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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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liefen aber wieJohn ans andere Ende, um die Tiere zu befreien. Greg, einer der Älteren, der schon viel Erfahrung im Umgang mit Pferden hatte, riss sich den Kittel herunter und verdeckte dem Hengst damit die Augen. Nur so ließ der sich dazu bewegen, die Todesfalle zu verlassen.
    Als John zum dritten Mal mit zwei der jungen Pferde nach draußen kam, entdeckte er seinen Vater, der den eigentümlich kahlen Hügel – Mönchskopf genannt – heruntergehastet kam. John war nicht überrascht, ihn hier zu sehen. Genau wie er selbst spürte auch sein Vater, wenn im Gestüt etwas nicht mit rechten Dingen zuging.
    Auf der Koppel zwischen den brennenden Gebäuden blieb der Earl stehen: ein großer, breitschultriger Mann, der trotz seiner weißen Haare noch völlig ungebeugt war.
    Inzwischen waren es fast zwei Dutzend Menschen, die sich auf der Koppel tummelten und die Pferde aus dem Stall brachten, ebenso viele Tiere rannten teilweise in Panik umher, verteilten sich auf die umliegenden Wiesen oder galoppierten kopflos Richtung Fluss. Eine Eimerkette war gebildet worden, Helfer aus dem Dorf kamen in Scharen und machten sich daran, beim Löschen zu helfen. Eine Gruppe begann sofort, die Dächer der umliegenden Gebäude zu durchtränken, damit nicht auch diese noch von dem gierigen Feuer verzehrt wurden. Trotz des großen Durcheinanders brauchte Robin of Waringham nur einen Moment, ehe er seinen Jüngsten im flackernden Flammenschein entdeckte.
    »John!« Er eilte zu ihm. »Wie viele habt ihr draußen?«
    Der Junge war außer Atem, sein Gesicht rußverschmiert. »An die dreißig, schätze ich.«
    »Gut gemacht. Geh zurück zu Circe. Ich will nicht, dass du den Stall noch einmal betrittst.«
    »Aber Vater …«
    »Keine Widerrede. Ich werde Conrad helfen. Jetzt lauf.« Er trat auf das Gebäude zu, dessen Bretterwände inzwischen ebenfalls lichterloh brannten.
    Conrad kam ihm mit einem tänzelnden Fuchs entgegen, dervor Entsetzen mit den Augen rollte. Der Stallmeister hustete erstickt, brachte aber dennoch ein paar röchelnde Worte heraus: »Es hat keinen Sinn mehr, Onkel. Das Dach … kommt jeden Moment runter.«
    »Ich sehe es. Wer ist noch drin?«
    »Alexander, Ulysses und Troilus.«
    Als John, der immer noch in der Nähe stand, den letzten Namen hörte, stieß er einen verzweifelten Protestlaut aus und rannte blindlings zurück in den brennenden Stall. Sein Vater streckte blitzschnell einen Arm aus, um ihn aufzuhalten, aber der Junge schlug einen kleinen Haken und entwischte ihm.
    »John, du wirst sofort zurückkommen!«, rief Robin, und John hörte sehr wohl, dass sein Vater um ihn fürchtete und dass es ihn deshalb teuer zu stehen kommen würde, wenn er nicht gehorchte. Aber er konnte nicht.
    Robin wusste das genau, denn er hätte ebenso wenig gehört, darum folgte er seinem Sohn.
    »Mylord!« protestierte Conrad, doch er wurde genauso ignoriert wie Robin vor ihm.
    Dieser sah sich im Innern des Stalls von Wänden aus Feuer umgeben, und auf einen Schlag war das Atmen unmöglich. »John!«, wollte er rufen, aber nur ein ersticktes Husten kam heraus. Über sich hörte er ein unheilvolles Knistern, wandte den Blick nach oben und sah einen brennenden Dachbalken herunterkommen, der sich im Fall langsam um die eigene Achse drehte.
    Robin blieb Zeit, ihm auszuweichen, und er folgte John tiefer ins Innere des Gebäudes. Dort war der Qualm dichter, die Flammen schon beinah erstickt. Er konnte fast nichts mehr sehen. In zunehmender Verzweiflung tastete Robin sich vorwärts, und das Tosen der Flammen war so laut, dass er den zweiten Dachbalken nicht kommen hörte. Kaum eine Elle vor ihm krachte er zu Boden und zerbarst zu einer länglichen Insel aus Flammen. Mit einem Mal war es wieder ein wenig heller, und Robin erahnte unter dem brennenden Balken einen dunklen Schopf und einen leblosen Arm.
    Nur noch ein schwacher Laut des Jammers kam aus Robins Kehle. Er packte den Arm und zog sein Kind aus dem Feuer. Johns Haar stand in Flammen. Mit bloßen Händen schlug Robin darauf, bis sie erstickt waren, und trug den besinnungslosen Knaben dann Richtung Tor. Doch er konnte nicht mehr atmen und spürte seine Knie einknicken. Verzweiflung wollte ihn übermannen, und er war später nicht sicher, ob er es geschafft hätte, seinen Sohn aus dieser Flammenhölle zu retten, wäre Conrad nicht plötzlich an seiner Seite gewesen, der ihm seine Last abnahm, sie ins Freie schaffte und irgendwie noch eine Hand frei hatte, um seinen Onkel mit sich zu

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