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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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Zeilen auf dem Stein las er sich selbst immer wieder laut vor.
    Plötzlich konnte er den Sinn erahnen, der sich hinter den Worten verbarg. Der erste Satz musste niederländisch sein. Wenn man es nicht gerade englisch aussprach, dann klang es dieser Sprache ähnlich.
    Ga klang wie go und niet musste not heißen. Oder übersetzt vermutlich don´t go . Binnen könnte vielleicht inside heißen. Also don´t go inside .
    »Doch wo ist inside ? Was war damit gemeint?«, fragte er sich jetzt, als er der Lösung einen Schritt näher war.
    Von dem Faltblatt, das er im Apartment gelesen hatte, wusste er noch, dass die Ureinwohner der Insel eine Sprache namens Papiamento sprachen und es heute teilweise auch noch tun. Leider war John kein Spezialist auf dem Gebiet von Papiamento.
    Eine kurze Textpassage auf diesem Faltblatt war in dieser u ngewöhnlichen Sprache geschrieben, um den Urlaubern einen ersten Eindruck zu vermitteln, wie sich Papiamento in etwa anhörte. Es ist eine Mischung aus portugiesisch, englisch und niederländisch. Aber übersetzen konnte er den zweiten Teil nun wirklich nicht.
    Gut, nun wusste er, dass er nic ht eintreten sollte, aber wo war es ihm verboten? Seine Neugierde ließ ihm keine Ruhe, er musste danach suchen.
    Hier gab es weit und breit keine Tür. Auch sonst war hier kein Eingang in Form eines Lochs oder ähnliches zu finden. Vielleicht war jedoch der Eingang genauso zugewuchert wie die Schrift, die er nur zufällig entdeckt hatte? Doch wenn hier oder in der Nähe ein überwucherter Eingang zu finden sein sollte, gab es tausende Möglichkeiten, denn das Gebiet war sehr groß. Wenn er allerdings das Glück auf seiner Seite haben sollte, befand sich der Eingang auf der freiliegenden Grasfläche.
    Vielleicht roch es hier doch ein wenig nach Abenteuer. In John stieg plötzlich ein Kribbeln auf, das nach ganz kurzer Zeit seinen Scheitel erreicht hatte. Sicherheitshalber fasste er sich in die Ha are und schüttelte vornübergebeugt, um auszuschließen, dass es sich bei dem Kribbeln nicht um das Kitzeln einer Spinne handelte.
    Sein Unterbewusstsein sagte ihm, dass er hier etwas finden würde, das sehr interessant sein könnte.
    »Wo soll ich nicht eintreten, verflucht, was will mir dieser Stein nur sagen? Und was bedeutet Peliger, Prohibi pa pasa? «
    Prohibition, das war doch die Zeit, als Alkohol verboten war. Verboten ? Prohibi heißt bestimmt verboten!
    » Ja klar, hier ist etwas verboten!«, jubelte er begeistert und klatschte mit den Händen, als wollte er sich selbst ein Give-me-five geben.
    »Cool, ich wusste, hier gibt es etwas zu entdecken!«, jubelte er und war völlig aus dem Häuschen.
    »Und Peliger klingt wie Peligro , das bedeutet doch Gefahr ! Das wird ja immer besser! Gefahr, verboten, pasa gleich pass ? Gefahr, verboten zu gehen, hineinzugehen? Ich glaube, es war schon gut, dass ich während der Studienzeit ab und zu meine grauen Zellen anstrengen musste. Manchmal muss man einfach nur ein wenig knobeln.«
    John hatte das Rätsel seiner Meinung nach endlich gelöst und war bereits unglaublich aufgeregt, was ihn wohl erwarten würde.
    Nun galt es noch, den besagten Eingang zu finden, den er nicht betreten sollte.
    »Das ist bestimmt eine Warnung für Touristen, die hier keinen Unsinn treiben sollen. Vielleicht wollen sie verhindern, dass man einen für die Ureinwohner bedeutenden Platz stört oder womöglich beschädigt. Aber wenn man hier nichts findet, warum stellen sie dann einen Stein darauf? Das lenkt doch nur die Aufmerksamkeit auf das, was man hier nicht finden soll. Vor allem, warum ist es kein Schild, sondern so ein dermaßen schweres Steingebilde? Ich vermute, der Stein muss ziemlich alt sein. Verdammt alt. Und ich muss ziemlich ungeschickt sein, wenn ich nicht in der Lage sein sollte, den Eingang ausfindig zu machen. Sollte ich ihn wider Erwarten nicht finden, habe ich im Gegensatz zu Carla und Franklyn wenigstens etwas erlebt.«
    Systematisch suchte er die unmittelbare Gegend um den Stein herum ab.
    Er stocherte, nachdem er nichts gefunden hatte, mit dem Messer wahllos im Boden herum. Dabei kroch er auf den Knien herum. Der Boden war ziemlich weich, aber man konnte immer einen gewissen Widerstand feststellen. Bis er plötzlich ins Nichts stach und mit der Hand fast im Boden versank.
    » Ich hab´s! Wahnsinn! Ich habe den Eingang gefunden. Das muss es sein, was ich nicht betreten soll!«, entfuhr es ihm freudestrahlend. Es hätte genauso gut ein Kaninchenbau sein können, den

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