Die Hoehle
worden.
»Wie viel Geld wollen Sie von uns haben, damit Sie Ihre Männer weitersuchen lassen? Tausend Dollar? Fünftausend Dollar? Sagen Sie uns einen Betrag!«, schrie Pete den Dienststellenleiter an, der sich das Gezeter mit einem schräg gelegten Kopf und auf dem Tisch trommelnden Fingern anhörte.
»Es geht hier nicht um Geld, edler Herr. Wir haben alle unsere Aufgaben. Sicher haben wir Verständn is für ihren Unmut. Aber falls Sie der Meinung sind, uns mit Geld erweichen zu können, haben Sie sich mächtig getäuscht. Bitte halten Sie sich mit ihren Bestechungsversuchen zurück. Wir dürfen kein Geld annehmen, das ist nicht legal«, sagte er bestimmend und klatschte mit der flachen Hand laut auf seinen Schreibtisch. »Das ist mein letztes Wort. Und wenn Sie uns noch weiter mit versprochenen Geldzahlungen belästigen, muss ich Sie aus der Dienststelle entfernen lassen, oder ich sperre Sie am besten gleich in eine Zelle, bis Sie sich wieder beruhigt haben. Überlegen Sie sich, was Sie erreichen möchten. Guten Tag!«, waren die letzten Worte des verantwortlichen Dienststellenleiters.
Anschließend drehte er sich um und widmete sich der Kaffe emaschine, die er mit neuem Kaffeepulver bestückte. Sie war jetzt wichtiger.
Frustriert zogen die Väter aus der Dienststelle ab und gingen zurück ins Hotel zu ihren Gattinnen, die im Hotel auf sie warteten.
Nachdem sie derart massiv zurückgewiesen worden waren, beschlossen sie, allein und ohne Hilfe der Polizei weiterzusuchen. Hiervon konnte sie niemand abhalten. Schließlich war es nicht verboten, durch die Landschaft zu gehen und nach vermissten Personen zu suchen. Vor allem dann nicht, wenn es sich um die eigenen Kinder handelte.
Sie waren von der verweigerten Mithilfe der Polizei sehr en ttäuscht. Da es hier um das Leben ihrer Kinder ging, hätten sie sich wesentlich mehr Unterstützung erhofft.
»Das ist eine Unverschämtheit! Diese verdammten I gnoranten! Wenn er kein Polizist gewesen wäre, hätte ich ihm längst die Nase gebrochen, diesem erbärmlichen Hund! Wenn es deren Kinder wären, würden sie sicher einen ganzen Monat lang suchen. Aber wir sind ja nur blöde, lästige Touristen aus Amerika. Vielleicht haben wir sie nicht massiv genug versucht zu schmieren, damit sie einer Fortführung der Suche zustimmen. Aber glaube mir, Lisa«, schimpfte Mike, »wir werden weitersuchen, und ich bin mir sicher, dass auch Bruce und Pete so denken. Wir werden unsere Kinder nicht im Stich lassen. Ich habe sie bisher noch nie enttäuscht, also werde ich das in Zukunft auch nicht tun!«
» Wir Frauen sollten Euch helfen. Sechs Personen sehen mehr als drei«, sagte Elisabeth.
»Tut Euch das nicht an. Es ist eine Qual bei der enormen Hitze und Luftfeuchtigkeit! Vor allem glaube ich, dass Ben und Tina uns auch noch helfen werden. Sie haben bereits Andeutungen in dieser Richtung gemacht. Mit ihnen sind wir zu fünft. Haltet Ihr Mütter bitte die Stellung im Hotel, schließlich müssen wir, wenn wir wieder nach Hause kommen, ordentlich verwöhnt werden. Wenn wir unsere Kinder wieder mitbringen, geht es ihnen sicher ähnlich. Wenn Ihr dann ausgezehrt seid, habt Ihr nicht genug Kraft, sie zu bemuttern.«
Mike gab seiner Frau einen dicken Kuss und nahm sie herzlich in den Arm, denn sie weinte dicke Tränen der Angst und Verzweiflung. Mike nahm ein großes Stofftaschentuch aus seiner Hosentasche und tupfte ihr die Tränen vorsichtig aus dem Gesicht.
»Sei jetzt bitte eine starke Frau , und sei tapfer. Wir werden unsere Kinder ganz sicher wiederfinden. Das steht fest. Vertrau uns Männern, wir werden es schaffen. Und wenn wir bis zur Erschöpfung suchen!«
Tränenüberströmt und mit dicken , aufgequollenen Augen sah sie ihn hilflos an. »Versprich es mir bitte!«
»Ja, ich verspreche es. Mit allem, was mir heilig ist. Ich ve rspreche es dir! So, nun werde ich losgehen und mich mit den beiden Jungs treffen, um unsere Kinder aus dem Urwald zurückzuholen.«
Vor dem Hotel saugte gerade eine kräftige Windhose den losen Staub von der Straße. Mike hielt sich die Hand vor die Augen, denn die Windhose blies ihm, so erschien es ihm zumindest, mehrere Pfund Dreck ins Gesicht. Ein paar Sekunden später hatte sich die Windhose von ihm fortbewegt, um ein neues Opfer zu suchen, das sie voll Schmutz pusten konnte. Sie war jetzt damit beschäftigt, ihren aufgenommenen Staub auf einem Auto, das an der Straße parkte, rücksichtslos abzuladen.
Der Besitzer des Cabrios wird sich
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