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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ihnen zu erklären. „Ich sauge das Gefühl, die Emotion – oder was sie mir zusenden – auf, und dann wächst in meinem Inneren, in meinem eigenen Gehirn nach und nach das Verständnis für den Sinn der Botschaft. Ihr wißt doch, wie es ist, wenn einem etwas im Kopf herumgeht, das man nicht ganz ins Bewußtsein rufen kann, und das geht fort und fort, bis es einem plötzlich klar wird. Was ich von ihnen – und Mikey – empfange, ist in dieser Art.“
    „Und was hat das alles hier deiner Meinung nach zu bedeuten?“ William machte eine Bewegung mit seinem Arm, die verdeutlichte, daß er außer ihnen auch die anderen Menschen und die Variform-Tiere einbezog, die sich inzwischen um sie geschart hatten.
    „Wir sind alle hierhergebracht worden, damit sie zu einer Entscheidung über uns kommen können – nicht nur über mich und Mikey. Mehr als … wir sind ein Teil von …“
    Jef fand die richtigen Worte nicht. Er gab es auf. Sein Blick wanderte über den kleinen Kreis hinaus, den Will, Jarji und er selbst bildeten. Dicht bei dicht umstanden die anderen hier Versammelten sie. Ein Wisentbulle, den schweren Kopf gesenkt, die von Haarbüscheln beschatteten Augen wolkig und trübe, stand nur einen oder zwei Schritte von Jef entfernt. Beinahe ebenso nahe waren ihm Armage und Beau, aber sie standen nicht nebeneinander, sondern zu beiden Seiten von ihm. Die beiden großen Männer sahen sich mit einem Ausdruck an, der nicht ganz so betäubt wirkte wie bei dem Wisent und vielen anderen, der aber doch verriet, daß sie nicht ganz verstanden, wo sie waren. Doch Jef spürte mit seiner neuen Wahrnehmungsfähigkeit, daß sie langsam wieder zu vollem Bewußtsein erwachten.
    Neben ihnen reihte sich eine Anzahl anderer Variform-Tiere und Männer und Frauen an. Jef erkannte einige von ihnen wieder. Sie hatten an dem Diner teilgenommen, das Armage für William gegeben hatte. Unter ihnen war Yvis Suchi, und bei ihr war das einzige von Everon stammende Wesen der Gruppe.
    Es war ihr Jimi, immer noch mit ihr durch eine Leine verbunden, die an seinem Halsband befestigt war. Aber ihr Verhältnis war auf seltsame Weise ins Gegenteil verkehrt worden. Yvis Augen starrten blind wie die einer Schlafwandlerin. Sie hielt ihr Ende der Leine ganz bewußt fest, als sei es ihr an die Handfläche geklebt worden. Das Jimi jedoch hatte sein Ende der Leine eine Körperlänge vom Halsband gefaßt. Offensichtlich führte es auf diese Weise Yvis, statt von ihr geführt zu werden. Jef bemerkte, daß Yvis sich wie eine Somnambule umdrehte und von der Gruppe wegspazieren wollte. Aber das Jimi trat an ihre Seite, faßte, ohne die Leine loszulassen, sanft ihren Arm und brachte sie zu der Versammlung zurück. Danach blieb es noch einen Augenblick bei ihr, streichelte besänftigend ihren Arm und sah in ihre blicklosen Augen empor. In seinem Verhalten lag keine Intelligenz, aber eine deutliche Zuneigung. Als das Jimi schließlich überzeugt war, Yvis werde stehenbleiben, wo sie war, ließ es sie los, trat zurück und wartete geduldig weiter, Yvis am Ende der Leine haltend.
    Die übrigen Menschen schienen ebenfalls mehr oder weniger benommen zu sein. Ebenso war es mit den irdischen Variform-Tieren: der Antilope, dem Hund, der Katze, dem Huhn und der Ente, die Jef zwischen den Menschen verteilt erblickte. Die Variform-Tiere waren stärker betroffen als die Menschen – eine oder zwei Personen wie Yvis Suchi ausgenommen. Die Menschen gaben schon zu erkennen, daß sie aus ihrer Betäubung erwachten. Sowohl Armage als auch Beau war jetzt deutlich anzumerken, daß sie wieder zu sich kamen. Nun starrten sie sich irgendwie dumm, aber nichtsdestotrotz wütend an, wie jemand, der gerade aus dem Schlaf erwacht und in seinem Schlafzimmer einen Eindringling vorfindet.
    Irgend etwas würde gleich geschehen. Das Ereignis, dessentwegen die Maolots sie alle hier zusammengeholt hatten, würde gleich stattfinden, und davon würde es abhängen …
    Die Bedeutung seiner Beobachtung an dem Jimi und Yvis Suchi brandete plötzlich wie eine Flutwelle in Jefs Bewußtsein hoch.
    „Mein Gott!“ sagte er laut. „Wir stehen vor Gericht! Darauf hat alles von Anfang an abgezielt – von dem Augenblick an, als sie dir Mikey übergeben haben, Will!“
    „Vor Gericht?“
    Das war die schwere Stimme Armages, und der Mann selbst, offensichtlich beinahe wieder voll bei Bewußtsein, wandte sich ihnen zu.
    „So sagte ich“, antwortete Jef ihm und gleichzeitig Will und Jarji, die ihn forschend

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