein wenig Vergnügen bereitete, dort zu sein, wo er war. Die Einladung in das Haus des Planeten-Konnetabels gewährte ihm, nachdem er von den Everon-Leuten an Bord des Raumschiffes wie ein Paria und schlimmer behandelt worden war, eine gewisse Befriedigung. Zudem konnte er hoffen, dies signalisiere den Beginn eines freundlicheren Verhältnisses zwischen ihm und den Kolonisten. Ihn hatte bereits der Gedanke gequält, hier auf dieser fremden Welt könnten ihm seine Mitmenschen ihre Hilfe verweigern.
    Aber dennoch war die ganze Kette von Ereignissen befremdend. Martin war die Ursache von alldem gewesen, was vom normalen

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