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Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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Landschaft.
    Das Sommerlager lag in einem kleinen Tal, fast völlig umgeben von Bergen und Wald. Ein kleiner Fluss befand sich in der Nähe, so dass es öfter Fisch zum Essen gab und das Wasser holen hier recht bequem war. Die Männer hatten mit dem Beil angespitzte große Pfähle in Kreisen in den Boden getrieben, die Zwischenräume mit Geäst, Erde und Moos gefüllt und darüber Felle gespannt, für jede Familie gab es eine dieser Hütten. Der Boden war mit Holzrinden und Laub ausgelegt, so blieb er trocken. Darüber konnte man auf weichen Bärenfellen wunderbar schlafen.
    Im zum Fels ausgerichteten hinteren kühlen Teil des Lagers trockneten Felle auf aus Holz gebauten Gestellen. Hier arbeiteten die Frauen an Kleidung, Gefäßen und manchmal an Schmuck.
    Die Männer stellten am Eingang der Höhle Werkzeuge und Waffen her, wozu überwiegend der so genannte Klingenstein verwendet wurde. In der Nähe des Lagers hatten sie ein größeres Vorkommen entdeckt und auch in einer kleinen Schlucht neben ihrem Winterlager war der Stein zu finden. Er war begehrt und manchmal versorgten sie andere Sippen damit. Es gab verschiedene Techniken, um Klingen oder Spitzen aus dem Stein zu schlagen, aber immer war präzises und geduldiges Arbeiten notwendig.
    Mit dem harten Klingenstein wurde auch Feuer gemacht. Dazu schlug man ihn an einem Funkenstein entlang. Der Funkenstein war eigentlich überall zu finden. Durch die Reibung des Schlages wurde ein Funken erzeugt. Damit dieser erhalten blieb und zur Flamme wurde, benötigte man noch Zünder  - Pilze, die auf der Rinde toter Bäume wuchsen oder auch klein geriebenes Laub. Dann konnte man das leicht brennbare Moos entzünden und in das aufgeschichtete Holz legen, so dass ein Feuer daraus wurde.
    Am Eingang der Höhle, im Halbkreis der Hütten, brannte fast immer mindestens ein Feuer. Feuer wurde zur Zubereitung und zum Räuchern von Fleisch benutzt, um Honig aus den Bienenkörben zu holen, zum Wärmen, als Lichtquelle, aber auch zur Verteidigung. Mit einem Wald in der Nähe war es kein Problem, immer genug Holz zum Erhalt des Feuers heranzuschaffen. Und auch die schwarze klebrige Flüssigkeit aus den Bäumen, die das Feuer dazu brachte, länger am Holz zu bleiben und mit der man die Spitzen an den Speeren befestigen konnte, war hier gut zu finden. Sie nannten sie Feuerbinder. Um sie zu erhalten, musste man Rindenstücke vom Birkenbaum in ein geschlossenes Gefäß tun und dieses ganz nah an oder sogar in das Feuer stellen. Irgendwann wurde dann aus den Rinden die schwarze Paste.
    Zu den offenen Seiten des Lagers hatten sie einige Steine zu einer Mauer aufgeschichtet und auch auf der Außenseite angespitzte kleine Pfähle in den Boden gerammt, so dass vom Geruch der Vorräte angelockte Tiere nicht so einfach unbemerkt eindringen konnten.
    Größere Gefahren drohten einer doch recht kampfstarken Sippe wie der ihren nicht häufig. Den anderen Sippen in ihrem Gebiet pflegten sie freundschaftlich zu begegnen und Erkenntnisse sowie Lagerplätze auszutauschen. Sippen aus anderen Gebieten kamen nur zwischen Winter und Sommer kurzzeitig zum Handel hierher.
    Bären und Luchse waren Einzelgänger und würden niemals eine Gruppe Menschen angreifen.
    Es gab keine Schneestürme mehr und eisige Winter, in denen man erfrieren oder verhungern konnte so wie in den Zeiten, von denen der alte Nonoo manchmal erzählte. Er selbst hatte diese Zeiten allerdings auch nicht wirklich erlebt, diese Geschichten hatte er von seinen Eltern gehört und diese wiederum von ihren Eltern und diese von ihren Eltern und so weiter. Man wusste nicht genau, wie lange das her war und ob es überhaupt wahr war. Zu dieser Zeit sollte es auch noch größere und gefährlichere Tiere gegeben haben.
    Sie hatten einmal Zeichnungen dieser Tiere in einer kleinen Höhle oberhalb des Berges gefunden. Große Luchse mit Mähne und langen Zähnen, riesige Herdentiere mit dicken Beinen und ebenfalls beeindruckenden Zähnen. Pinaa war froh, dass sie diesen Tieren nicht begegnet waren.
    Und dann waren da noch die Wölfe. Sie lebten in Rudeln und jagten gemeinsam. Sie waren stark genug, eine Gruppe Menschen anzugreifen, aber das würden sie wohl nur tun, wenn es kein Wild mehr gab.
    Sie hatten ab und zu Wölfe gesichtet, die scheinbar hinter der Sippe herzogen, allerdings in einigem Abstand. Sie durchsuchten manchmal die verlassenen Lager oder die Abfälle, die die Sippe auf ihrem Weg hinterließ. Aber sie kamen ihnen nie wirklich nahe. Es

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