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Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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großer Geste und drehte sich zu Scarlett um. »Dein, oh Herrin«, fuhr sie gestelzt fort und verneigte sich vor Scarlett, »ist die größte Macht. Du bist erhaben über uns alle.«
    Scarlett nickte selbstgefällig, und Cassie beobachtete, wie ihre Mundwinkel sich zu einem feinen, kaum wahrnehmbaren Lächeln verzogen. »Ich hab’s dir ja gesagt, ich kriege meinen Zirkel«, stellte sie fest.

Kapitel Dreissig
    Cassie sah sich verwirrt um. Alle Mitglieder des Zirkels schienen sich auf seltsame Weise zu verändern.
    Adams Gesicht zeigte ein spöttisches Grinsen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und er knirschte mit den Zähnen. Schweiß tropfte von seiner Stirn, aber er schien es gar nicht zu bemerken. Stattdessen starrte er Cassie aus schmalen tiefschwarzen Augen an.
    »Scarlett«, rief Cassie schaudernd. »Was hast du mit ihnen gemacht?«
    » Ich habe gar nichts gemacht.« Scarlett lächelte. »Das haben sie sich selbst zuzuschreiben, da sie den Zauber gegen die Jäger gewirkt haben. Jeder Zauber aus Black Johns Buch der Schatten, unserem Familienbuch, den Nichtangehörige wirken, richtet sich an unsere Vorfahren. Und eröffnet einigen unruhigen Geistern das Tor in unsere Welt.«
    Cassie betrachtete ihre Freunde, die ihr plötzlich furchtbar fremd waren. Sean murmelte etwas Unzusammenhängendes vor sich hin, Chris lachte wie ein Wahnsinniger und Doug wand sich in Krämpfen auf dem Boden. Melanies und Laurels Gesichter hatten einen völlig anderen Ausdruck angenommen. Und sie schnatterten mit Stimmen, die nicht ihre eigenen waren– Melanies war tief und heiser, Laurels hell und verspielt wie die eines Kindes.
    »Ich bin zu Unrecht angeklagt worden«, erklärte Melanie, während sie sich hin und her wiegte.
    Laurel lachte und klatschte in die Hände. »Aber du wirst zum Tode verurteilt werden«, erwiderte sie in einem durchdringenden Singsang.
    »Darf ich dich der Familie vorstellen?«, fragte Scarlett.
    »Ich verstehe nicht«, stammelte Cassie benommen.
    »Einige von ihnen sind noch nicht ganz hier.« Scarlett deutete auf Chris, Doug und Sean. »Aber sie werden bald ebenso weit sein wie die anderen.«
    »Wer sind sie?«
    Scarlett lächelte. »Unsere Vorfahren. Die Menschen, die Black Johns Buch der Schatten weitergegeben haben.«
    Langsam dämmerte Cassie die grausame Wahrheit. Ihre Freunde sprachen mit fremden Zungen und hatten Zuckungen und ihre Mienen hatten sich unheilvoll verwandelt.
    »Der Zirkel ist besessen.«
    Scarlett verdrehte die Augen. »Na, was denn sonst. Diese Geister haben Hunderte von Jahren darauf gewartet, zurückzukehren und ihre Macht wiederzuerlangen. Und wir haben sie ihnen gegeben.«
    Da trat Adam vor. Er ballte die Hände nicht länger zu Fäusten und der Schweiß stand ihm nicht mehr auf der Stirn, aber seine Augen waren immer noch schwarz und ausdruckslos. Offensichtlich hatte sein Körper gegen die Besessenheit angekämpft, aber jetzt war er endgültig überwältigt worden.
    Er nickte Cassie selbstgefällig zu, dann verneigte er sich vor Scarlett. »Keine Fesseln mehr«, erklärte er. »In deiner Schuld stehen wir.« Er hob ihre Hand an die Lippen und küsste sie.
    »Ach ja«, grinste Scarlett. »Beinahe hätte ich’s vergessen: Ich bin natürlich ihre Anführerin.«
    »Meine Anführerin bist du nicht!« Das war Fayes Stimme. Faye blinzelte und sah sich um, ein wenig benommen zwar, aber ihre Augen hatten ihre normale Farbe angenommen.
    Cassie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Faye, Gott sei Dank, dass du in Ordnung bist!«
    Faye warf ihre schwarze Mähne zurück und legte den Kopf schräg. Und plötzlich waren ihre Augen wieder so dunkel wie die Nacht. Angstvoll wich Cassie vor ihr zurück. Fayes Hände und Arme waren übersät von roten Kratzern und Bisswunden und auf ihrem Hals und ihrem Gesicht zeichneten sich schlangenlinienartige Verletzungen ab.
    »Ich bin auf deiner Seite, Cassie«, sagte Faye und kam näher. »Und ich will, dass du auf meiner Seite bist.«
    »Cassandra hält das Buch in Händen. Sie ist unser«, ertönte eine kühne Stimme hinter Cassie. Es war Adam, ernst und entschlossen.
    Diana verschränkte krampfhaft ihre Finger ineinander. »Cassandra darf sich nicht gegen uns wenden. Ihr Blut ist vonnöten.«
    Cassie wich weiter von der Gruppe zurück, als sie merkte, dass Scarlett verschwunden war. Sie sah sich suchend um und entdeckte sie, als sie gerade durch den Höhleneingang fliehen wollte.
    »Also, das war die ganze Zeit dein Plan?« Cassie setzte

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