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Die Höhlenkinder 3 – Im Steinhaus

Die Höhlenkinder 3 – Im Steinhaus

Titel: Die Höhlenkinder 3 – Im Steinhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alois Theodor Sonnleitner
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Arbeit, in Schmerz und Leid wollen wir uns beistehen bis zum Tode!«
    Eva faßte Peters Rechte und hielt sie umklammert. Seine Hand erwiderte den Druck der ihren. Peter und Eva küßten sich.
    So war vor Gott der Ehebund geschlossen worden.

Feuer dran!
    Von nun an lebte Eva als Peters Frau in seiner geräumigen Hütte. Ihr verlassenes Heim diente als Vorratshaus für Heu und Brennholz. Da Peter sich Evas Fröhlichkeit erhalten wollte, achtete er auf ihr Mienenspiel. Aus ihrem Gesicht las er unwillkürlich Zustimmung oder Ablehnung. Evas Gefühl für das, was sich gehört, ging auch in Peters Wesen über. Ihrem Sinn für das Schöne, von dem ja Ordnung und Sauberkeit untrennbar sind, versuchte Peter sich anzupassen. Der tägliche Gebrauch von Seifenbrei und Kamm wurde auch ihm zum Bedürfnis. Beim Essen aus gemeinsamer Schüssel strich er sich das Mus nicht mehr mit der Hand in den Mund, sondern benützte den plumpen irdenen Löffel. Auch die Fleischbrocken schob er nicht mehr mit der Hand in den Mund, sondern spießte sie auf ein spitzes Stäbchen. Wenn Eva morgens und abends mit Gott und den Ahnen Zwiesprache hielt, war Peter zwar nur schweigsamer Gefährte, aber er dachte mit, was sie sprach, und wurde unter Evas Einfluß anders, ruhiger, ordentlicher.
    Sein niederes Bett, unter dem noch nie hervorgekehrt worden war, so daß der Igel dort stets erfolgreich nach Asseln gejagt hatte, ersetzte Peter durch ein kniehohes, vierbeiniges Bettgestell. Unter dem konnte Eva täglich saubermachen. Für die Koch- und Vorratsgefäße brachte er an der Wand breite Borde an, die er mit seinen Bronzekeilen aus Fichtenholz gespalten und mit der Axt behauen hatte. Damit die Asche nicht mehr im Wohnraum herumlag und zertreten wurde, führte er um die Feuerstelle eine fast kniehohe Mauer auf. Im Herdwinkel stellte er die Bildstöckel der Ahnen auf und hängte die brennende Ampel davor. Während Eva alle Risse im Lehmbelag der Wände verstrich, bereitete er aus gebranntem Kalk einen Topf voll Kalkmilch, mit der sie den Anstrich der Wände erneuerte. Am Herd fügte er zwei Bänke im Winkel aneinander. Die Mergelscheibe, die ihm bisher als Tischplatte gedient hatte, wenn er, auf dem Boden hockend, aß, versah er mit vier hüfthohen Füßen und stellte den so entstandenen Tisch vor den Bänken auf; ein warmer, bequemer Platz zum Arbeiten, Essen und Schwätzen war geschaffen.
    Fröhlich verrichtete Eva ihre häuslichen Arbeiten. Als Peter seine Jagdgänge wieder aufnahm, gab es frisches Wildbret, einmal sogar eine Wildgans, die er über dem Moor abgeschossen hatte. Seit Eva Peters Frau war, bereitete sie die Mahlzeiten mit erfinderischer Liebe, denn ihr Mann hielt viel auf gutes Essen. Ob sie auf dem flachen Mahlstein den granitenen Quetscher über Kastanien oder Schwadenkorn hin und her führte, ob sie mit dem Küchenschlegel Fleisch weichklopfte oder, vor dem Herde kauernd, mit einem Gänseflügel die Glut anfachte, sie freute sich darauf, ihren Mann schmausen zu sehen.
    Bald kamen Stürme auf, die schwer lastende Schneemassen antrieben. Das Dach der Wohnstube bog sich durch, und der Schilfhut über dem Rauchloch wurde abgerissen.
    Höchste Zeit, ein anderes, besseres Heim zu finden! Peter entschloß sich, die Bärenhöhlen zu erobern. Ehe er daran ging, die noch im Winterschlaf befangenen Bewohner durch Feuer und Rauch zu ersticken oder zu vertreiben, forschte er nach, ob die Höhlen irgendwo oben noch einen Ausgang hätten. Vom Moorbachursprung kletterte er mühsam über die Schichten der Kalkfelsen und gelangte an ein verlassenes schmales Bachbett, das sich nach rechts, den Bärenhöhlen zu, senkte. Je weiter er darin abwärts ging, desto dünner wurde die Schneedecke des Geröllbodens. Dort, wo das Rinnsal in einen Felsspalt mündete, war aller Schnee weggeschmolzen. Aus dem unten breiteren, oben schmaleren Durchlaß stieg ein lauer Hauch herauf; er roch nach schimmeliger Losung.
    Aha, diese Windluke da war der obere Ausgang der Bärenhöhlen! Vergebens versuchte Peter, auf allen vieren kriechend, sich hier durchzuzwängen. Wenn er in der untersten Höhle ein Feuer anfachte, könnten die vor dem Gluthauch flüchtenden Bären wohl bis hierher gelangen, aber hinaus könnten sie nicht, auch unten nicht; denn kein Tier geht durch Feuer! In Gedanken versunken, machte sich Peter auf den Heimweg.
    Föhnwetter brachte einen warmen Tag. Schnee und Eis wurden zu Matsch. Dann aber setzte dichtes Schneetreiben ein, unaufhörlich fielen die

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