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Die Hochlandhexe Ein Kind der Sünde (German Edition)

Die Hochlandhexe Ein Kind der Sünde (German Edition)

Titel: Die Hochlandhexe Ein Kind der Sünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Scott
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sich hier im Hause des Nam Sing Cottah befindet in der Verkleidung eines schwarzen Sklaven, und Ihr seid geliefert.«
    Middlemas schlug die Hände vors Gesicht, während Madame Montreville fortfuhr, ihm Vorwürfe zu machen.
    »Höre!« rief sie – »du Sohn eines Sklaven und selber Sklave! Du trägst die Kleidung meiner Diener und hast zu gehorchen wie sie. Sonst Peitschenhiebe oder Fesseln! – Das Schafott, Abtrünniger! – Den Galgen, Mörder! Wagst du es, an den Abgrund des Elends zu denken, aus dem ich dich erhoben habe, Reichtum und Liebe an meiner Seite zu genießen? Denkst du daran, daß damals dir das Bild dieser kalten Blassen so gleichgültig war, daß du dich bereit erklärt hast, sie als schuldigen Tribut für die Gunst der Frau zu opfern, die sich herabließ, dich zu lieben, dich kläglichen Tropf, der du warst. Nichts weiter hast du zu tun, als die Dirne in ein fremdes Land zu bringen unter dem Vorwand einer Liebe, die ja doch bei dir, du Bösewicht, nie dagewesen ist. Ich durchschaue dich, glaube mir! Du willst den Fürsten, um dessen Gunst du buhlst, an die Engländer verraten, um wieder bei den Deinen in Gunst zu kommen. Aber mich sollst du nicht verraten, so schlau du es auch anstellst! Ich will nicht das Werkzeug deines Ehrgeizes sein, ich will nicht dir meine Schätze und meine Soldaten borgen, damit sie dieser Eispuppe aus dem Norden zu Diensten seien. Nein, ich will über dir wachen wie der Satan über einer armen Seele, und gib mir nur den geringsten Grund zu dem Verdacht, daß du auch mich verraten willst, solange wir hier sind, und auf der Stelle zeige ich dich bei den Engländern an! Weiche nur einen Zoll breit von der Bahn, wenn wir erst über die Ghats sind, und ich teile dem Nawwab mit, daß du den Plan verfolgst Bangalur den Engländern zu überliefern, sobald Tippu Sahib in seiner Unklugheit dich zum Killedar dieser Stadt gemacht hat. Geh, wohin du willst, Sklave, mir sollst du nicht entrinnen, und in mir sollst du deine Meisterin finden!«
    Sie schwieg eine Weile und setzte, dann hinzu: »Also kurz und gut, erklärt mir, daß die Frauensperson mir zur Verfügung steht.«
    »Doch nicht, daß Ihr sie unter Eurem Throne lebendig begrabt, wie jene Cirkassierin, auf die Ihr eifersüchtig ward«, antwortete Middlemas mit einem Schauder.
    »Nein«, du Narr! Kein schlimmeres Los harrt ihrer, als die Lieblingshouri eines Fürsten zu werden. Kannst du vogelfreier Sklave, der du bist, ihr etwas Besseres bieten? Doch genug! Morgen treten wir die Reise an. Gebt dem Gefolge die nötigen Befehle!«
    »Hören heißt gehorchen,« war die Antwort des verkleideten Sklaven.
    Die Augen der Begum blieben auf die Tür geheftet, durch die Richard Middlemas gegangen war.
    »Schurke!« murmelte sie dann. »Zwiefacher Verräter! Deine Schliche sind mir offenbar, ich durchschaue deine Niedertracht! Tippu willst du durch die Liebe fangen und verraten. Aber bei mir soll dir das nicht gelingen! – Hollah!« – Dieser Ruf galt einem Diener. – »Ein Bote, auf den ich mich verlassen kann, soll sich sogleich bereit halten, mit Briefen abzureisen, die ich jetzt gleich schreiben werde. Es darf niemand etwas davon erfahren. – Und nun soll diese bleiche Maid sofort wissen, welches Schicksal ihr bevorsteht, und verspüren, was es heißt, eine Nebenbuhlerin der Adela Montreville gewesen zu sein!«
    Die eifersüchtige und despotische Begum zauderte nicht länger, ihre unschuldige Nebenbuhlerin von ihren schändlichen Plänen in Kenntnis zu setzen und das arme Mädchen in Todesangst zu jagen.
    In ihrer Verzweiflung gelang es der Unglücklichen, einen Diener des Ram Sing Cottah durch Bitten und ein Geldgeschenk dahin zu bringen, daß er ein Schreiben folgenden Inhalts an Hartley besorgte:
    »Es ist alles so wie Ihr es geahnt habt. Er hat mich in die Hände dieses grausamen Weibes gegeben, und sie soll mich an den Tyrannen Tippu verkaufen. Rettet mich, wenn Ihr könnt! Wenn Ihr kein Mitleid mit mir hegt oder mir keine Hilfe bringen könnt, so ist mein Entschluß gefaßt und ich habe auf Erden nichts weiter zu tun. M. G.«

Neunzehntes Kapitel.
    Hartley war darauf vorbereitet gewesen, daß sein Beistand vonnöten sein würde. Seine böse Ahnung war in ihm fast zur Gewißheit geworden, und, die Nachricht setzte ihn daher nicht in Schrecken, sondern riß ihn nur dazu hin, sofort seinen Entschluß zur Ausführung zu bringen und zur Rettung seiner Geliebten alle Kräfte aufzubieten.
    Sein Versuch, beim Gouverneur eine Audienz

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