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Die Katze, die den Dieb vertrieb

Die Katze, die den Dieb vertrieb

Titel: Die Katze, die den Dieb vertrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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würde ein Lacherfolg werden.
    Als letztes ging er in die Pickax People’s Bank, um einen Scheck einzulösen. Der Anblick des berühmten Schnurrbarts erregte Aufsehen. Die Kunden, die Bankbeamten und das Sicherheitspersonal – alle lächelten, winkten und begrüßten ihn: »Frohe Weihnachten, Mr. Qwilleran!«
    »Alles bereit für den Weihnachtsmann, Mr. Qwilleran?«
    »Haben Sie schon Ihre Weihnachtseinkäufe erledigt, Mr. Qwilleran?«
    Er antwortete, indem er sich höflich verbeugte und salutierte. Dann stellte er sich in der Schlange an.
    Die grauhaarige Frau vor ihm trat beiseite. »Haben Sie es eilig, Mr. Qwilleran? Sie können vorgehen.«
    »Nein, nein«, protestierte er. »Vielen Dank, aber bleiben Sie, wo Sie sind. Ich stehe gerne hinter einer attraktiven Dame Schlange.«
    Aufgrund des Wirbels kam aus einem Büro im hinteren Teil der Bank ein Mann heraus und ging dann mit ausgestreckter Hand auf ihn zu. »Qwill! Sie wollte ich gerade sprechen! Kommen Sie in mein Büro!« Der neue Bankdirektor hatte das verbindliche Benehmen, den teuren Anzug und die gestylte Frisur eines Neuankömmlings aus dem Süden unten.
    Qwilleran folgte ihm in sein Büro und stellte fest, daß ein paar Veränderungen vorgenommen worden waren: eine jüngere Sekretärin, farbenfrohere Möbel und Bilder an den Wänden.
    »Setzen Sie sich«, sagte Carmichael. »Ich habe gehört, Sie wohnen jetzt in Indian Village.«
    »Nur im Winter. Die Scheune ist bei kaltem Wetter unpraktisch. Wie geht es Ihnen? Sind Sie schon in Ihr neues Haus eingezogen?«
    »Nein, wir haben unser Lager noch immer in einer Wohnung im Village aufgeschlagen. Danielle hat für das Haus eine Menge Sachen bestellt, aber es dauert ewig, bis sie geliefert werden. Und es ist auch unverschämt teuer, aber das ist schon okay. Mein Schätzchen gibt eben gern Geld aus, aber wenn sie das glücklich macht, bin ich auch glücklich… Sagen Sie, haben Sie heute abend schon etwas vor? Ich wollte mich nämlich schon lange mal mit Ihnen zum Abendessen treffen.«
    Qwilleran zögerte. »Nun… wissen Sie, das ist ziemlich kurzfristig.« Willard war okay, aber die glupschäugige Danielle war ihm unangenehm.
    Carmichael fuhr fort: »Ich bin heute abend Strohwitwer. Danielle führt unseren Gast in Ottos Schlemmereck aus – ein scheußliches Restaurant, wenn Sie mich fragen –, also habe ich ihr gesagt, ich müsse arbeiten. Ihr Cousin verbringt die Feiertage bei uns.«
    »Nun… wenn ich es mir recht überlege… hätte ich heute abend schon Zeit. Wohin würden Sie denn gern gehen?«
    »Irgendwohin, wo man Pasteten bekommt. Ich habe noch nie eine Pastete gegessen. Ich weiß nicht mal, was das ist.«
    »Das ist die offizielle Spezialität von Moose County, sie stammt aus der Zeit der Bergwerke«, sagte Qwilleran. »Es ist eine riesige mit Fleisch und Kartoffeln gefüllte Teigtasche – passend für ein Picknick, aber nicht für ein zivilisiertes Abendessen. Waren Sie schon mal in Onooshs Café?«
    »Nein, Danielle mag die mediterrane Küche nicht. Aber als ich in Detroit war, bin ich oft in griechische Lokale gegangen und habe Schischkebab, Taramosalata und Saganaki gegessen… Ganz köstlich, sage ich Ihnen!«
    »Das ist die richtige Einstellung!« sagte Qwilleran. »Wie wär’s, wenn wir uns bei Onoosh treffen, sobald Sie fertig sind. Ich müßte noch mal eben nach Hause gehen und… die Katzen füttern.« Neben dem Bankier fühlte er sich unwohl in seiner Jeans, aber wenn er gesagt hätte: ›Ich gehe kurz nach Hause, um mich umzuziehen‹, hätte Willard bestimmt gesagt: ›Ist doch nicht nötig. Kommen Sie einfach so, wie Sie sind. Und ich nehme die Krawatte ab.‹
    Nach Hause gehen zu müssen, um die Katzen zu füttern, war eine Ausrede, die nie in Frage gestellt wurde.

Qwilleran fuhr heim nach Indian Village. Er hatte seinen Mittelklassewagen gegen einen Mittelklassekombi eingetauscht und stellte erfreut fest, daß sich dieser jetzt bei vielen Gelegenheiten als praktisch erwies, zum Beispiel wenn er die Katzen im Reisekorb zum Tierarzt bringen mußte. Der Kombi war fast neu – er hatte nur dreißigtausend Meilen drauf –, und Scott Gippel hatte ihm für seinen alten Wagen einen guten Preis gezahlt.
    Indian Village an der Ittibittiwassee Road lag ziemlich weit außerhalb der Stadtgrenze von Pickax. Es war fraglich, ob die Fahrt im Grün des Sommers schöner war oder im Hell-Dunkel des Winters, wenn sich die kahlen Bäume und die dunklen immergrünen Pflanzen als Silhouetten gegen

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