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Die Höhle in den Schwarzen Bergen

Die Höhle in den Schwarzen Bergen

Titel: Die Höhle in den Schwarzen Bergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Welskopf-Henrich
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zwanzig Pfeile im Köcher und sein Messer. Das war die traditionelle Ausrüstung für die Büffeljagd.
    Harka stand bei der Baracke, in der sich Joes Wohnkammer befand, und wartete, bis die beratenden Männer wieder herauskamen. Als sie sich zeigten, beobachtete er sie. Natürlich sahen auch sie den jungen Burschen, und Joe winkte ihn her.
    »So willst du auf die Büffeljagd gehen?«
    »Ja.«
    »Nicht die Flinte mitnehmen?«
    »Nein.«
    »Warum denn nicht?«
    »Das Gelumpe, das ihr mir gegeben habt, taugt, um Waschbären und weiße Männer zu erlegen, aber es taugt nicht für die Büffeljagd.«
    »Das ist deutlich. Nun, wie du willst. Wenn du mit deinen Pfeilen zehn Büffel erlegst, schenke ich dir eine Büchse, die etwas taugt.«
    »Wir werden sehen.«
    Mattotaupa gab den Jagdplan bekannt. Er wollte mit Jim, den beiden Pani, Harka und sechs Trappern, die er sich ausgewählt hatte und die sich auf die indianische Art der Büffeljagd verstanden, die Herde umgehen und dann jagen.
    Alle trafen ihre Vorbereitungen. Harka holte die Mustangs für den Vater und für sich. Auch Mattotaupa hatte die Kleider abgelegt. Er nahm die Büchse mit, da sein Bogen in den Zelten der Siksikau geblieben war.
    Die elf Büffeljäger schwangen sich auf und ritten unter Mattotaupas Führung, einer hinter dem anderen, im Bogen südostwärts durch die Prärie. In Harka rührte sich die Jagdleidenschaft, und er begann, alles andere zu vergessen. Der Wind wehte ihm um den nackten Körper, der Grauschimmel galoppierte mit den anderen Tieren leicht und mit erfrischten Kräften über das Grasland, die Hufe schlugen in gleichmäßigem Rhythmus den sandigen Boden.
    Als die Reiter eine größere Strecke hinter sich gebracht hatten, hörte Harka schon von fern das dumpfe Gebrüll von Büffeln. Sein Mustang wurde nervös. Der Grauschimmel war ein gut eingeübtes Büffelpferd, aber schon lange nicht mehr auf Büffeljagd geritten worden. Nun mochten alle Erinnerungen in seinem Pferdegehirn lebendig werden. Ungeduldig wollte das Tier sein Tempo beschleunigen, aber Mattotaupa an der Spitze hielt maß, und so zügelte auch Harka, der an vierter Stelle ritt, seinen Grauschimmel.
    Die Reiter blinzelten, denn die Sonne schien ihnen ins Gesicht. Mattotaupa nahm die Büchse schon zur Hand und sprengte mit seinen Begleitern auf eine flache Anhöhe hinauf.
    Ohne ein besonderes Kommando abzuwarten, wendeten die elf die Pferde und hielten in einer Reihe.
    Nördlich von ihnen weidete die Büffelherde, friedlich, ruhig. Prächtige, kräftige Stiere befanden sich darunter, aber Stierfleisch war auch zähe, und Harka dachte daran, daß die weißen Männer lange kochen, braten, kauen und fluchen würden, wenn ihnen etwa das Fleisch eines Leitstiers geliefert würde. Die Hörner bildeten ruhmvolle Jagdtrophäen.
    Die Büffel grasten zum Teil, andere hatten sich niedergelegt und käuten wieder. Die graubraunen Felle waren verstaubt, manche lehmverkrustet. Die kleinen Hörner, die so gefährlich werden konnten, schauten aus den mächtigen Mähnen hervor, unter denen die Augen der Büffel fast verschwanden.
    Die Tiere grüßten sich untereinander am Morgen mit ihrem lauten, dumpfen, mächtigen Brüllen. So wie sie da lagen und weideten, schienen sie eine leichte Jagdbeute zu sein. Aber Harka und sein Mustang wußten schon, was noch kommen würde.
    Die Büffel, die sich den Jägern am nächsten befanden, waren noch etwa zweihundert bis dreihundert Meter von ihnen entfernt. Die Leitstiere hielten sich im Norden, an der Spitze der Herde, auf, während die Jäger von Süden erschienen waren.
    Die elf galoppierten auf die Büffel zu und in die Herde hinein. Sie legten an, alle mit Feuerwaffen, nur Harka spannte seinen alten Bogen. Er hatte die beiden nächsten Pfeile schon zwischen die Zähne genommen, um dann, wenn die Jagd in rechten Gang kam, Schuß auf Schuß abgeben zu können. Die Trapper, die keine Repetierbüchsen, sondern alte Gewehre besaßen, nahmen die Kugeln in den Mund.
    Die ersten Schüsse krachten, und Harkas erster Pfeil schwirrte. Den Bogen so scharf zu spannen, daß der Pfeil kräftig genug abgeschnellt wurde, um die Haut eines Büffels zu durchbohren, erforderte eine erhebliche Kraftanstrengung. Harkas Armwunde war verheilt, aber er hatte sich den Unterarm doch noch vom Vater mit Bastbinden umwickeln lassen, um ein Aufreißen der Narbe zu verhüten.
    Noch ließ sich das Jagdfeld deutlich übersehen. Harkas Pfeil hatte einen jungen Büffel hinter dem Blatt ins

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